256 | FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES
Elektroenzephalogramm gewonnenen Zeitverlauf einer Gehirnaktivierung, die
kernspintomographisch ermittelte Information über die Lokalisierung von Gehirn-
aktivierungen sowie die magnetresonanzspektroskopisch gewonnenen zugehörigen
biochemischen Parameter. Auf diese Weise soll ein integratives Bild der neuronalen
Verarbeitung emotionaler Kommunikationsinhalte von der erstmaligen Registrie-
rung des emotionalen Reizes auf der Retina oder dem Trommelfell bis hin zur voll-
ständigen Evaluation und Vorbereitung einer entsprechenden Reaktion entstehen.
Formierung der Gruppe
In den ersten drei Monaten des Projektes formierte sich das Team zum jetzigen Stamm
von vier wissenschaftlichen Mitarbeitern, die sich auf die Standorte Konstanz, Mann-
heim und Tübingen verteilen. In der Anfangsphase wurde eine Reihe von grund-
legenden Arbeiten, wie zum Beispiel Bestellung und Installation von Geräten, Mate-
rialauswahl, Methodenoptimierung und Internetpräsenz erledigt. Darüber hinaus
konnten aber auch schon beachtliche inhaltliche Ergebnisse erzielt werden:
Tätigkeitsbericht
1. Verarbeitung emotionaler Bilder und Geräusche
In parallelen funktionellen Kernspin- undVielkanal-Elektroenzephalogramm (EEG)
Untersuchungen zeigte sich, dass analog zu einer im EEG auftretenden frühen Dif-
ferenzkomponente (’Early Posterior Negativity; EPN) bei der Betrachtung emotions-
induzierender Bilder im funktionellen Kernspin parieto-okzipitale emotions-abhän-
gige Aktivierungen zu beobachten sind. Im EEG wie auch im Kernspin sind die
beobachteten Effekte in der rechten Gehirnhemisphäre stärker als in der linken.
Dieses Lateralisierungsmuster gilt als typisch für die Verarbeitung von emotionalem
Material. Sowohl im EEG als auch im Kernspin zeigen sich weiterhin identische
geschlechtsabhängige Effekte: Während Männer stärkere Hirnantworten auf hoch-
erregend angenehmes Material zeigen, reagieren Frauen deutlich stärker auf aversive
Reize.
Eine Untersuchung von Blickbewegungen von einem zentralen Fixations-
kreuz in Richtung emotionaler Bilder die im peripheren Sehfeld kurzzeitig darge-
boten wurden zeigt, dass Blickbewegungen zu Bildern mit angenehmem Inhalt mit
größeren Geschwindigkeiten und peripherer ausgeführt werden, als Blickbewegun-
gen zu Bildern mit neutralem und negativem Inhalt. Wird jedoch von den Versuchs-
personen gefordert, von emotionalen Bildern weg zu schauen, so haben sie größere
Schwierigkeiten, Blickbewegungen zu Bildern mit negativem Inhalt zu unter-
drücken, als bei Bildern mit positivem und neutralem Inhalt.
In einer ersten Studie zur neuronalen Verarbeitung emotions-induzierender
Umweltgeräusche (z. B. Babylachen, Angstschrei, Hundeknurren, Zuggeräusch) wur-
den emotional neutrale, einfarbige, visuelle Stimuli mit hoch erregend angenehmen,
aversiven sowie neutralen Umweltgeräuschen gepaart dargeboten und damit klas-
sisch konditioniert. Während sich die evozierten Potentiale aller einfachen Farbsti-
Elektroenzephalogramm gewonnenen Zeitverlauf einer Gehirnaktivierung, die
kernspintomographisch ermittelte Information über die Lokalisierung von Gehirn-
aktivierungen sowie die magnetresonanzspektroskopisch gewonnenen zugehörigen
biochemischen Parameter. Auf diese Weise soll ein integratives Bild der neuronalen
Verarbeitung emotionaler Kommunikationsinhalte von der erstmaligen Registrie-
rung des emotionalen Reizes auf der Retina oder dem Trommelfell bis hin zur voll-
ständigen Evaluation und Vorbereitung einer entsprechenden Reaktion entstehen.
Formierung der Gruppe
In den ersten drei Monaten des Projektes formierte sich das Team zum jetzigen Stamm
von vier wissenschaftlichen Mitarbeitern, die sich auf die Standorte Konstanz, Mann-
heim und Tübingen verteilen. In der Anfangsphase wurde eine Reihe von grund-
legenden Arbeiten, wie zum Beispiel Bestellung und Installation von Geräten, Mate-
rialauswahl, Methodenoptimierung und Internetpräsenz erledigt. Darüber hinaus
konnten aber auch schon beachtliche inhaltliche Ergebnisse erzielt werden:
Tätigkeitsbericht
1. Verarbeitung emotionaler Bilder und Geräusche
In parallelen funktionellen Kernspin- undVielkanal-Elektroenzephalogramm (EEG)
Untersuchungen zeigte sich, dass analog zu einer im EEG auftretenden frühen Dif-
ferenzkomponente (’Early Posterior Negativity; EPN) bei der Betrachtung emotions-
induzierender Bilder im funktionellen Kernspin parieto-okzipitale emotions-abhän-
gige Aktivierungen zu beobachten sind. Im EEG wie auch im Kernspin sind die
beobachteten Effekte in der rechten Gehirnhemisphäre stärker als in der linken.
Dieses Lateralisierungsmuster gilt als typisch für die Verarbeitung von emotionalem
Material. Sowohl im EEG als auch im Kernspin zeigen sich weiterhin identische
geschlechtsabhängige Effekte: Während Männer stärkere Hirnantworten auf hoch-
erregend angenehmes Material zeigen, reagieren Frauen deutlich stärker auf aversive
Reize.
Eine Untersuchung von Blickbewegungen von einem zentralen Fixations-
kreuz in Richtung emotionaler Bilder die im peripheren Sehfeld kurzzeitig darge-
boten wurden zeigt, dass Blickbewegungen zu Bildern mit angenehmem Inhalt mit
größeren Geschwindigkeiten und peripherer ausgeführt werden, als Blickbewegun-
gen zu Bildern mit neutralem und negativem Inhalt. Wird jedoch von den Versuchs-
personen gefordert, von emotionalen Bildern weg zu schauen, so haben sie größere
Schwierigkeiten, Blickbewegungen zu Bildern mit negativem Inhalt zu unter-
drücken, als bei Bildern mit positivem und neutralem Inhalt.
In einer ersten Studie zur neuronalen Verarbeitung emotions-induzierender
Umweltgeräusche (z. B. Babylachen, Angstschrei, Hundeknurren, Zuggeräusch) wur-
den emotional neutrale, einfarbige, visuelle Stimuli mit hoch erregend angenehmen,
aversiven sowie neutralen Umweltgeräuschen gepaart dargeboten und damit klas-
sisch konditioniert. Während sich die evozierten Potentiale aller einfachen Farbsti-