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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

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A. Das akademische Jahr 2015
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III. Veranstaltungen
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Mitarbeitervortragsreihe „Wir forschen. Für Sie“
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Marzolph, Ulrich: Von Sklaven, Mord und Liebe: Die Kunst der Erzähler von 1001 Nacht
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Strauch, Timo: Von Flussgöttern, Rossebändigern und Tempeln: auf den Spuren antiker Kunst und Architektur in der Renaissance
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0111
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Mitarbeitervortragsreihe „Wir forschen. Für Sie'

Um die Wahrnehmung der Geschichten aus 1001 Nacht in ihrem ur-
sprünglichen arabischen Kontext nachzuvollziehen, benötigen wir umfassende
und detaillierte Kennnisse der arabischen Überlieferung. Diese zu erschließen
und hierdurch ein tieferes Verständnis einer fremden Kultur zu ermöglichen, ist
Aufgabe der Spezialisten. Durch die detaillierte Analyse die Erzählungen vor dem
Kenntnishorizont der arabischen Überlieferung erschließen sich ursprüngliche
Zusammenhänge, die es ermöglichen, die Erzählungen aus 1001 Nacht erneut und
mit anderen Augen zu lesen.
Prof Dr. Ulrich Marzolph gilt als Spezialist für die narrative Kultur der Länder des isla-
mischen Orients und war zuletzt wissenschaftlicher Mitarbeiter des Ende 2015 beendeten
Projekts „Enzyklopädie des Märchens“, einem Forschungsvorhaben der Göttinger Akademie
der Wissenschaften. Seit Beginn 2016führt er ein Forschungsprojekt zum Nachleben orienta-
lischer Erzählungen in der europäischen Überlieferung durch.
„Von Flussgöttern, Rossebändigern und Tempeln. Auf den Spuren
antiker Kunst und Architektur in der Renaissance"
Mitarbeitervortrag von Timo Strauch am 22. Juli 2015
Dass die Künstler der Renaissance sich thematisch und formal an Vorbildern aus
der Antike orientierten, ist ein Allgemeinplatz der Kunstgeschichte - schließlich
verleiht diese „Wiedergeburt“ seit langem der Epoche ihren Namen. Doch für den
heutigen Betrachter ist es angesichts unzähliger Verluste und Neufunde antiker
Kunstwerke im Lauf der letzten 500 Jahre nicht immer leicht, diejenigen Stücke
zum direkten Vergleich heranzuziehen, die damals tatsächlich bekannt und zu-
gänglich waren. Seit bald 70 Jahren sammelt daher der Census of Antique Works of
Art and Architecture Known in the Renaissance schriftliche und bildliche Quellen, die
darüber Auskunft geben, auf welcher materiellen Grundlage die Auseinanderset-
zung mit der Kunst der Antike im 15. und 16. Jahrhundert überhaupt möglich war.
Diese Informationen werden in einer Online-Datenbank frei zugänglich gemacht
(siehe www.census.de).
Bereits 1946 am Londoner Warburg Institute ins Leben gerufen, hat der Census
seit 1995 an der Humboldt-Universität zu Berlin seinen Sitz. Seit 2003 wird er
außerdem als Langzeitvorhaben im Akademienprogramm der Union der deutschen
Akademien der Wissenschaften gefördert. Was als band- und maschinenschriftliche
Karteikartensammlung begann, ist heute die älteste noch aktive und beständig
weiter wachsende Forschungsdatenbank in den Geisteswissenschaften. Sie enthält
derzeit Informationen zu ca. 15.000 antiken Bild- und Bauwerken und ihren
Teilen, die mit insgesamt ca. 36.000 Datensätzen zu rezipierenden Dokumenten
aus der frühen Neuzeit verknüpft sind. Ihr feinteilig strukturiertes relationales

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