Das WIN-Kolleg
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liehe und gesundheitspolitische Herausforderungen. Zunehmendes Alter ist der
Hauptrisikofaktor für Demenzerkrankungen. Ungefähr jeder vierte ältere Mensch
zeigt leichte kognitive Beeinträchtigungen (engl. Mild Cogmtive Impairment, MCI)
— eine Art Grauzone zwischen gesundem Altern und Demenz. Etwa 10—12% der
betroffenen Personen mit MCI entwickeln innerhalb eines Jahres eine Alzheimer-
Demenz (AD). Neue Forschungserkenntnisse legen jedoch nahe, dass dieser
Übergang von MCI zu Demenz durch neuroplastizitätsbasierte Verhaltenstrainings
vermieden, teilweise sogar rückgängig gemacht werden kann, sofern die Beeinträch-
tigungen frühzeitig erkannt werden können.
Ziel des Projektes in der zweiten Förderphase ist es, neu entwickelte Metho-
den zur Frühdiagnostik von Demenz weiter zu überprüfen, zu ergänzen und zu opti-
mieren sowie Interventionsmaßnahmen bei kognitiv leicht beeinträchtigten älteren
Patienten fortzuführen und abschließend zu evaluieren. Das Projekt umfasst drei
komplementäre Teilprojekte in Kooperationen der drei Projektpartnerinnen aus den
Arbeitsgebieten Neuropsychologie, analytische Chemie und klinische Neurolo-
gie/Medizm. Im Folgenden wird der Stand der drei Teilprojekte, die mehrere Sub-
projekte umfassen, vorgestellt.
Teilprojekt A: Auswirkungen und Erfolg von Trainings bei MCI und Demenz
Al) Zusammenhang von Trainingserfblg mit EEG-, Serum- und Eiquorparametern
Hier soll ein innovatives neuroplastizitätsbasiertes, auditorisches Diskriminationstrai-
ning am Computer sowie ein körperliches, multimodales Bewegungstraining bei
Patienten mit MCI oder beginnender AD durchgeführt und deren Effizienz über-
prüft werden. Zur Trainingsevaluation werden u.a. kognitive Testleistung und alltags-
relevante Fertigkeiten sowie bereits in der ersten Förderphase etablierte Parameter in
Blut und Liquor (Aß, Tau, sAPP) und im EEG (Elektroenzephalographie) herange-
zogen. Jeweils 20 Personen (55 Jahre und älter) mit MCI oder beginnender AD sol-
len zufällig einer von zwei Interventionsgruppen (auditorisches Diskriminations-
oder körperliches Bewegungstraining) oder einer Warte- kontrollgruppe zugeteilt
werden. Bis Ende 2010 nehmen bzw. nahmen bereits 25 Personen in den Studien-
zentren Konstanz und Ulm teil. Erste Anmeldungen für 2011 liegen bereits vor.
Erwartet wird eine Stabilisierung oder gar Verbesserung der kognitiven Leistungs-
fähigkeit (v.a. Gedächtnis) und assoziierten Parametern in Blut, Liquor und EEG in
beiden Interventionsgruppen im Vergleich zur Wartekontrollgruppe.
A2) Auswirkungen von Trainings auf strukturelle Hirnparameter
Zusätzlich zu Blut-, Liquor- und EEG-Parametern sollen im Rahmen der geförder-
ten Interventionsstudie auch strukturelle Hirndaten im MRT (Magnetresonanzto-
mographie) untersucht werden. Mit Hilfe von Voxel-based Morphometry (VBM)
und Diffusion Tensor Imaging (DTI) sollen strukturelle anatomische Kennzeichen
des Gehirns beobachtet werden, um Veränderungen insbesondere der Neuroplasti-
zität durch Training nachweisen und vergleichen zu können. Erwartet wird eine
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liehe und gesundheitspolitische Herausforderungen. Zunehmendes Alter ist der
Hauptrisikofaktor für Demenzerkrankungen. Ungefähr jeder vierte ältere Mensch
zeigt leichte kognitive Beeinträchtigungen (engl. Mild Cogmtive Impairment, MCI)
— eine Art Grauzone zwischen gesundem Altern und Demenz. Etwa 10—12% der
betroffenen Personen mit MCI entwickeln innerhalb eines Jahres eine Alzheimer-
Demenz (AD). Neue Forschungserkenntnisse legen jedoch nahe, dass dieser
Übergang von MCI zu Demenz durch neuroplastizitätsbasierte Verhaltenstrainings
vermieden, teilweise sogar rückgängig gemacht werden kann, sofern die Beeinträch-
tigungen frühzeitig erkannt werden können.
Ziel des Projektes in der zweiten Förderphase ist es, neu entwickelte Metho-
den zur Frühdiagnostik von Demenz weiter zu überprüfen, zu ergänzen und zu opti-
mieren sowie Interventionsmaßnahmen bei kognitiv leicht beeinträchtigten älteren
Patienten fortzuführen und abschließend zu evaluieren. Das Projekt umfasst drei
komplementäre Teilprojekte in Kooperationen der drei Projektpartnerinnen aus den
Arbeitsgebieten Neuropsychologie, analytische Chemie und klinische Neurolo-
gie/Medizm. Im Folgenden wird der Stand der drei Teilprojekte, die mehrere Sub-
projekte umfassen, vorgestellt.
Teilprojekt A: Auswirkungen und Erfolg von Trainings bei MCI und Demenz
Al) Zusammenhang von Trainingserfblg mit EEG-, Serum- und Eiquorparametern
Hier soll ein innovatives neuroplastizitätsbasiertes, auditorisches Diskriminationstrai-
ning am Computer sowie ein körperliches, multimodales Bewegungstraining bei
Patienten mit MCI oder beginnender AD durchgeführt und deren Effizienz über-
prüft werden. Zur Trainingsevaluation werden u.a. kognitive Testleistung und alltags-
relevante Fertigkeiten sowie bereits in der ersten Förderphase etablierte Parameter in
Blut und Liquor (Aß, Tau, sAPP) und im EEG (Elektroenzephalographie) herange-
zogen. Jeweils 20 Personen (55 Jahre und älter) mit MCI oder beginnender AD sol-
len zufällig einer von zwei Interventionsgruppen (auditorisches Diskriminations-
oder körperliches Bewegungstraining) oder einer Warte- kontrollgruppe zugeteilt
werden. Bis Ende 2010 nehmen bzw. nahmen bereits 25 Personen in den Studien-
zentren Konstanz und Ulm teil. Erste Anmeldungen für 2011 liegen bereits vor.
Erwartet wird eine Stabilisierung oder gar Verbesserung der kognitiven Leistungs-
fähigkeit (v.a. Gedächtnis) und assoziierten Parametern in Blut, Liquor und EEG in
beiden Interventionsgruppen im Vergleich zur Wartekontrollgruppe.
A2) Auswirkungen von Trainings auf strukturelle Hirnparameter
Zusätzlich zu Blut-, Liquor- und EEG-Parametern sollen im Rahmen der geförder-
ten Interventionsstudie auch strukturelle Hirndaten im MRT (Magnetresonanzto-
mographie) untersucht werden. Mit Hilfe von Voxel-based Morphometry (VBM)
und Diffusion Tensor Imaging (DTI) sollen strukturelle anatomische Kennzeichen
des Gehirns beobachtet werden, um Veränderungen insbesondere der Neuroplasti-
zität durch Training nachweisen und vergleichen zu können. Erwartet wird eine