Δημοτυνδάρεως (fr. 5)
335
von Oligarchen auf Samos getötet (Thuc. 8,73,3). Vgl. Olson 1998, 208 ad Ar.
Pac. 681 und Pirrotta 2009, 319-22 (zu Platons Hyperbolos).
Die Verspottung des Hyperbolos als Fremder (und als Sklave bzw. Nach-
komme von Sklaven) war offenbar ein beliebter Topos besonders in der Komö-
die (vgl. auch den Namen Μαρικάς, unter dem Eupolis ihn zum Titelhelden
der gleichnamigen Komödie macht),499 wobei die genaue Volkszugehörigkeit
offenbar variabel war: Als Lyder und Nachkomme des Midas (der allerdings
aus Phrygien stammte) verspottet ihn Plat. com. fr. 185 (im Lukianscholion
direkt nach Polyzelos zitiert; vgl. dazu Pirrotta 2009, 334-6), als Syrer Schol.
Ar. Pac. 692, als Phryger Polyzelos500 („also als Angehöriger von Völkern,
die unter den athenischen Sklaven im 5. Jh. stark repräsentiert waren“ P.
Grimanis/H. Heftner ap. Siewert 2002, 235, und vgl. P. Grimanis ap. Siewert
2002, 245); vgl. daneben die allgemeineren Bezeichnungen als ξένος (Plat.
com. fr. 182,4, Andoc. fr. 5 Dalmeyda) oder βάρβαρος (Andoc. fr. 5 Dalmeyda,
und vgl. auch im Lukianscholion εις τό βάρβαρον σκώπτων). Dazu passt
die Behauptung von Andoc. fr. 5 Dalmeyda, dass Hyperbolos’ Vater als ge-
brandmarkter Sklave im Silberbergwerk arbeite. Ähnliche Vorwürfe werden
häufiger mit Demagogen verbunden, vgl. z.B. die Darstellung des Kleon als
paphlagonischer Sklave in Aristophanes’ Rittern.
Das Eragment liefert wichtige Hinweise zur Datierung des Demotyndareös
(vgl. oben S. 304). Da sich aus der Erwähnung der drei Übel des Theramenes
eine Datierung frühestens 410 v. Chr. ergibt, wird Hyperbolos hier offenbar
posthum erwähnt (vielleicht mit direktem Bezug auf seine Ermordung, vgl.
Muhl 1881, 114).
499 Vgl. W. Scheidei ap. Siewert 2002, 398.
500 Kaibel ap. PCG V (1986) 418 vermutet, dass sich auch Eup. fr. 199 aus dem Marikas
(πότερ’ ήν τό τάριχος Φρύγιον ή Γαδειρικόν;) auf Hyperbolos bezieht.
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von Oligarchen auf Samos getötet (Thuc. 8,73,3). Vgl. Olson 1998, 208 ad Ar.
Pac. 681 und Pirrotta 2009, 319-22 (zu Platons Hyperbolos).
Die Verspottung des Hyperbolos als Fremder (und als Sklave bzw. Nach-
komme von Sklaven) war offenbar ein beliebter Topos besonders in der Komö-
die (vgl. auch den Namen Μαρικάς, unter dem Eupolis ihn zum Titelhelden
der gleichnamigen Komödie macht),499 wobei die genaue Volkszugehörigkeit
offenbar variabel war: Als Lyder und Nachkomme des Midas (der allerdings
aus Phrygien stammte) verspottet ihn Plat. com. fr. 185 (im Lukianscholion
direkt nach Polyzelos zitiert; vgl. dazu Pirrotta 2009, 334-6), als Syrer Schol.
Ar. Pac. 692, als Phryger Polyzelos500 („also als Angehöriger von Völkern,
die unter den athenischen Sklaven im 5. Jh. stark repräsentiert waren“ P.
Grimanis/H. Heftner ap. Siewert 2002, 235, und vgl. P. Grimanis ap. Siewert
2002, 245); vgl. daneben die allgemeineren Bezeichnungen als ξένος (Plat.
com. fr. 182,4, Andoc. fr. 5 Dalmeyda) oder βάρβαρος (Andoc. fr. 5 Dalmeyda,
und vgl. auch im Lukianscholion εις τό βάρβαρον σκώπτων). Dazu passt
die Behauptung von Andoc. fr. 5 Dalmeyda, dass Hyperbolos’ Vater als ge-
brandmarkter Sklave im Silberbergwerk arbeite. Ähnliche Vorwürfe werden
häufiger mit Demagogen verbunden, vgl. z.B. die Darstellung des Kleon als
paphlagonischer Sklave in Aristophanes’ Rittern.
Das Eragment liefert wichtige Hinweise zur Datierung des Demotyndareös
(vgl. oben S. 304). Da sich aus der Erwähnung der drei Übel des Theramenes
eine Datierung frühestens 410 v. Chr. ergibt, wird Hyperbolos hier offenbar
posthum erwähnt (vielleicht mit direktem Bezug auf seine Ermordung, vgl.
Muhl 1881, 114).
499 Vgl. W. Scheidei ap. Siewert 2002, 398.
500 Kaibel ap. PCG V (1986) 418 vermutet, dass sich auch Eup. fr. 199 aus dem Marikas
(πότερ’ ήν τό τάριχος Φρύγιον ή Γαδειρικόν;) auf Hyperbolos bezieht.