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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0339
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334

Polyzelos

im Demotyndareös sagt, dass er Phryger sei, womit er ihn als barbarisch verspottet.
Der Komödiendichter Platon dagegen sagt im Hyperbolos (fr. 185), er sei Lyder aus dem
Geschlecht des Midas, und andere machen andere Angaben. In Wirklichkeit aber ist er
der Sohn des Chremes, wie Theopompos in der Schrift Über die Demagogen (FrGrHist
115 F 95) (sagt). Kratinos in den Hörai (fr. 283) erwähnt, dass er als junger Mann seinem
Alter zum Trotz auf die Rednerbühne getreten ist, und Aristophanes in den Wespen
(vgl. 1007?) und Eupolis in den Poleis (fr. 252). Theopompos aber wiederum sagt im 10.
Buch der Philippika (FGrHist 115 F 96), dass er bei einem Anschlag seiner athenischen
Feinde in Samos getötet wurde, und sein Leichnam in einen Sack gesteckt und dann
ins Meer geworfen wurde.
Diskussionen Muhl 1881, 114; Schmid 1946, 158 mit Anm. 3; Davies 1971,
517; PCG VII (1989) 556; Casanova 1995, 108-9; P. Grimanis/H. Heftner ap.
Siewert 2002, 235; P. Grimanis ap. Siewert 2002, 245; W. Scheidei ap. Siewert
2002, 398; Pirrotta 2009, 322. 334-6.
Zitatkontext Im Lukianscholion werden verschiedene Aussagen über Hyper-
bolos’ Herkunft gesammelt und schließlich der Version des Theopompos
(FGrHist 115 F 95) der Vorzug gegeben, dass sein Vater Chremes hieß. Die
korrekte (durch Ostraka [Lang 1990, 64 (No. 307-9)] bestätigte) Antwort ist da-
gegen die des Androtion, der als Vater Antiphanes und als Demos Perithoidai
nannte (vgl. J. K. Davies 1971, 517 und W. Scheidei ap. Siewert 2002, 397-400).
Theopomps Über die Demagogen ist identisch mit dem am Ende zitierten 10.
Buch der Philippika. Das Lukianscholion weist inhaltliche Übereinstimmungen
mit Schol. Ar. Vesp. 1007b auf (wo die Komödienbelege fehlen, aber Andoc.
fr. 5 Dalmeyda und Theopomp. FGrHist 115 F 96 genauer zitiert werden). Die
Version von V ist im Vergleich zu Γ2 und Δ stärker epitomiert (so ist z. B. auch
der Hinweis auf Polyzelos durch eine allgemeinere Wendung im Plural [mit
φασιν] ersetzt worden).
Interpretation Hyperbolos, der Sohn des Antiphanes aus dem Demos Peri-
thoidai (von Beruf λυχνοποιός „Lampenproduzent“, vgl. Cratin. fr. 209, Ar.
Eq. 739. 1315, Nub. 1065, Pac. 690-1, Andoc. fr. 5) ist ein ab Mitte der 420er
Jahre (vgl. Ar. Ach. 846-7 mit Olson 2002, 283) prominenter Politiker, der
nach Kleons Tod 422 v.Chr. zum führenden athenischen Demagogen wurde
und (ähnlich wie Kleon) mehrfach von Komödiendichtern in den Mittelpunkt
ganzer Komödien gestellt wurde (besonders in Eupolis’ Marikas und Platons
Hyperbolos, und vgl. auch Hermippos’ Artopölidesmit Schol. Ar. Nub. 557a-b).
Um 416 v.Chr. (vgl. Heftner 2000 und Hornblower 2008, 968-72 ad Thuc.
8,73,3) wurde Hyperbolos durch ein Ostrakismosverfahren, das er selbst gegen
Alkibiades und Nikias initiiert hatte, verbannt. 411 v.Chr. wurde er im Exil
 
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