214 | TÄTIGKEITSBERICHTE
Mitglieder der Kommission:
Die ordentlichen Mitglieder der Akademie Kurt Baidinger, Eugenio Coseriu (f); das
korrespondierende Mitglied Max Pfister (Vorsitzender); Prof. Dr. German Colon,
Basel; Prof Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott, Paderborn; Prof. Dr. Francisco Marcos
Marin, Madrid; Prof. Dr. Jean Roudil, Paris.
Forschungsstellenleiter: Prof. Dr. Bodo Müller.
Mitarbeiter: Dr. Eva-Maria Güida, Claudia Keller M.A., Annette Lattermann M.A.,
Peter Michael Pitzer M.A.
Im Frühjahr 2002 ist mit dem Erscheinen des Faszikels 22 die Publikation von Band
III des Diccionario fortgesetzt worden. Die im Sommer redaktionell abgeschlossene
Vorlage für den Faszikel 23, der normalerweise im Herbst folgen sollte, ist wegen
Verzögerungen im Verlag nicht mehr wie geplant in den Druck gegangen. Die
Redaktion hat zwischenzeitlich einen Großteil des Faszikels 24 ebenfalls druckfertig
machen können. Das gesamte Material ist schließlich im Dezember an den Verlag
gegangen. Die Redaktion von Faszikel 25 wurde auch schon begonnen; für Faszikel
26 sind die Vorbereitungen (Lemmatisierung, Zusammenstellung der Belegdoku-
mentationen) auf gutem Weg.
Das publizierte (Fasz. 22) und das im Dezember in den Druck gegangene
Material (Fasz. 23/Teil von 24) umfaßt nut den Artikeln von albufera bis algeria die
am dichtesten mit Arabismen und Pseudoarabismen besetzte Wortschatzstrecke des
Spanischen. Die Lehnformen machen nicht weniger als zwei Drittel des Vokabulars
aus. Jede vierte dieser Lehnformen ist bisher noch nicht bekannt gewesen. Die lexi-
kologische und lexikographische Bearbeitung der Belege bereitete beträchtliche
Schwierigkeiten, vor allem bei der Bedeutungsbestimmung, die regelmäßig nur über
die — häufig selbst unsichere — arabische Ausgangsbasis vorgenommen werden konn-
te. Bei der Auswertung des Materials ist die Arabisierung romanischer Wörter, die
bisher nur an Einzelfallen des Mozarabischen beobachtet worden war, als ein bis ms
15. Jh. fortwirkendes Prinzip des älteren Spanischen erkannt worden. Es betrifft
Wörter, deren lateinische Herkunft nicht mehr gesehen oder nicht mehr für wahr-
scheinlich gehalten wurde (z. B. acolcedra < lat. culcita, agalla < lat. GALLA, aglera <
lat. GLAREA, usw.), sowie überraschend viele Gallizismen, die ebenfalls wegen ety-
mologischer Intransparenz dem Arabischen zugeschlagen wurden (z. B. adala <
mfranz. dalle; adragea < afranz. dragie, dragiee; agonfalonier < afranz. gonfanonier,
usw.). Die Erkenntnisse werden in einem systematisch angelegten Festschriftbeitrag
des Forschungsstellenleiters in die sprachwissenschaftliche Diskussion eingebracht
werden.
Die Bedeutung des Heidelberger Projektes für die historische Lexikologie der
Romanistik und die Geschichte der europäischen Kultursprachen ist 2002 dadurch
noch einmal erheblich gewachsen, daß die Real Academia Espanola ihren Diccionario
historico de la lengua espanola beim Artikel apasanca eingestellt hat, um vorerst nur ein
Periodenwörterbuch des Spanischen des 18.— 20. Jhs. herauszubringen. Der Beschluß
wurde im April auf einer Lexikographietagung der Spanischen Akademie gefaßt, an
Mitglieder der Kommission:
Die ordentlichen Mitglieder der Akademie Kurt Baidinger, Eugenio Coseriu (f); das
korrespondierende Mitglied Max Pfister (Vorsitzender); Prof. Dr. German Colon,
Basel; Prof Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott, Paderborn; Prof. Dr. Francisco Marcos
Marin, Madrid; Prof. Dr. Jean Roudil, Paris.
Forschungsstellenleiter: Prof. Dr. Bodo Müller.
Mitarbeiter: Dr. Eva-Maria Güida, Claudia Keller M.A., Annette Lattermann M.A.,
Peter Michael Pitzer M.A.
Im Frühjahr 2002 ist mit dem Erscheinen des Faszikels 22 die Publikation von Band
III des Diccionario fortgesetzt worden. Die im Sommer redaktionell abgeschlossene
Vorlage für den Faszikel 23, der normalerweise im Herbst folgen sollte, ist wegen
Verzögerungen im Verlag nicht mehr wie geplant in den Druck gegangen. Die
Redaktion hat zwischenzeitlich einen Großteil des Faszikels 24 ebenfalls druckfertig
machen können. Das gesamte Material ist schließlich im Dezember an den Verlag
gegangen. Die Redaktion von Faszikel 25 wurde auch schon begonnen; für Faszikel
26 sind die Vorbereitungen (Lemmatisierung, Zusammenstellung der Belegdoku-
mentationen) auf gutem Weg.
Das publizierte (Fasz. 22) und das im Dezember in den Druck gegangene
Material (Fasz. 23/Teil von 24) umfaßt nut den Artikeln von albufera bis algeria die
am dichtesten mit Arabismen und Pseudoarabismen besetzte Wortschatzstrecke des
Spanischen. Die Lehnformen machen nicht weniger als zwei Drittel des Vokabulars
aus. Jede vierte dieser Lehnformen ist bisher noch nicht bekannt gewesen. Die lexi-
kologische und lexikographische Bearbeitung der Belege bereitete beträchtliche
Schwierigkeiten, vor allem bei der Bedeutungsbestimmung, die regelmäßig nur über
die — häufig selbst unsichere — arabische Ausgangsbasis vorgenommen werden konn-
te. Bei der Auswertung des Materials ist die Arabisierung romanischer Wörter, die
bisher nur an Einzelfallen des Mozarabischen beobachtet worden war, als ein bis ms
15. Jh. fortwirkendes Prinzip des älteren Spanischen erkannt worden. Es betrifft
Wörter, deren lateinische Herkunft nicht mehr gesehen oder nicht mehr für wahr-
scheinlich gehalten wurde (z. B. acolcedra < lat. culcita, agalla < lat. GALLA, aglera <
lat. GLAREA, usw.), sowie überraschend viele Gallizismen, die ebenfalls wegen ety-
mologischer Intransparenz dem Arabischen zugeschlagen wurden (z. B. adala <
mfranz. dalle; adragea < afranz. dragie, dragiee; agonfalonier < afranz. gonfanonier,
usw.). Die Erkenntnisse werden in einem systematisch angelegten Festschriftbeitrag
des Forschungsstellenleiters in die sprachwissenschaftliche Diskussion eingebracht
werden.
Die Bedeutung des Heidelberger Projektes für die historische Lexikologie der
Romanistik und die Geschichte der europäischen Kultursprachen ist 2002 dadurch
noch einmal erheblich gewachsen, daß die Real Academia Espanola ihren Diccionario
historico de la lengua espanola beim Artikel apasanca eingestellt hat, um vorerst nur ein
Periodenwörterbuch des Spanischen des 18.— 20. Jhs. herauszubringen. Der Beschluß
wurde im April auf einer Lexikographietagung der Spanischen Akademie gefaßt, an