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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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II. Das WIN-Kolleg
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Sechster Forschungsschwerpunkt „Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft“
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6. Neogeographie einer Digitalen Erde: Geo-Informatik als methodische Brücke in der interdisziplinären Naturgefahrenanalyse (NEOHAZ)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0271
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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Aktueller Projektstand und Erkenntnisgewinn
Als grundlegende Motivation für die aktuelle Forschung dient das Ergebnis einer
umfangreichen systematischen Literaturrecherche zu veröffentlichten Studien
über die Anwendung nutzergenerierter Geodäten in der Naturgefahrenanalyse,
die zu Beginn des Projektes durchgeführt wurde und in Kürze bei einer inter-
nationalen Zeitschrift zur Publikation eingereicht wird. Es konnten der aktuelle
Stand der Forschung und die Forschungslücken an der Schnittstelle von Neo-
geographie und Naturgefahrenanalyse aufgezeigt werden. Vor allem im Bereich
der Mitigation und Prävention wurde bisher kaum geforscht; nur wenige Ansät-
ze zu theoretischen Konzepten und methodischen Vorgehensweisen sind vor-
handen.
Auf Basis einer Feldkampagne im Mai 2015 wurden die Möglichkeiten der
Integration von lokalem Wissen in die wissenschaftliche Risiko- und Gefahren-
analyse analysiert. Dafür wurden gezielt empirische Daten im Untersuchungsge-
biet Santiago de Chile gesammelt. Fokus lag dabei auf den sog. „Urban Floods“,
also Hochwasserereignisse im Stadtgebiet, die nicht durch ein übertretendes Ge-
wässer entstehen, sondern durch Starkniederschlag mit hoher Intensität ausge-
löst werden.


Abb. 1: Partizipative Gefahrenkartierung (durch die lokale Bevölkerung) im Untersuchungsgebiet Quilicura,
Santiago de Chile, am Beispiel von Urban Floods (Mai 2015). Links: Von Überschwemmung betroffene
Straßen sind markiert im OSM Field Paper, rechts: Erfassung von Überflutungshöhen mittels Smartphone
Applikation.

Einerseits wurden hier geoinformatische Methoden getestet, die die räumliche
Sicht von Naturgefahren und -risiken mit einer nicht-quantifizierbaren Betrach-
tung zusammenführen sollen. Ziel ist die Entwicklung und Evaluierung von Me-
thoden, die es ermöglichen, prozessrelevante Parameter von Naturgefahren (z. B.
Überflutungshöhen) sowie auch Parameter der Risikowahrnehmung (z. B. als ge-

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