Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

DOI Kapitel:
A. Das akademische Jahr 2015
DOI Kapitel:
II. Wissenschaftliche Vorträge
DOI Artikel:
Holstein, Thomas W.: Eröffnung der Sitzung durch den Präsidenten der Akademie Thomas Holstein
DOI Artikel:
Kind, Matthias: Große, kleine und sehr kleine Partikel – Über ihre Erzeugung und Anwendung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0086
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
II. Wissenschaftliche Vorträge

Zum Abschluss möchte ich noch ein paar Worte zu unserem heutigen Haupt-
akteur sagen. Bei unseren regulären Sitzungen in der Heidelberger Akademie wird
der Vortragende eigentlich nicht vorgestellt. Heute möchte ich aber der anwesen-
den Öffentlichkeit den Vortragenden, Herrn Kollegen Matthias Kind, kurz vor-
stellen — auch wenn dies hier vielleicht nicht erforderlich ist, denn Herr Kind ist
am KIT zu Hause.
Matthias Kind, geb. 1957, studierte Verfahrenstechnik an der Universität
Karlsruhe und der TU München. Nach seiner Promotion auf dem Gebiet der
Keimbildung bei der Kristallisation aus Lösungen war er anschließend fast zehn
Jahre als Entwicklungsingenieur in der BASF tätig. 1998 erhielt er einen Ruf
an die Universität Karlsruhe als Leiter des Institutes für Thermische Verfah-
renstechnik. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Kollo-
idverfahrenstechnik, Partikelbildung und Produktgestaltung sowie Wärme- und
Stoffübertragung. Seit 2009 ist er ordentliches Mitglied der Heidelberger Akade-
mie der Wissenschaften.
Matthias Kind
„Große, kleine und sehr kleine Partikel - Über ihre Erzeugung und
Anwendung"
Partikel und Partikelsysteme sind eine in der Natur, der Umwelt und in vielen
Produkten vorkommende Materialklasse. Dabei können die Partikeln entweder
fest, flüssig oder gasförmig sein und sich ihrerseits in einer kontinuierlichen gas-
förmigen, flüssigen oder festen Phase befinden. Man spricht dann von Pulver,
Aerosol, Suspension oder Emulsion. Übergreifend wird der Begriff Dispersion
verwendet. Die Eigenschaften dieser Materialklasse sind in weiten Bereichen
variabel und hängen entscheidend von dem Phasenanteil der dispersen Phase,
sowie den physiko-chemischen Eigenschaften der Partikel und der kontinuier-
lichen Phase ab. Eine wichtige Eigenschaft der dispersen Phase ist dabei die Par-
tikelgröße und die Partikelgrößenverteilung.
In der Technik werden typischerweise Partikel mit einer Größe im Nanome-
terbereich (sehr kleine Partikel), im Mikrometerbereich (kleine Partikel) und im
Millimeterbereich (große Partikel) erzeugt und angewendet. Produktionsprozes-
se für solche Partikel und Partikelsysteme (chemische Fällung, Lösungskristalli-
sation, Sprühwirbelschicht-Granulation) können aus verschiedenen Gründen oft
nur unvollständig messtechnisch erfasst werden. Vor allen Dingen ist es schwie-
rig, die für die Partikelerzeugung entscheidenden Zustandsgrößen in denen re-
levanten Zonen der eingesetzten Apparate zu messen. So müsste man in einer
Wirbelschichtapparatur vor allem die Zone in der Nähe der Düse gut erfassen,
um die zur Partikelbildung führenden Vorgänge dort quantitativ erfassen kön-

86
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften