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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2002 — 2003

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I. Das Geschäftsjahr 2002
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Wissenschaftliche Sitzungen
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Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 13. Juli 2001
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Öffentliche Gesamtsitzung am 26. Oktober 2002 in Konstanz
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Rede des Präsidenten Gisbert Freiherr zu Putlitz
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https://doi.org/10.11588/diglit.66351#0085
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96 | SITZUNGEN

REDE DES PRÄSIDENTEN GISBERT FREIHERR ZU PUTLITZ
Magnifizenz von Graevenitz,
liebe Akademiemitglieder,
meine sehr verehrten Damen, meine Herren!
Sehr herzlich begrüße ich Sie zur öffentlichen Gesamtsitzung der Heidelberger Aka-
demie der Wissenschaften, die einmal im Jahr an einer der Landesuniversitäten in
Baden-Württemberg stattfindet. Die Akademie betont damit ihre Rolle als Landes-
akademie von Baden-Württemberg. Die Namensgebung ,,Heidelberger Akademie
der Wissenschaften“, die zunächst einen lokaleren Bezug erwarten lässt, geht auf die
Gründung der Akademie im Jahre 1909 zurück. Nachdem die Kurpfälzische Akade-
mie gegen Ende des 18. [ahrhunderts untergegangen war, ließ der Industrielle Hein-
rich Lanz durch eine Spende von einer Million Goldmark den Wunsch Heidelberger
Wissenschaftler nach einer Wiedergründung Realität werden. Sein Unternehmen,
das den Traktormotor mit Glühkopf zu einem industriellen Massenprodukt machte,
zählte zu den größten Landmaschinenherstellern Europas. Heinrich Lanz hatte bei
seiner Gründungsinitiative nicht die schnelle Umsetzung der in der Akademie
gewonnenen Erkenntnisse in der Industrie vor Augen. Es ging ihm vielmehr um die
interdisziplinäre Entwicklung der Wissenschaften. Ich würde mir wünschen, dass im
Verständnis der Industriellen unserer Tage die Einsicht wüchse, dass zwischen dem
Erforschen und Erkennen der Grundlagen und der Anwendung im Produkt stets ein
langer Weg zurückgelegt werden muss, dass aber ohne die nicht unmittelbar zweck-
orientierte Grundlagenforschung keine angewandte Forschung möglich ist.
Wie Sie bereits sagten, Magnifizenz von Graevenitz, ist die Universität Kon-
stanz in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften durch ordentliche Mitglie-
der auf allen Gebieten stark vertreten. Wir freuen uns über die Mitgliedschaft der
Kollegen Rudolf Cohen, Klaus Dransfeld, Paul Leiderer, Hubert Markl, Brigitte
Rockstroh und Volker Strassen in der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse
und über Arno Borst, Manfred Fuhrmann, Wolfgang Iser, Renate Lachmann und
Karlheinz Stierle in der Philosophisch-historischen Klasse. Fast alle sind heute an-
wesend. Ihnen gilt mein besonderer Gruß und auch mein Dank, dass sie so oft die
doch weite und beschwerliche Fahrt von Konstanz zu unseren Sitzungen in Heidel-
berg auf sich nehmen. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften hat zuletzt im
Jahr 1991 in Konstanz getagt. Heute gilt mein besonderer Dank Magnifizenz von
Graevenitz für die Einladung und Gastfreundschaft und auch für die Hilfe durch die
Mitarbeiter seines Rektorats.
Welche Aufgaben hat die Heidelberger Akademie der Wissenschaften und was
tut sie, um diese Aufgaben zu erfüllen?
Als Gelehrtengesellschaft hat sie die Aufgabe, neue Ideen interdisziplinär zu
diskutieren, die Verbindung zwischen den Disziplinen herzustellen und wissenschaft-
liche Ansätze zu erkennen und zu erarbeiten. Die Sitzungen der Klassen und der
Gesamtakademie dienen primär der Erfüllung dieser Aufgabe.
Das Spektrum der derzeit 25 Forschungsprojekte der Akademie, in denen rund
160 Mitarbeiter beschäftigt sind, ist breit gefächert. Durch die kritischen Editionen
 
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