Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

DOI Kapitel:
A. Das akademische Jahr 2015
DOI Kapitel:
III. Veranstaltungen
DOI Artikel:
Krödel, Arndt: Die Zukunft der Universitätsstadt: ein Dialog zwischen Realität und Vision: Symposium am 25. Juni 2015
DOI Kapitel:
Mitarbeitervortragsreihe „Wir forschen. Für Sie“
DOI Artikel:
Müller, Jörg R.: Verbotene Früchte: sexuelle Beziehungen zwischen Christen und Juden
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0102
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
III. Veranstaltungen

zu erwartenden „wohl sensationellen Ergebnissen für die Menschen“ brauche man
die Vision. „Dieser Vision müssen wir heute im wörtlichen Sinne Platz schaffen“,
forderte der ehemalige Verfassungsrichter Kirchhof
Arndt Krödel
Der Text wurde in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 13. Juli 2015 unter der Überschrift
„Es braucht Platz für Visionen - auch räumlich“ veröffentlicht.
Mitarbeitervortragsreihe
„Wir forschen. Für Sie"
Bei dieser Veranstaltungsreihe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften un-
ter dem Motto „Wir forschen. Für Sie“ kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der einzelnen Forschungsstellen zu Wort. Die Vorträge richten sich an ein breites
Publikum, um Einblicke in die Forschungsarbeiten zu geben.
Seit 2014 wurde der Kreis der Wissenschaftler erweitert, indem jetzt auch
Mitarbeiter aus Forschungsstellen anderer Wissenschaftsakademien nach Heidel-
berg eingeladen werden, um ihr Forschungsgebiet vorzustellen.
„Verbotene Früchte.
Sexuelle Beziehungen zwischen Christen und Juden"
Mitarbeitervortrag von Dr. Jörg R. Müller am 1. Juli 2015
Der auf das mittelalterliche Reich fokussierte Vortrag widmete sich einem in
der Forschung weitgehend vernachlässigten Aspekt der vielfältigen Beziehungen
zwischen Christen und Juden. Bereits die enge räumliche Nähe der Ansiedlung
von Juden in den Städten des Reichsgebiets zur christlichen Bevölkerung seit
dem späten 9. Jahrhundert bedingte soziale Kontakte der Angehörigen beider
Religionsgemeinschaften, die durch geschäftliche Verbindungen und die Be-
schäftigung christlichen Hauspersonals durch Juden intensiviert wurden. Das
tägliche Miteinander führte letztlich auch zu sexuellen Beziehungen zwischen
Christen und Juden, die religiöse Autoritäten beider Glaubenslehren zu unter-
binden suchten. Während die frühen Quellen überwiegend normativen Charak-
ter haben oder polemische Intentionen aufweisen, kristallisiert sich erst in der
dichteren und wesentlich vielfältigeren Überlieferung des Spätmittelalters ein
differenzierteres Bild derartiger Kontakte heraus. Ein Fokus liegt dabei insbe-
sondere auf schriftlichen Aufzeichnungen der wegen entsprechender Beschuldi-
gungen initiierten Gerichtsverfahren. Während die weltliche Gesetzgebung des
13. und 14. Jahrhunderts in der Regel drakonische Strafen vorschrieb - zumeist

102
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften