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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

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A. Das akademische Jahr 2015
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III. Veranstaltungen
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Mitarbeitervortragsreihe „Wir forschen. Für Sie“
DOI Artikel:
Strauch, Timo: Von Flussgöttern, Rossebändigern und Tempeln: auf den Spuren antiker Kunst und Architektur in der Renaissance
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0112
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III. Veranstaltungen

Datenmodell ermöglicht gleichermaßen das gezielte Abfragen des Materials
wie das freie Navigieren durch die untereinander verlinkten Daten. Über
27.000 Fotos lassen jederzeit den direkten Vergleich des antiken Monuments
mit dem Renaissance-Dokument oder auch der Monumente und Dokumente
untereinander zu, während die Georeferenzierung von über 3.000 Ortsangaben
die Darstellung von Suchergebnissen auf Karten ermöglicht.


Screenshot der Census-Datenbank: Antike Flussgott-Statuen in bildlichen Wiedergaben aus der Renaissance

Schon lange ist der Census auch jenseits seiner ursprünglich eng gefassten
Aufgabenstellung ein nützliches Instrument für die wissenschaftliche Beschäfti-
gung mit dem Nachleben der Antike. Auch wenn nach wie vor die Frage im Zen-
trum steht, welche antiken Kunstwerke wann, wo, in welchem Zustand und unter
welchem Namen in der Renaissance bekannt waren, kann er darüber hinaus bei-
spielsweise Auskunft geben, welche Meinungen über die korrekte ikonographische
Bestimmung einer Skulptur sich gegenüberstanden, etwa bei der monumentalen
Gruppe der beiden Rossebändiger auf dem Quirinal, die in der Tradition der mit-
telalterlichen Mirabilien-Texte als Philosophen gedeutet wurden, während frühe
Humanisten wie Flavio Biondo unter Berufung auf antike Texte in den Pferdesta-
tuen ein Geschenk des armenischen Königs Tiridates an Kaiser Nero sahen und
Mitte des 16. Jahrhunderts unter den Antiquaren die Interpretation als zweifaches
Porträt Alexanders des Großen und seines Pferdes Bukephalus aufkam. Man kann

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