C. Die Forschungsvorhaben
chen Erklärungsmustern der Stoffwechselprozesse immer noch Gültigkeit besitzt.
Nach Galen wird das Blut in der Leber hergestellt. Dort gelangt der Spiritus natu-
ralis, dessen Funktion die Bereitstellung von Nährstoffen für alle Körperteile ist,
ins Blut und macht dieses zum - dickflüssigen und dunkelroten - ,ernährenden4
Blut. Dieses Blut fließt durch die Venen in alle Teile des Körpers. So gelangt es
auch zum Herzen, von wo ein Teil des Blutes in die Lunge weiterfließt. In der
Lunge nun wird das „ernährende Blut“ mit dem zweiten Spiritus angereichert, mit
dem Spiritus vitalis, den die Lunge aus der eingeatmeten Luft gewinnt. Die Funk-
tion dieses Spiritus ist es, die Körperwärme in Balance zu halten. Das Blut wird
in der Lunge damit zum spirituellen Blut‘ - es ist nun dünnflüssig und hellrot
- und fließt zurück zum Herzen. Dort vermischt es sich mit dem Blut, das kon-
tinuierlich über die Venen ins Herz strömt, und reguliert so die Temperatur des
Herzens. (Im Gehirn wird dieses Blut dann schließlich mit dem dritten Spiritus,
dem Spiritus animalis versetzt, der die gesamte nervliche und mentale Aktivität des
Körpers reguliert.) In einem anderen Text spricht ein Arzt davon, dass die Lunge
über dem Herzen fliege, um es zu kühlen - das Bild der flatternden Lungenflügel
sehen wir deutlich vor uns. Diese Vorstellung vom Funktionieren des menschli-
chen Stoffwechsels erklärt klar die Motivation für die Metaphernbildung und wirft
ein kleines, aber helles Licht auf die Prozesse des Bedeutungswandels im Altfran-
zösischen. Im DEAF führte das Evaluieren dieses Belegs im Dictionarius des Jean
de Garlande zum entsprechenden Eintrag im semantischen Analyseteil (inklusive
Korrektur des Anglo-Norinan Dictionary): „objet de matiere legere, portatif, qu’on
agite pour produire un courant d’air (pour se raffraichir), eventail“, utilise pour
gloser une metaphore pour le poumon, s. DEAF F 574,31.
Mit dem Artikel forcier m. „abschließbare Schatulle“ wurden die Arbeiten am
Buchstaben F beendet, die verbleibenden Artikel zu diesem Buchstaben werden
lediglich im Format des DEAFpre publiziert. Die entsprechenden Kurzartikel wur-
den redigiert, was erst möglich war, nachdem die definitive Auswahl der Langar-
tikel feststand. Die Redaktion hat sich dem Buchstaben E zugewandt, Faszikel El
ist im Druck. Die Erstellung von E2 ist weit fortgeschritten, jedoch bedarf es noch
einer Überarbeitung sämtlicher Artikel, insbesondere derjenigen der jüngeren
Mitarbeiterinnen.
Die Retrodigitalisierung der bislang nur gedruckt vorliegenden Bände des
DEAF wurde fortgesetzt, wofür ausschließlich Mittel aus dem Budget des Wör-
terbuches zur Verfügung stehen. Als zusätzliche Mitarbeiter bei diesem Projekt
konnten im Rahmen des wörterbuchinternen Programms „Heidelberger lexi-
kographische Monate“ zwei Schweizer Doktoranden, Vincent Deluz, Genf, und
David Moos, Neuchätel, für jeweils vier Monate gewonnen werden. Nach einer
entsprechenden Einweisung arbeiteten sie an der Retrodigitalisierung mit, konn-
ten ihrerseits für ihre eigenen Arbeiten die Materialien und die Infrastruktur des
240
chen Erklärungsmustern der Stoffwechselprozesse immer noch Gültigkeit besitzt.
Nach Galen wird das Blut in der Leber hergestellt. Dort gelangt der Spiritus natu-
ralis, dessen Funktion die Bereitstellung von Nährstoffen für alle Körperteile ist,
ins Blut und macht dieses zum - dickflüssigen und dunkelroten - ,ernährenden4
Blut. Dieses Blut fließt durch die Venen in alle Teile des Körpers. So gelangt es
auch zum Herzen, von wo ein Teil des Blutes in die Lunge weiterfließt. In der
Lunge nun wird das „ernährende Blut“ mit dem zweiten Spiritus angereichert, mit
dem Spiritus vitalis, den die Lunge aus der eingeatmeten Luft gewinnt. Die Funk-
tion dieses Spiritus ist es, die Körperwärme in Balance zu halten. Das Blut wird
in der Lunge damit zum spirituellen Blut‘ - es ist nun dünnflüssig und hellrot
- und fließt zurück zum Herzen. Dort vermischt es sich mit dem Blut, das kon-
tinuierlich über die Venen ins Herz strömt, und reguliert so die Temperatur des
Herzens. (Im Gehirn wird dieses Blut dann schließlich mit dem dritten Spiritus,
dem Spiritus animalis versetzt, der die gesamte nervliche und mentale Aktivität des
Körpers reguliert.) In einem anderen Text spricht ein Arzt davon, dass die Lunge
über dem Herzen fliege, um es zu kühlen - das Bild der flatternden Lungenflügel
sehen wir deutlich vor uns. Diese Vorstellung vom Funktionieren des menschli-
chen Stoffwechsels erklärt klar die Motivation für die Metaphernbildung und wirft
ein kleines, aber helles Licht auf die Prozesse des Bedeutungswandels im Altfran-
zösischen. Im DEAF führte das Evaluieren dieses Belegs im Dictionarius des Jean
de Garlande zum entsprechenden Eintrag im semantischen Analyseteil (inklusive
Korrektur des Anglo-Norinan Dictionary): „objet de matiere legere, portatif, qu’on
agite pour produire un courant d’air (pour se raffraichir), eventail“, utilise pour
gloser une metaphore pour le poumon, s. DEAF F 574,31.
Mit dem Artikel forcier m. „abschließbare Schatulle“ wurden die Arbeiten am
Buchstaben F beendet, die verbleibenden Artikel zu diesem Buchstaben werden
lediglich im Format des DEAFpre publiziert. Die entsprechenden Kurzartikel wur-
den redigiert, was erst möglich war, nachdem die definitive Auswahl der Langar-
tikel feststand. Die Redaktion hat sich dem Buchstaben E zugewandt, Faszikel El
ist im Druck. Die Erstellung von E2 ist weit fortgeschritten, jedoch bedarf es noch
einer Überarbeitung sämtlicher Artikel, insbesondere derjenigen der jüngeren
Mitarbeiterinnen.
Die Retrodigitalisierung der bislang nur gedruckt vorliegenden Bände des
DEAF wurde fortgesetzt, wofür ausschließlich Mittel aus dem Budget des Wör-
terbuches zur Verfügung stehen. Als zusätzliche Mitarbeiter bei diesem Projekt
konnten im Rahmen des wörterbuchinternen Programms „Heidelberger lexi-
kographische Monate“ zwei Schweizer Doktoranden, Vincent Deluz, Genf, und
David Moos, Neuchätel, für jeweils vier Monate gewonnen werden. Nach einer
entsprechenden Einweisung arbeiteten sie an der Retrodigitalisierung mit, konn-
ten ihrerseits für ihre eigenen Arbeiten die Materialien und die Infrastruktur des
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