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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0430
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425

Kommentar
Testimonien
test. 1 K.-A.
Diog. Laert. 2,59
γεγόνασι δέ Ξενοφώντες επτά ... έβδομος κωμωδίας αρχαίας ποιητής
Es gab sieben Personen mit dem Namen Xenophon ... der siebte ist ein
Dichter der Alten Komödie
Diskussionen Schmid 1946, 167.
Kontext Am Ende des Kapitels zu dem Sokratesschüler Xenophon listet Dio-
genes Laertios insgesamt sieben Persönlichkeiten (Schriftsteller und Künstler)
mit dem Namen Xenophon auf. Zumindest ein Teil dieser Listen geht wahr-
scheinlich auf die Schrift Περί ομωνύμων ποιητών τε και συγγραφέων des
Demetrios von Magnesia (1. Jh. v. Chr.) zurück; vgl. Mejer 1981, bes. 450-1
und Aronadio 1990, 235-54, bes. 235-6 mit Anm. 85.
Interpretation Die Zuweisung des Xenophon zur Alten Komödie passt zu
seiner Stellung in der Lenäen- (test. 2) und wahrscheinlich auch Dionysien-
siegerliste (test. 3). Die Frage, wo die antiken Philologen, auf die die Zuordnun-
gen einzelner Dichter zu einer der drei Phasen der Komödiengeschichte
zurückgehen, die Grenze zwischen Alter und Mittlerer Komödie ansetzten,
ist nicht eindeutig zu beantworten. Einiges spricht jedoch für ein relativ
spätes Datum, vielleicht erst nach dem Ende der dramatischen Karriere des
Aristophanes:625
1. Von den vier Dichtern, die 388 v. Chr. mit Aristophanes’ zweitem Plutos
konkurrierten, wird in den Quellen keiner der Mittleren Komödie zugewiesen,
drei dagegen ausdrücklich der Alten Komödie (Aristomenes, Nikophon und
Alkaios), während der vierte (Nikochares) in der Suda lediglich (wie auch
Nikophon) mit Aristophanes synchronisiert wird.
2. Kein Dichter, der in den Quellen der Mittleren Komödie zugewiesen
wird, ist vor den 380er Jahren nachweisbar. Nimmt man an, dass die Karriere
aller der Alten Komödie zugewiesenen Dichter noch im 5. Jh. v. Chr. begann,
dann entsteht eine merkwürdige Lücke in den 390er und 380er Jahren, in
denen überhaupt keine neuen Dichter aufgetreten zu sein scheinen.

625

Vgl. mit ähnlichen Ergebnissen die Diskussion von Olson 2007, 24-5.
 
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