13. The Role ofCulture in Early Expansions ofHumans
Das Zusammenspiel von Menschenartigen mit ihrer Umwelt verläuft
über verschiedenartige Prozesse der Lebensäußerung (Performanzen, z. B.
Wahrnehmung, Ernährung, Herstellung von Artefakten). An den Prozessen sind
jeweils körperliche, geistige und Verhaltensaspekte in unterschiedlichen Anteilen
beteiligt. Die Formen der Performanzen bilden sich im Zusammenspiel von
drei Entwicklungsdimensionen heraus: evolutionär-biologisch, ontogenetisch-
individuell und historisch-sozial. Letztere ist eine Eigenart kultureller Performanzen
und wirkt zunehmend selbstverstärkend. Die Entwicklung der Performanzen
geschieht in Wechselwirkung mit der Umwelt bzw. dem Ressourcenraum:
Performanzen erschließen Ressourcen, können ihr Vorkommen fördern oder
begrenzen oder auch neue Ressourcen in Form von Artefakten schaffen, während
Elemente des Ressourcenraums Performanzen ermöglichen oder einschränken.
Die wechselseitigen Performanzen schaffen Beziehungen zwischen einzelnen
Menschenartigen und Elementen ihres Ressourcenraums. Der Wandel der
Gesamtheit dieser Beziehungen, zwischen welchen Elementen sie stattfmden,
in welcher Form und mit welcher zeitlichen Tiefe, in welcher Festgelegtheit,
Variabilität und Flexibilität, ist ein zentraler Punkt beim Verständnis früher
menschlicher Expansionen und der Rolle, die kulturelle Prozesse dabei spielen. Das
von ROCEEH entwickelte Systemkonzept zielt darauf ab, die Menschwerdung
und die damit verbundene Ausbreitung nicht nur entweder aus geographischer
Perspektive, aus der Umweltperspektive (Paläoumweltforschung), aus der Kultur-
oder Verhaltensperspektive (Archäologie), aus der körperlichen Perspektive
Expansions of Range
-space
-time
- phylogeny / taxonomy
Abb. 1 Das ROCEEH-Systemkonzept der Menschwerdung in Wechselwirkung
von Performanzen, Ressourcenraum und Verbreitung
199
Das Zusammenspiel von Menschenartigen mit ihrer Umwelt verläuft
über verschiedenartige Prozesse der Lebensäußerung (Performanzen, z. B.
Wahrnehmung, Ernährung, Herstellung von Artefakten). An den Prozessen sind
jeweils körperliche, geistige und Verhaltensaspekte in unterschiedlichen Anteilen
beteiligt. Die Formen der Performanzen bilden sich im Zusammenspiel von
drei Entwicklungsdimensionen heraus: evolutionär-biologisch, ontogenetisch-
individuell und historisch-sozial. Letztere ist eine Eigenart kultureller Performanzen
und wirkt zunehmend selbstverstärkend. Die Entwicklung der Performanzen
geschieht in Wechselwirkung mit der Umwelt bzw. dem Ressourcenraum:
Performanzen erschließen Ressourcen, können ihr Vorkommen fördern oder
begrenzen oder auch neue Ressourcen in Form von Artefakten schaffen, während
Elemente des Ressourcenraums Performanzen ermöglichen oder einschränken.
Die wechselseitigen Performanzen schaffen Beziehungen zwischen einzelnen
Menschenartigen und Elementen ihres Ressourcenraums. Der Wandel der
Gesamtheit dieser Beziehungen, zwischen welchen Elementen sie stattfmden,
in welcher Form und mit welcher zeitlichen Tiefe, in welcher Festgelegtheit,
Variabilität und Flexibilität, ist ein zentraler Punkt beim Verständnis früher
menschlicher Expansionen und der Rolle, die kulturelle Prozesse dabei spielen. Das
von ROCEEH entwickelte Systemkonzept zielt darauf ab, die Menschwerdung
und die damit verbundene Ausbreitung nicht nur entweder aus geographischer
Perspektive, aus der Umweltperspektive (Paläoumweltforschung), aus der Kultur-
oder Verhaltensperspektive (Archäologie), aus der körperlichen Perspektive
Expansions of Range
-space
-time
- phylogeny / taxonomy
Abb. 1 Das ROCEEH-Systemkonzept der Menschwerdung in Wechselwirkung
von Performanzen, Ressourcenraum und Verbreitung
199