Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2002
— 2003
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https://doi.org/10.11588/diglit.66351#0142
DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2002
DOI Kapitel:Nachrufe
DOI Artikel:Hauptmann, Harald: Karl Jettmar (8.8.1918 - 28.3.2002)
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- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11-27 Verzeichnis der Mitglieder der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 28 Tabula mortuorum
- 28 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 28 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
-
29-174
I. Das Geschäftsjahr 2002
- 29-50 Jahresfeier am 8. Juni 2002
-
51-105
Wissenschaftliche Sitzungen
-
51-54
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 26. Januar 2002
-
55-58
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 8. Februar 2002
-
58-61
Gesamtsitzung am 9. Februar 2002
-
62-67
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 27. April 2002
-
68-71
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 4. Mai 2002
-
71-77
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 7. Juni 2002
-
77-82
Gesamtsitzung am 15. Juni 2002
-
83-88
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 29. Juni 2002
- 88-94 Gesamtsitzung am 13. Juli 2002
- 94-100 Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 13. Juli 2001
-
100-101
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 9. November 2002
-
101-103
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 30. November 2002
-
103-105
Gesamtsitzung am 14. Dezember 2002
-
51-54
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 26. Januar 2002
- 106-110 Öffentliche Veranstaltungen
-
111-141
Antrittsreden
-
143-174
Nachrufe
-
175-245
II. Die Forschungsvorhaben
- 175-177 Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
- 178 Berichte über die Tätigkeit der Forschungsvorhaben
-
179-245
Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 179-181 Interakademische Vorhaben
-
181-209
Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse
- 181-187 3. Archäometrie
- 187-194 4. Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten
- 194-200 5. Weltkarte der tektonischen Spannungen
- 200-204 6. Anwendung der In-situ-Infrarotspektroskopie zur Minderung von Schadstoffemissionen
- 204-207 7. Mathematische Logik (Kaiserslautern)
- 208-209 8. Mathematische Kommission. Zentralblatt MATH
-
209-244
Philosophisch-historische Klasse
- 209-210 9. Deutsches Rechtswörterbuch
- 210-212 10. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 212-213 11. Altgaskognisches und Altokzitanisches Wörterbuch/DAG/DAO
- 213-215 12. Spanisches Wörterbuch des Mittelalters/DEM
- 216-221 13. Cusanus-Edition
- 222-223 14. Melanchthon-Briefwechsel
- 223-226 15. Martin Bucers Deutsche Schriften
- 226-227 16. Reuchlin-Briefwechsel (Pforzheim)
- 227-228 17. Luther-Register (Tübingen)
- 228-229 18. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 229-231 19. Epigraphische Datenbank
- 231-233 20. Papyrus-Edition
- 233-234 21. Année Philologique
- 234-235 22. Internationale Kommission für die Erforschung der Vorgeschichte des Balkans
- 235-236 23. Heidelberger Antikensammlung
- 236-238 24. Lexikon der antiken Kulte und Riten (Heidelberg/Würzburg)
- 238-240 25. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 241-243 26. Geschichte der Mannheimer Hofkapelle im 18. Jahrhundert
- 244 27. Geschichte der Universität Heidelberg
- 245 Von der Heidelberger Akademie wissenschaftlich betreute, aber anderweitig finanzierte Vorhaben
- 246-264 III. Förderung der wissenschaftlichen Nachwuchses: Das WIN-Kolleg
- 265 IV. Gesamthaushalt 2002 der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 266-267 Publikationen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 1. 5. 2002 bis zum 28. 2. 2003
- 268-275 Personenregister
- Maßstab/Farbkeil
Karl Jettmar
153
KARL JETTMAR
(8.8.1918-28.3.2002)
Karl Josef Jettmar, Emeritus der Ethnologie an der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg, seit 29.11.1969 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften, ist am 28. März 2002 im Alter von 83 Jahren verstorben. Mit ihm ist
ein international hochangesehener Gelehrter dahingegangen, der seine völkerkund-
lichen Studien mit historischen und soziologischen Sehensweisen wie nur wenige
seiner Generation zu einer kulturgeschichtlichen Gesamtschau zu verbinden ver-
stand.
Als zweiter Sohn des aus Zawodzie bei Tarnow in Galizien stammenden Malers
und Radierers, im Jahre 1910 zum Professor der Wiener Akademie der Künste
ernannten Rudolph Jettmar und der Wienerin Irma, geborene Mayer, kam er am
8. August 1918 in der alten Kaiserstadt zur Welt. Die Jahre seiner Kindheit verliefen
wegen der frühen Trennung der Eltern im Jahre 1923 nicht unbeschwert. Obwohl
seine Mutter nach Schweden umgezogen war und sich später wieder verheiratet
hatte, blieb er in Wien, wo ihn seine drei unverheirateten Tanten aufzogen. Nach der
am Realgymnasium zu Mödling abgelegten Matura begann er im Wintersemester
1936/37 an der Universität Wien das Studium der Germanistik und Geschichte,
wandte sich aber bald den Fächern Völkerkunde, Volkskunde und Urgeschichte zu.
Es blieben ihm aber nur vier Studiensemester bei seinen Lehrern Pater Wilhelm
Schmidt, Pater Wilhelm Köppers und Robert Freiherr von Heine-Geldern, die bis
zu ihrer Emigration im Frühjahr 1938 die damals führende „Wiener Schule der
Völkerkunde“ vertraten. Sem zukünftiger wissenschaftlicher Werdegang als Erfor-
scher eurasischer Archäologie und Ethnologie wurde aber weniger von dem damals
besten Kenner dieser Kulturregion, dem Prähistoriker Franz Liane ar, als vor allem
von dem damals jungen Dozenten Robert Bleichstemer, dem Kaukasisten und
Mongolisten, geprägt, der jedoch im gleichen Jahr noch Lehrverbot erhielt. Von
153
KARL JETTMAR
(8.8.1918-28.3.2002)
Karl Josef Jettmar, Emeritus der Ethnologie an der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg, seit 29.11.1969 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften, ist am 28. März 2002 im Alter von 83 Jahren verstorben. Mit ihm ist
ein international hochangesehener Gelehrter dahingegangen, der seine völkerkund-
lichen Studien mit historischen und soziologischen Sehensweisen wie nur wenige
seiner Generation zu einer kulturgeschichtlichen Gesamtschau zu verbinden ver-
stand.
Als zweiter Sohn des aus Zawodzie bei Tarnow in Galizien stammenden Malers
und Radierers, im Jahre 1910 zum Professor der Wiener Akademie der Künste
ernannten Rudolph Jettmar und der Wienerin Irma, geborene Mayer, kam er am
8. August 1918 in der alten Kaiserstadt zur Welt. Die Jahre seiner Kindheit verliefen
wegen der frühen Trennung der Eltern im Jahre 1923 nicht unbeschwert. Obwohl
seine Mutter nach Schweden umgezogen war und sich später wieder verheiratet
hatte, blieb er in Wien, wo ihn seine drei unverheirateten Tanten aufzogen. Nach der
am Realgymnasium zu Mödling abgelegten Matura begann er im Wintersemester
1936/37 an der Universität Wien das Studium der Germanistik und Geschichte,
wandte sich aber bald den Fächern Völkerkunde, Volkskunde und Urgeschichte zu.
Es blieben ihm aber nur vier Studiensemester bei seinen Lehrern Pater Wilhelm
Schmidt, Pater Wilhelm Köppers und Robert Freiherr von Heine-Geldern, die bis
zu ihrer Emigration im Frühjahr 1938 die damals führende „Wiener Schule der
Völkerkunde“ vertraten. Sem zukünftiger wissenschaftlicher Werdegang als Erfor-
scher eurasischer Archäologie und Ethnologie wurde aber weniger von dem damals
besten Kenner dieser Kulturregion, dem Prähistoriker Franz Liane ar, als vor allem
von dem damals jungen Dozenten Robert Bleichstemer, dem Kaukasisten und
Mongolisten, geprägt, der jedoch im gleichen Jahr noch Lehrverbot erhielt. Von