Günter Pritschow | 131
Geschwindigkeitssignal ableiten und es eröffnet sich für die Zukunft em neues weites
Forschungsfeld zur Steigerung der Dynamik und zur Prozessanalyse in Fertigungs-
einrichtungen, wobei die Ergebnisse solcher Forschung durch ihre Anwendung in
der Produktion direkt in Produktivitätssteigerung messbar werden.
An diesem Beispiel mögen Sie erkennen, wie dicht Grundlagenforschung und
Anwendungsbezug im Ingenieurbereich zusammenliegen. Irn Gegensatz zu Physi-
kern beschäftigen sich Ingenieure nicht mit der Aufdeckung von Naturgesetzen und
daraus ableitbaren Erkenntnissen, sondern sie wenden diese Erkenntnisse an unter
dem Aspekt von Randbedingungen, die durch Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz
beim Anwender in der Praxis gegeben sind. Ingenieure sind so gesehen Protagoni-
sten „Nützlicher Künste“. Damit besetzen die Ingenieurwissenschaften eine Son-
derstellung an den Universitäten, ihre Forschungsergebnisse müssen sich messen las-
sen an der Verwendbarkeit in der Praxis und das Wort von der Grundlagenforschung
besitzt hier eine andere Bedeutung als in der Naturwissenschaft. Natürlich kommen
auch Ingenieure ohne Erarbeitung von Grundlagen nicht aus, nur sind diese eben
nicht zweckfrei, sondern anwendungsbezogen.
Und so bin ich überzeugt, auch Humboldt würde die Forderung mittragen,
dass die Wissenschaften der Ingenieure nützlich sein müssen und nur dann ihre
Berechtigung haben können, sofern deren Erkenntnisse auch angewendet werden. In
seiner Zeit waren die Technikwissenschatten noch nicht etabliert, dagegen wurde
Wissenschaft von ihm nicht verstanden als ein abgeschlossenes Gefüge von Wissens-
ständen und Lehrmeinungen, sondern als ständiger und unabschließbarer Prozess
von Innovationen.
Und so würde er sicher befürworten, dass die kulturtragenden, die natur-
wissenschaftlichen und die Ingenieurwissenschaften unter dem Dach der Heidel-
berger Akademie der Wissenschaften zum gegenseitigen Nutzen Zusammenleben,
um unserem von der Technik mitgeprägten Kulturverständnis gerecht zu werden.
In diesem Sinn wünsche ich mir, Teilnehmer vieler fruchtbarer Diskussionen
zu werden, und ich danke Ihnen noch einmal herzlich, dass Sie mir die Ehre zuteil
werden ließen, diesen Geist als einer der Ihren genießen zu können.
Geschwindigkeitssignal ableiten und es eröffnet sich für die Zukunft em neues weites
Forschungsfeld zur Steigerung der Dynamik und zur Prozessanalyse in Fertigungs-
einrichtungen, wobei die Ergebnisse solcher Forschung durch ihre Anwendung in
der Produktion direkt in Produktivitätssteigerung messbar werden.
An diesem Beispiel mögen Sie erkennen, wie dicht Grundlagenforschung und
Anwendungsbezug im Ingenieurbereich zusammenliegen. Irn Gegensatz zu Physi-
kern beschäftigen sich Ingenieure nicht mit der Aufdeckung von Naturgesetzen und
daraus ableitbaren Erkenntnissen, sondern sie wenden diese Erkenntnisse an unter
dem Aspekt von Randbedingungen, die durch Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz
beim Anwender in der Praxis gegeben sind. Ingenieure sind so gesehen Protagoni-
sten „Nützlicher Künste“. Damit besetzen die Ingenieurwissenschaften eine Son-
derstellung an den Universitäten, ihre Forschungsergebnisse müssen sich messen las-
sen an der Verwendbarkeit in der Praxis und das Wort von der Grundlagenforschung
besitzt hier eine andere Bedeutung als in der Naturwissenschaft. Natürlich kommen
auch Ingenieure ohne Erarbeitung von Grundlagen nicht aus, nur sind diese eben
nicht zweckfrei, sondern anwendungsbezogen.
Und so bin ich überzeugt, auch Humboldt würde die Forderung mittragen,
dass die Wissenschaften der Ingenieure nützlich sein müssen und nur dann ihre
Berechtigung haben können, sofern deren Erkenntnisse auch angewendet werden. In
seiner Zeit waren die Technikwissenschatten noch nicht etabliert, dagegen wurde
Wissenschaft von ihm nicht verstanden als ein abgeschlossenes Gefüge von Wissens-
ständen und Lehrmeinungen, sondern als ständiger und unabschließbarer Prozess
von Innovationen.
Und so würde er sicher befürworten, dass die kulturtragenden, die natur-
wissenschaftlichen und die Ingenieurwissenschaften unter dem Dach der Heidel-
berger Akademie der Wissenschaften zum gegenseitigen Nutzen Zusammenleben,
um unserem von der Technik mitgeprägten Kulturverständnis gerecht zu werden.
In diesem Sinn wünsche ich mir, Teilnehmer vieler fruchtbarer Diskussionen
zu werden, und ich danke Ihnen noch einmal herzlich, dass Sie mir die Ehre zuteil
werden ließen, diesen Geist als einer der Ihren genießen zu können.