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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0356
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Μουσών γοναί (fr. 10)

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ήμΐν dagegen tatsächlich mehrere Männer gemeint). Mögliche Erklärungen
wären, dass hier die Frau oder die ganze Familie mit eingeschlossen ist (vgl.
Storey, FOCIII (2011) 211: „In F 9 the „us“ is very likely Zeus and „the woman“
Memory“), oder hier, wie besonders in der Tragödie häufig, der Plural anstelle
des Singulars verwendet wird (vgl. KG I 83-4).
fr. 10 K.-A. (9 K.)
ύψιπέταλοί τε κράμβαι συχναί
und hochblättriger Kohl in großer Zahl
Athen. 9,370f
Πολύζηλος δ’ έν Μουσών γοναϊς κράμβας αύτάς (seil, τάς ραφάνους) όνομάζων φησί·
ύψ. — συχναί.
Polyzelos aber in den Mousön gonai sagt, wobei er sie (die raphanoi) krambai nennt:
„und hochblättriger — Zahl“.

Metrum kretisch-päonisch
Diskussionen Meineke II.2 (1840) 870; Bothe 1855, 336; Blaydes 1896, 98;
PCG VII (1989) 558.
Zitatkontext Diskussion der κράμβη (369e-70f) als Teil eines kurzen Kata-
logs von Gemüsesorten (Athen. 9,369a-72f). Der explizite Hinweis, dass Poly-
zelos den Kohl als κράμβη bezeichnet, erklärt sich damit, dass mehrere Zitate
vorausgehen, in denen der Kohl als ράφανος bezeichnet wird (Antiph. fr. 181,
Diph. fr. 14, Ale. com. fr. 24). Zu ράφανος und κράμβη vgl. (neben dem Anfang
des Eintrags, 9,369f) auch l,34d; vgl. Orth 2013 (FrC 9.1), 118 ad Ale. com. fr. 24.
Interpretation Das Fragment aus drei kretisch-päonischen Metra (in der
Verteilung der Längen und Kürzen genau identisch ist Ar. Ach. 675 ώς εμέ λα-
βούσα τον δημότην); zu Creticus (—) und Päon (<^<>— und —^<^>) in der
Komödie vgl. White 1912, 191-5 (zum Trimeter 191-2 §432-3), Zimmermann
1987, 103, L. P. E. Parker 1997, 40-7. Zu einer Deutung als Kretiker (so schon
Meineke II.2 870) passt auch gut die Verbindung eines hochpoetischen Beiworts
(ύψιπέταλοι) mit einfachem alltäglichem Inhalt (κράμβαι) und einem nichtpo-
etischen Wort (συχναί). Dieselbe Verbindung alltäglicher Wörter und Inhalte
mit teilweise poetischen Beiwörtern findet sich in einem kretisch-päonischen
Lied auch bei Ar. Ach. 665-75 (vgl. bes. 671 λιπαράμπυκα).
 
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