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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0047
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Γαλάτεια (Galateid)
(„Galateia“; wahrscheinlich ca. 388 v. Chr.)

Diskussionen Meineke 1827, 58-9; Meineke I (1839) 254-5; Bothe 1855, 324;
Holland 1884, 210-2; Wilhelm 1906, 125; Geißler 1925, 74; Körte 1936, 346,7-
17; Schmid 1946, 167 mit Anm. 8; Webster 1952, 14; Edmonds I (1957) 928-9
mit Anm. d; Dörrie 1968,18; PCG VII (1989) 41; Casolari 2003,134-6 (vgl. auch
127. 130. 131 Anm. 13. 137. 144. 157. 163-4. 165. 166. 167-8); Mangidis 2003,
45; Gelli 2008, 246 mit Anm. 7; Storey, FOCII (2011) 385; Zimmermann 2011,
762 mit Anm. 393.
Titel Neben Nikochares schrieb auch Alexis eine Komödie mit dem Titel
Γαλάτεια; vgl. daneben Antiphanes’ Κύκλωψ, in dem vermutlich Galateia
ebenfalls eine Rolls spielte (s. u.).
Galateia (vgl. mit weiterer Literatur - der sich noch Dörrie 1968 hinzu-
fügen lässt - Arnott 1996, 139) ist eine der fünfzig Nereiden, der Töchter des
Nereus (vgl. Hom. II. 18,45, Hes. Theog. 250). Sie spielt sonst (soweit bekannt)
im Mythos keine größere Rolle, bis sie in einem berühmten Dithyrambos des
Philoxenos von Kythera mit dem Titel Κύκλωψ ή Γαλάτεια (PMG 815-24)
zur Angebeteten des Kyklopen Polyphem wird. Philoxenos’ Dithyrambos
(vgl. insgesamt mit weiterer Literatur Casolari 2003, 127-34 und Fongoni
2014, 74-85. 97-115)38 verband den Aufenthalt des Odysseus auf der Insel der
Kyklopen mit der Liebe des Polyphem zu Galateia, und nach einer vielleicht
auf diesen Dithyrambos zu beziehenden Paraphrase des Mythos bei Synesios
(Ep. 121 = PMG 818) verspricht Odysseus Polyphem, ihm bei seinem Werben
um Galateia zu helfen, und erreicht so seine Freilassung aus der Höhle. Nach
antiken Zeugnissen stand dabei Polyphem für den Tyrannen Dionysios I.
von Syrakus: Dieser habe Philoxenos, der versucht habe, dessen Geliebte (die
Galateia hieß)39 zu verführen, in die Steinbrüche werfen lassen, wo er den
Kyklöps geschrieben habe, in dem er Polyphem mit Dionysios, sich selbst mit
Odysseus und die Flötenspielerin, um die der Streit ging, mit Galateia identifi-
ziert habe (Phainias fr. 13 Wehrli ap. Athen. l,6e-7a = Philox. Cyth. PMG 816).
In der leicht abweichenden Darstellung in Schol. Ar. Plut. 290d = Philox. Cyth.

38 Fongonis Kommentar erschien erst nach der Fertigstellung dieses Kapitels und
konnte nicht mehr umfassend berücksichtigt werden.
39 Olson, Athen. 134 zieht bei Athen. 1,6f eine Tilgung von τήν Γαλάτειαν in Betracht
(das als Glosse zu τήν ερωμένην in den Text gelangt sein könnte); explizit von einer
Geliebten des Dionysios mit dem Namen Galateia ist allerdings auch im Schol. Ar.
Plut. 290d die Rede, und vgl. zu Galateia als Hetärenname Breitenbach 1908, 158.
 
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