139
Αταλάντη {Atalante)
(„Atalante“)
Diskussionen Meineke 1827, 61 (~ Meineke I (1839) 259); Edmonds I (1957)
171 Anm. e; PCG VII (1989) 375; Storey, FOCIII (2011) 18. 25.
Titel Der Titel Αταλάντη ist für Philyllios nur durch Sud. φ 457 (= test. 1) be-
zeugt; da er dort zusammen mit'Ελένη am Ende der sonst alphabetischen Liste
steht und vielleicht ein späterer Zusatz zu der ursprünglichen Liste ist, bleibt
zweifelhaft, ob Philyllios tatsächlich ein Stück mit diesem Titel verfasste.172
Komödien mit dem Titel Αταλάντη sind auch für Euthykles (fr. 2),
Philetairos (fr. 3) und Alexis (fr. 26), ein Stück mit dem Titel Ατάλαντος (oder
Αταλάντη) für Strattis (fr. 3-8),173 und Komödien mit dem Titel Αταλάνται
für die Dorer Epicharm (fr. 14-15) und Phormos (test. 1,6) und in der attischen
Komödie für Kailias (fr. l-*4) bezeugt (allerdings war die Autorschaft von
letzterem Stück unter antiken Philologen umstritten, vgl. den Zitatkontext
von fr. *3 und *4). Tragödien mit dem Titel Αταλάντη sind für Aischylos (test.
78,3a) und Aristias (TrGF 9 F 2) bezeugt.
Der Mythos der Atalante ist in einer Reihe von Varianten überliefert,
bei denen mit der Zeit zwei wahrscheinlich ursprünglich getrennte Figuren
miteinander vermengt wurden (vgl. insgesamt Gantz 1993, 331-2. 335-9):
(1) die böotische Atalante, Tochter des Schoineus, die von ihren Freiern
verlangt, sie im Wettlauf zu besiegen; die Verlierer werden von ihr getötet.
Hippomenes gelingt es mit Hilfe von drei ihm von Aphrodite gegebenen
Äpfeln, durch die er Atalante ablenkt, das Rennen zu gewinnen (so zuerst
Hes. fr. 72-6 M.-W. = 47-51 Most).
(2) die arkadische Atalante, Tochter des lasos, die zu einer großen Jägerin
wird und auch an der Jagd auf den Kalydonischen Eber teilnimmt (Meleager
verliebt sich in sie und gibt ihr nach der Jagd das Fell und löst damit den
Streit aus, der letztlich zu seinem eigenen Tod führt; diese Geschichte stand
im Mittelpunkt von Euripides’ Meleagros, fr. 515-39 Kn., vgl. Collard/Cropp
2008a, 613-7). Diese Atalante gewinnt schließlich Melanion dadurch zur Frau,
dass er auf der gemeinsamen Jagd die größten Mühen auf sich nimmt (vgl.
z.B. Xen. Cyn. 1,7 und Prop. 1,1,9-10 mit Fedeli 1980, 71-2, Ον. AA 2,185-92;
Gantz 1993, 337).
Von den erhaltenen Bruchstücken der nach Atalante benannten Komö-
dien verbindet Stratt. fr. 3 aus dem Atalantos die Jagdthematik mit der
172 So schon Meineke I 259 und Kock I 782, und vgl. zuletzt Storey, FOC III (2011) 18.
173 Zu den Überlieferungsvarianten des Titels vgl. Orth 2009, 59-60.
Αταλάντη {Atalante)
(„Atalante“)
Diskussionen Meineke 1827, 61 (~ Meineke I (1839) 259); Edmonds I (1957)
171 Anm. e; PCG VII (1989) 375; Storey, FOCIII (2011) 18. 25.
Titel Der Titel Αταλάντη ist für Philyllios nur durch Sud. φ 457 (= test. 1) be-
zeugt; da er dort zusammen mit'Ελένη am Ende der sonst alphabetischen Liste
steht und vielleicht ein späterer Zusatz zu der ursprünglichen Liste ist, bleibt
zweifelhaft, ob Philyllios tatsächlich ein Stück mit diesem Titel verfasste.172
Komödien mit dem Titel Αταλάντη sind auch für Euthykles (fr. 2),
Philetairos (fr. 3) und Alexis (fr. 26), ein Stück mit dem Titel Ατάλαντος (oder
Αταλάντη) für Strattis (fr. 3-8),173 und Komödien mit dem Titel Αταλάνται
für die Dorer Epicharm (fr. 14-15) und Phormos (test. 1,6) und in der attischen
Komödie für Kailias (fr. l-*4) bezeugt (allerdings war die Autorschaft von
letzterem Stück unter antiken Philologen umstritten, vgl. den Zitatkontext
von fr. *3 und *4). Tragödien mit dem Titel Αταλάντη sind für Aischylos (test.
78,3a) und Aristias (TrGF 9 F 2) bezeugt.
Der Mythos der Atalante ist in einer Reihe von Varianten überliefert,
bei denen mit der Zeit zwei wahrscheinlich ursprünglich getrennte Figuren
miteinander vermengt wurden (vgl. insgesamt Gantz 1993, 331-2. 335-9):
(1) die böotische Atalante, Tochter des Schoineus, die von ihren Freiern
verlangt, sie im Wettlauf zu besiegen; die Verlierer werden von ihr getötet.
Hippomenes gelingt es mit Hilfe von drei ihm von Aphrodite gegebenen
Äpfeln, durch die er Atalante ablenkt, das Rennen zu gewinnen (so zuerst
Hes. fr. 72-6 M.-W. = 47-51 Most).
(2) die arkadische Atalante, Tochter des lasos, die zu einer großen Jägerin
wird und auch an der Jagd auf den Kalydonischen Eber teilnimmt (Meleager
verliebt sich in sie und gibt ihr nach der Jagd das Fell und löst damit den
Streit aus, der letztlich zu seinem eigenen Tod führt; diese Geschichte stand
im Mittelpunkt von Euripides’ Meleagros, fr. 515-39 Kn., vgl. Collard/Cropp
2008a, 613-7). Diese Atalante gewinnt schließlich Melanion dadurch zur Frau,
dass er auf der gemeinsamen Jagd die größten Mühen auf sich nimmt (vgl.
z.B. Xen. Cyn. 1,7 und Prop. 1,1,9-10 mit Fedeli 1980, 71-2, Ον. AA 2,185-92;
Gantz 1993, 337).
Von den erhaltenen Bruchstücken der nach Atalante benannten Komö-
dien verbindet Stratt. fr. 3 aus dem Atalantos die Jagdthematik mit der
172 So schon Meineke I 259 und Kock I 782, und vgl. zuletzt Storey, FOC III (2011) 18.
173 Zu den Überlieferungsvarianten des Titels vgl. Orth 2009, 59-60.