Spanisches Wörterbuch des Mittelalters
213
Die Kommission für den DAO/DAG traf sich am 16. November 2002 zu ihrer
jährlichen Sitzung. Das Kommissionsmitglied Prof. Jean-Pierre Chambon sprach sich
darin für eine künftige Straffung des Korpus aus, bei der die zeitliche Obergrenze
für die Erfassung der okzitanischen Belege von derzeit 1600 auf ca. 1550 herab-
gesetzt wird und die der gaskognischen von 1650 auf ca. 1600. Berücksichtigt wird
dabei der in der Mitte des lö.Jhs. manifeste Destandardisierungsprozeß des Okzita-
nischen. Die regional unterschiedliche Akzeptanz des Französischen, dessen Vorrang
sich schon punktuell im 15. Jh. abgezeichnet hatte und schließlich durch das Edikt
von Villers-Cotterets von 1539 zur offiziellen Amtssprache erhoben wurde, erfordert
die Handhabung einer flexiblen Zeitgrenze. Bis 1500 bleiben die Einbußen der okzi-
tanischen Skripta fast ausschließlich auf den Norden beschränkt, während das Bear-
nesische des außerhalb der Herrschaft der Krone stehenden Pyrenäenrands bis 1620
seinen offiziellen Status behält. Im Mittel ist eine Ersetzung des Okzitanischen durch
das Französische ca. 1550 anzusetzen. Der ergiebige gaskognische Wortschatz der
Dichtungen Guillaume Aders (ca. 1610) wird als äußerstes Limit noch berücksich-
tigt. Die Darstellung der sprachgeschichtlichen Weiterentwicklung eines altokzitam-
schen/altgaskognischen Belegs bis zur Französischen Revolution entfällt künftig. Die
Redakteurinnen entschlossen sich, die Straffung ab der neu zu bearbeitenden
Begriffsgruppe A IV a3 durchzuführen.
Dank zusätzlicher bewilligter Mittel konnte die Aufarbeitung der durch perso-
nelle Knappheit langfristig aufgelaufenen Rückstände in der Redaktionsbibliothek
von Frau Dr. Petra Burckhardt fortgeführt werden. Die systematische Sichtung und
Erfassung der gaskognischen Bibliotheksbestände wurde von ihr begonnen.
Am 8. September 2002 stellte sich die Forschungsstelle zum „Tag des offenen
Denkmals“ in der Akademie zusammen mit weiteren wissenschaftlichen Projekt-
gruppen mit Plakaten und Tonträgervorführungen zu Sprache und Kultur des
mittelalterlichen Okzitanien sowie Schautafeln zur Wörterbuchkonzeption vor.
Seit dem Spätjahr 2002 präsentiert sich die Forschungsstelle auch im Internet
(http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/adw/dag/index.html).
Der dritte und letzte Band der Untersuchungen zu FEW 21—23 liegt dem Ver-
lag druckreif vor. Frau Dr. Diekmann-Sammet wird seine Fertigstellung weiter
betreuen. Die Zweitkorrektur des Textes sowie die Erstkorrektur des Gesamtregi-
sters, das aus den Registern der Einzelbände zusammengeführt wird, stehen noch
aus. Mit der Fertigstellung ist 2003 zu rechnen.
12. Spanisches Wörterbuch des Mittelalters
Diccionario del espanol medieval (DEM)
Vollständige Bestandsaufnahme, lexikographische Bearbeitung und sprachhistorisch
teilkommentierte Darstellung des spanischen Wortschatzes von den ersten Belegen
im 10. Jahrhundert bis ca. 1400. Erstes exhaustives Periodenwörterbuch der spani-
schen Sprache.
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Die Kommission für den DAO/DAG traf sich am 16. November 2002 zu ihrer
jährlichen Sitzung. Das Kommissionsmitglied Prof. Jean-Pierre Chambon sprach sich
darin für eine künftige Straffung des Korpus aus, bei der die zeitliche Obergrenze
für die Erfassung der okzitanischen Belege von derzeit 1600 auf ca. 1550 herab-
gesetzt wird und die der gaskognischen von 1650 auf ca. 1600. Berücksichtigt wird
dabei der in der Mitte des lö.Jhs. manifeste Destandardisierungsprozeß des Okzita-
nischen. Die regional unterschiedliche Akzeptanz des Französischen, dessen Vorrang
sich schon punktuell im 15. Jh. abgezeichnet hatte und schließlich durch das Edikt
von Villers-Cotterets von 1539 zur offiziellen Amtssprache erhoben wurde, erfordert
die Handhabung einer flexiblen Zeitgrenze. Bis 1500 bleiben die Einbußen der okzi-
tanischen Skripta fast ausschließlich auf den Norden beschränkt, während das Bear-
nesische des außerhalb der Herrschaft der Krone stehenden Pyrenäenrands bis 1620
seinen offiziellen Status behält. Im Mittel ist eine Ersetzung des Okzitanischen durch
das Französische ca. 1550 anzusetzen. Der ergiebige gaskognische Wortschatz der
Dichtungen Guillaume Aders (ca. 1610) wird als äußerstes Limit noch berücksich-
tigt. Die Darstellung der sprachgeschichtlichen Weiterentwicklung eines altokzitam-
schen/altgaskognischen Belegs bis zur Französischen Revolution entfällt künftig. Die
Redakteurinnen entschlossen sich, die Straffung ab der neu zu bearbeitenden
Begriffsgruppe A IV a3 durchzuführen.
Dank zusätzlicher bewilligter Mittel konnte die Aufarbeitung der durch perso-
nelle Knappheit langfristig aufgelaufenen Rückstände in der Redaktionsbibliothek
von Frau Dr. Petra Burckhardt fortgeführt werden. Die systematische Sichtung und
Erfassung der gaskognischen Bibliotheksbestände wurde von ihr begonnen.
Am 8. September 2002 stellte sich die Forschungsstelle zum „Tag des offenen
Denkmals“ in der Akademie zusammen mit weiteren wissenschaftlichen Projekt-
gruppen mit Plakaten und Tonträgervorführungen zu Sprache und Kultur des
mittelalterlichen Okzitanien sowie Schautafeln zur Wörterbuchkonzeption vor.
Seit dem Spätjahr 2002 präsentiert sich die Forschungsstelle auch im Internet
(http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/adw/dag/index.html).
Der dritte und letzte Band der Untersuchungen zu FEW 21—23 liegt dem Ver-
lag druckreif vor. Frau Dr. Diekmann-Sammet wird seine Fertigstellung weiter
betreuen. Die Zweitkorrektur des Textes sowie die Erstkorrektur des Gesamtregi-
sters, das aus den Registern der Einzelbände zusammengeführt wird, stehen noch
aus. Mit der Fertigstellung ist 2003 zu rechnen.
12. Spanisches Wörterbuch des Mittelalters
Diccionario del espanol medieval (DEM)
Vollständige Bestandsaufnahme, lexikographische Bearbeitung und sprachhistorisch
teilkommentierte Darstellung des spanischen Wortschatzes von den ersten Belegen
im 10. Jahrhundert bis ca. 1400. Erstes exhaustives Periodenwörterbuch der spani-
schen Sprache.