Tagung „Die Familie Stamitz und die europäische Musikermigration im 18. Jh.
„Gott selber kann nicht ohne weise Menschen bestehen“ - hat Luther gesagt
und mit gutem Rechte; aber „Gott kann noch weniger ohne unweise Menschen
bestehen“ - das hat der gute Luther nicht gesagt!
Prof Dr. Katharina Grätz studierte in Freiburg und Köln Germanistik und Politikwissen-
schaften. Sie lehrte als Literaturwissenschaftlerin an der Universität Tübingen und unterrichtet
derzeit am Deutschen Seminar der Universität Freiburg. Seit 2014 arbeitet sie als wissen-
schaftliche Kommentatorin an der Forschungsstelle „Nietzsche-Kommentar“ der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften.
„Die Familie Stamitz und die europäische Musikermigration im
18. Jahrhundert"
Tagung der Forschungsstelle „Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im
18. Jahrhundert" am 17. und 18. Juni 2017
Migration - ein Thema, das aktueller nicht sein könnte und gleichzeitig weit in
die Geschichte zurückreicht. Dennoch stellt das Thema Musikermigration jen-
seits des 20. und 21. Jahrhunderts ein Desiderat in der musikwissenschaftlichen
Forschung dar. Ein Musterbeispiel für Migration ist der böhmische Musiker Jo-
hann Stamitz, der die musikalische Entwicklung am kurpfälzischen Hof in Mann-
heim entscheidend prägte. 2017 jährte sich der Geburtstag von Johann Stamitz
zum 300. Mal. Aus diesem Grund veranstaltete die Forschungsstelle „Geschichte
der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert“ der Heidelberger Akade-
mie der Wissenschaften und die Fachgruppe Musikwissenschaft/Musikpädago-
gik der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
ein Symposium, das die beiden Themenkreise vereinte. Die Tagung „Die Familie
Stamitz und die europäische Musikermigration“, die am 17. und 18. Juni 2017
unter Leitung von Prof. Dr. Silke Leopold (Heidelberg) und Prof. Dr. Panja Mü-
cke (Mannheim) in Schwetzingen stattfand, richtete ihr Augenmerk zum einen
anhand neuer Quellenuntersuchungen auf die Musikerfamilie Stamitz, zum an-
deren wurden weitere Fallbeispiele für Migration an deutschen Höfen diskutiert.
Hierbei standen das Migrantendasein als Bestandteil von Musikerbiographien, das
Überschreiten von nationalen und konfessionellen Grenzen sowie die wechselsei-
tige Beeinflussung von Migranten und sesshaften Komponisten im 18. Jahrhun-
dert im Vordergrund.
In ihrer Begrüßung und Einführung in die Thematik betonte Prof. Dr. Silke
Leopold die große Bedeutung der Migration von Musikern und den daraus resul-
tierenden Prozess des Austauschs für die Entwicklung der Musik. Prof. Dr. Panja
Mücke gab einen kurzen Überblick über den Stand der Forschung zur Familie
149
„Gott selber kann nicht ohne weise Menschen bestehen“ - hat Luther gesagt
und mit gutem Rechte; aber „Gott kann noch weniger ohne unweise Menschen
bestehen“ - das hat der gute Luther nicht gesagt!
Prof Dr. Katharina Grätz studierte in Freiburg und Köln Germanistik und Politikwissen-
schaften. Sie lehrte als Literaturwissenschaftlerin an der Universität Tübingen und unterrichtet
derzeit am Deutschen Seminar der Universität Freiburg. Seit 2014 arbeitet sie als wissen-
schaftliche Kommentatorin an der Forschungsstelle „Nietzsche-Kommentar“ der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften.
„Die Familie Stamitz und die europäische Musikermigration im
18. Jahrhundert"
Tagung der Forschungsstelle „Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im
18. Jahrhundert" am 17. und 18. Juni 2017
Migration - ein Thema, das aktueller nicht sein könnte und gleichzeitig weit in
die Geschichte zurückreicht. Dennoch stellt das Thema Musikermigration jen-
seits des 20. und 21. Jahrhunderts ein Desiderat in der musikwissenschaftlichen
Forschung dar. Ein Musterbeispiel für Migration ist der böhmische Musiker Jo-
hann Stamitz, der die musikalische Entwicklung am kurpfälzischen Hof in Mann-
heim entscheidend prägte. 2017 jährte sich der Geburtstag von Johann Stamitz
zum 300. Mal. Aus diesem Grund veranstaltete die Forschungsstelle „Geschichte
der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert“ der Heidelberger Akade-
mie der Wissenschaften und die Fachgruppe Musikwissenschaft/Musikpädago-
gik der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
ein Symposium, das die beiden Themenkreise vereinte. Die Tagung „Die Familie
Stamitz und die europäische Musikermigration“, die am 17. und 18. Juni 2017
unter Leitung von Prof. Dr. Silke Leopold (Heidelberg) und Prof. Dr. Panja Mü-
cke (Mannheim) in Schwetzingen stattfand, richtete ihr Augenmerk zum einen
anhand neuer Quellenuntersuchungen auf die Musikerfamilie Stamitz, zum an-
deren wurden weitere Fallbeispiele für Migration an deutschen Höfen diskutiert.
Hierbei standen das Migrantendasein als Bestandteil von Musikerbiographien, das
Überschreiten von nationalen und konfessionellen Grenzen sowie die wechselsei-
tige Beeinflussung von Migranten und sesshaften Komponisten im 18. Jahrhun-
dert im Vordergrund.
In ihrer Begrüßung und Einführung in die Thematik betonte Prof. Dr. Silke
Leopold die große Bedeutung der Migration von Musikern und den daraus resul-
tierenden Prozess des Austauschs für die Entwicklung der Musik. Prof. Dr. Panja
Mücke gab einen kurzen Überblick über den Stand der Forschung zur Familie
149