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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

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A. Das akademische Jahr 2015
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III. Veranstaltungen
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Mitarbeitervortragsreihe „Wir forschen. Für Sie“
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Feraudi-Gruénais, Francisca: Latein auf Stein: Inschriften in Heidelberg entdecken
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Marzolph, Ulrich: Von Sklaven, Mord und Liebe: Die Kunst der Erzähler von 1001 Nacht
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0108
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III. Veranstaltungen

feit geschaffenen Denkmäler in Form von dekorierten Säulentrommeln mit In-
schriften vom Schwetzinger Schlossgarten.
Aus der Perspektive der antiken Epigraphik ergibt ein genauerer Blick auf
die Inschriften von bzw. für Karl Theodor, dass sie sämtlich in einer der Antike
verpflichteten Tradition stehen, auch wenn im Einzelfall Art und Umsetzung der
Rückbezüge auf das konkrete bildliche und inschriftliche antike Repertoire sehr
unterschiedlich ausfallen konnten.
Dies im Blick muss Latein auf Stein, mithin die Forschungsdisziplin der Epi-
graphik, keine mysteriöse Geheimwissenschaft sein. Einmal bewusst vor den la-
teinischen Inschriftenmonumenten stehen zu bleiben, die man allein schon in
Heidelberg regelmäßig passiert, sich diese Wort für Wort vorzulesen und sich da-
bei ihrer vielfältigen Monumentalität gewahr zu werden, ist einen ,Selbstversuch4
wert! Und, wie schon gesagt: man muss Inschriften nicht auf Anhieb verstehen
- oder umgekehrt formuliert: ein Verständnis von Inschriftenmonumenten ergibt
sich nicht allein daraus, dass man ihren (lateinischen) Text versteht.
Hilfe und Anleitung für dieses Experiment mag der folgende auch im Internet
zugängliche Beitrag geben:
(DEVOTED - devote{d}. Kurfürstlich-epigraphische Kuriosa in und um Heidelberg,
in: D. Bandini, U. Kronauer (Hrsg.), Früchte vom Baum des Wissens. 100 Jah-
re Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Eine Festschrift der wissen-
schaftlichen Mitarbeiter, Heidelberg 2009, 229-249) <http://nbn-resolving.de/
urn:nbn:de:bsz:16-propylaeumdok-24949>.
Dr. Francisco Feraudi-Gruenais ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Forschungsstelle
„Epigraphische Datenbank Heidelberg (EDH)“ der Heidelberger Akademie der Wissen-
schaften.
„Von Sklaven, Mord und Liebe: Die Kunst der Erzähler von 1001 Nacht"
Mitarbeitervortrag von Prof. Dr. Ulrich Marzolph am 15. Juli 2015
Die Kunst der Erzähler von 1001 Nacht besteht vor allem darin, dass sie aus den
ihnen zur Verfügung stehenden Motiven kunstvolle Erzählungen gestalten, die für
ein zeitgenössisches arabisches Publikum zahlreiche Anknüpfungspunkte an das
narrative Universum traditioneller arabischer Erzählkunst aufweisen. Kennt man
diese Anknüpfungspunkte, so erschließt sich ein bei oberflächlicher Betrachtung
zunächst nicht sichtbarer Reichtum der Geschichten, der tiefe Einblicke in die
Kunstfertigkeit traditioneller arabischer Erzähler ermöglicht.
Als Beispiel, um dies zu demonstrieren, habe ich eine der weniger bekannten Ge-
schichten aus 1001 Nacht ausgewählt. Sie trägt den Titel „... von Ghänim ibn Ai-
jüb, dem verstörten Sklaven der Liebe“. Ihr Inhalt ist wie folgt:

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