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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2000 — 2001

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Gisbert zu Putlitz:

Hans L. Merkle
(1.1.1913-22.9.2000)


Hans Merkle wurde in Pforzheim als Sohn eines Druckereibesitzers im Jahre 1913
geboren und absolvierte nach dem Abitur eine kaufmännische Lehre im väterlichen
Betrieb. Von dort aus wechselte er 1935 zu dem Textilunternehmen Gminder, dem er
ab 1939 als Direktor und von 1949 bis 1958 als Geschäftsführer angehörte. In dieser
Zeit konnte er in Tübingen rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Studien verfol-
gen. Von 1948 bis 1950 war er Vorstandsmitglied der Landeszentralbank Württem-
berg-Hohenzollern. Im Jahre 1958 trat Merkle dann als Geschäftsführer demjenigen
Unternehmen bei, dem er über vier Jahrzehnte seinen ganz persönlichen Stempel auf-
drückte, der Robert Bosch GmbH. Hier übernahm er von 1963 bis 1984 den Vorsitz
in der Geschäftsführung, danach war er bis 1988 Vorsitzender des Aufsichtsrats. Bis
1993 stand Merkle an der Spitze der Robert Bosch Industrietreuhand KG, dem eigent-
lichen Machtzentrum des Bosch-Konzerns.
Merkle war einer der profiliertesten, einflußreichsten und erfolgreichsten Unter-
nehmer der deutschen Nachkriegszeit. Strategische Entscheidungen bei Bosch und
vielen Firmen, denen er beratend verbunden war, fußten auf seiner Genialität im
Erkennen neuer Unternehmensfelder, der scharfsinningen Analyse des wirtschaftli-
chen Potentials von technologischen Entwicklungen und einem hohen ethischen
Anspruch für die Tätigkeit des Unternehmens im Staat.
Die Philantropie lag Hans Merkle besonders am Herzen. Die Robert Bosch Stiftung
hat hier nicht nur durch die beträchtliche Ertragssteigerung der Firma Bosch unter
Merkles Leitung, sondern auch von seinem Engagement für die Medizin und die Wis-
 
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