Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

DOI Kapitel:
D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe, Mitglieder
DOI Kapitel:
II. Nachrufe
DOI Artikel:
Raible, Wolfgang: Peter Koch (1.3.1951 – 7.7.2014)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0345
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nachruf auf Peter Koch


Peter Koch
(1.3.1951-7.7.2014)

Peter Koch wurde am 1. März 1951 in Hannover als Sohn des Physik-Professors
Wolfgang Koch geboren. Am 7. Juli 2014 erlag er, im 64. Lebensjahr stehend, für
alle völlig überraschend einem Herzinfarkt.
Zu einer Zeit, als jeder von einem Abiturienten mit Notendurchschnitt 1,0
erwartete, dass er Medizin studiert, entschied sich Koch für ein Studium der Fä-
cher „Latein“ und „Romanistik“. Über die Universitäten Göttingen und Poitiers
kam er dabei nach Freiburg, wo er mit 24 Jahren das Staatsexamen ablegte und
mit 28 Jahren promovierte er. Er trat den Referendardienst an und legte ein Jahr
später das zweite Staatsexamen ab. Von 1980 bis 1986 war er Hochschulassistent
bei Hans-Martin Ganger. Ab 1986 vertrat er eine Professur in Mainz, nach der
Habilitation in Freiburg im Jahr 1987 wurde er Professor in Mainz. Von 1990 bis
1996 hatte er ein Ordinariat an der FU Berlin inne, seit 1996 eine entsprechende
Professur an der Universität Tübingen. Seit 2007 war er ordentliches Mitglied der
Heidelberger Akademie.
Obwohl Assistent bei Ganger, wurde Koch vor allem durch zwei weitere As-
sistenten an diesem Lehrstuhl geprägt (Peers hören gerne auf Peers): durch Brigitte
Schlieben-Lange, die auf den begabten Studenten aufmerksam geworden war, sowie
durch Wulf Oesterreicher - über ihn kam er auch in den Einflussbereich von Eu-
genio Coseriu (Coseriu und Schlieben-Lange sind als Mitglieder der Heidelberger
Akademie in unserer Erinnerung). Wichtige Ausgangsbasis war für Koch zunächst
die lateinische Sprache, deren Studium er in Göttingen begonnen hatte. Sie muss
jedem Romanisten mit sprachhistorischem Interesse - als Mutter vieler romanischer
Tochtersprachen - am Herzen liegen. Wie kann aus einer einzigen Sprache durch
Prozesse des Sprachwandels eine solche Vielfalt von Sprachen entstehen?

347
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften