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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2010 — 2011

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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3. Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten
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https://doi.org/10.11588/diglit.55658#0242
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258 i TÄTIGKEITSBERICHTE

derlich, weil nur so fossile und heutige biogene Anteile aufgelöst werden können.
Wir haben uns auch um die Position eines europäischen Zentrallabors für diese
Messungen im ICOS-Project (Integrated Carbon Observation System) beworben.
Aufbau des AMS-Labors am Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie,
Mannheim
Mitte 2010 wurde das Klaus-Tschira-Labor für Physikalische Altersbestimmung am
Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie in Mannheim in Betrieb genommen,
das vom Leiter des Radiokohlenstofflabors in Personalunion geleitet wird. Beide
Labors sind eng verzahnt, und wir profitieren von den Stärken der jeweiligen
Technik (COs-Gaszähler und Beschleuniger-Massenspektroskopie - AMS). Mit den
CO2~Zählrohren haben wir eine immer noch aktuelle hochstabile Plattform, die
allerdings Kohlenstoff im Grammbereich erfordert, während die AMS-Technik ab
einigen hundert Mikrogramm Kohlenstoff Datierungen erlaubt. Grundsätzlich ist
auch mit AMS eine hohe Genauigkeit möglich, und wir haben dies in Pilotstudien
an atmosphärischem CO2 auch belegen können, allerdings fehlt noch der Beleg der
Langzeitstabilität.
Th/U Labor
Forschergruppe Datierte Speläotheme: Archive der Paläoumwelt (FOR 668)
Ziel der Forschergruppe DAPHNE (www.fg-daphne.de) ist es, die grundlegenden
Mechanismen, die das Wachstum und die Zusammensetzung von Speläothemen
kontrollieren, durch kombinierte Feld- und Laborexperimente zu verstehen und
zu modellieren. Dies gilt insbesondere für die Beeinflussung der Sauerstoff- und
Kohlenstoffisotope durch kinetische Prozesse. Das Verständnis dieser grundlegenden
Mechanismen soll eine zeitlich hoch aufgelöste Information zur Intensität des
Niederschlags und der Temperatur in der Vergangenheit liefern. Im Jahr 2010 unter-
suchten wir verstärkt die Prozesse in dem Boden oberhalb der Stalagmiten und
versuchen sie durch Modellansätze zu beschreiben
Monitoring in der Bunkerhöhle im Rahmen von DAPHNE
(Dr. A. Schröder-Ritzrau)
Die Wechselwirkungen zwischen der Atmo-, Hydro-, Geo- und Biosphäre werden
seit 2006 durch ein Monitoringprogramm über und in der Bunkerhöhle (51°22'03“
N / 7°39'53“ E; 184 m ü. NN) erfasst und werden für die klimatische Interpretation
von Speläothemen aus der Höhle genutzt. Durch die insgesamt relativ niedrige
COa-Konzentration in der Bunkerhöhle wird die Ausgasung von CO2 aus dem
Tropfwasser ganzjährig begünstigt und somit die Entstehung von Stalagmiten. Für
die Sauerstoffisotope hat sich gezeigt, dass das Tropfwasser aufgrund langer Verweil-
zeiten und guter Mischung im Epikarst in guter Näherung dem Jahresmittel des
Niederschlags entspricht und dies für alle Tropfstellen gilt. Somit sind die Stalagmi-
ten der Bunkerhöhle gute Archive um dekadische und längerfristige Klimavariatio-
nen der Vergangenheit zu rekonstruieren. Zusätzliche klimatische Informationen
werden aus hochauflösenden (annual bis dekadisch) Element-Messung (La ICP MS)
abgeleitet.
 
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