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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2002 — 2003

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I. Das Geschäftsjahr 2002
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Antrittsreden
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Burkhardt, Hans: Antrittsrede vom 14. Dezember 2002
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https://doi.org/10.11588/diglit.66351#0121
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132 | ANTRITTSREDEN

Antrittsrede von Herrn HANS BURKHARDT
an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 14. Dezember 2002


Sehr geehrter Herr Präsident,
meine Damen und Herren,
ich habe 10 Minuten um mich vorzustellen; das ist,
wenn man die heutige Agenda anschaut zu viel, aber
wenn man es mit der Zeit und Mühe vergleicht, wel-
che meine Eltern und Lehrer aufgebracht haben, um
aus mir einen ordentlichen Menschen zu machen,
eigentlich wieder zu wenig.
Zuerst darf ich mich ganz herzlich bei Ihnen
bedanken für die Anerkennung meiner wissenschaft-
lichen Arbeiten und die danut verbundene Aufnahme

in die Akademie. Dies ist em Vertrauensbeweis und ich hoffe, dass ich etwas von dem
zurückgeben kann, was mir die Gemeinschaft und der für mich wertvolle Dialog mit
Ihnen bieten.
Nun zu meiner Person. Geboren wurde ich 1944 in einem kleinen Ort in der Nähe
von Zweibrücken in der Pfalz. Nach der Reifeprüfung am Staatl. Mathern. Naturw.
Gymnasium in Zweibrücken studierte ich von 1964—1969 Nachrichtentechnik an
der damaligen Technischen Hochschule, jetzt Universität Karlsruhe. Eigentlich wollte
ich, wegen meiner mathematisch/physikalischen Neigungen, Mathematik studieren.
Wohlwollende Berater aus meinem Verwandten- und Bekanntenkreis warnten mich,
dass man danut kein Geld verdienen könne. Also habe ich das technische Fach
gewählt, welches angeblich die höchsten theoretischen Anforderungen stellte, näm-
lich Elektrotechnik, ohne dass ich etwa als Amateurfunker irgendwelche Vorleistun-
gen einbringen konnte. Ich hatte das Vergnügen begnadete Hochschullehrer, wie
Prof. Otto Fölhnger und Prof. Karl Steinbuch erleben zu dürfen. Es war die
Umbruchzeit zwischen der Regelungs- und Systemtheorie über die Kybernetik bis
hin zur Informatik. Im Wintersemester 1969/70 begann die Universität Karlsruhe,
gerade nach meinem Universitätsabschluss, als erste deutsche Hochschule nut der
Ausbildung von Diplom-Informatikern. Drei Jahre danach wurde im Oktober 1972,
in Karlsruhe die Fakultät für Informatik gegründet.
Nach meinem Examen wurde ich im Jahre 1969 wissenschaftlicher Assistent
bei Prof. Dr. Franz Mesch im Institut für Meß- und Regelungstechnik. 1974 pro-
movierte ich zum Dr.-Ing. mit einer Arbeit aus der Regelungstechnik, (Thema der
Dissertation: „Ein Beitrag zur Lösung optimaler Steuerungs- und Regelungsproble-
me mit Hilfe der Walsh-Transformation“). Während dieser Zeit entstanden in einer
sehr fruchtbaren Kooperation nut meinem Kollegen Horst Moll em interaktives
Softwaresystem zur Simulation hybrider Systeme (SIDAS), welches erfolgreich in der
Industrie eingesetzt wurde. Die Firma BBC simulierte damit u. a. eine neue E-Lok-
Serie, rechnete damit eine Gerinneregelung für die gesamte Schweiz und die Firma
 
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