III. Veranstaltungen
und Schreiben, elementare Grammatik- und Lateinkenntnisse sowie Bibelstudien
- all das wurde in Klosterschulen unterrichtet. Außerdem sollten junge Mönche
nicht nur die geistigen Voraussetzungen des religiösen Lebens erfüllen, sondern
auch die Wirtschaftlichkeit des Klosterbetriebes durch betriebswirtschaftliche und
technische Grundlagen (z. B. das Führen eines Rechnungsbuches oder Urbars)
garantieren.
Abbildung: S-Initiale aus dem Güterbuch der Abtei
Tennenbach in der Ortenau (1. Hälfte 14. Jh.),
Generallandesarchiv Karlsruhe 66, Nr. 8553.
Neben diese „Denkarbeit“ stellte die Benediktsregel die Handarbeit als Kern-
prinzip des klösterlichen Alltags: Mönche sollten den Unterhalt des Klosters
selbst erwirtschaften. Dazu waren vielseitige landwirtschaftliche und technische
Fähigkeiten erforderlich (z.B. Wasserbau, Rohstoffgewinnung, Salzabbau etc.).
Um die konventseigenen Ressourcen optimal nutzen zu können, mussten die-
se Fachkenntnisse ständig weiterentwickelt und spezialisiert werden. Kloster und
Wirtschaft - hierin glaubte schon Max Weber (1864—1920) das Innovative des
okzidentalen Mönchtums zu erkennen. Mönche hätten schon frühzeitig darauf
Wert gelegt, dass für Arbeit und Waren ein gerechter Preis gezahlt wird - wenn
auch nicht immer schon im Diesseits. Monastische Arbeit war nach Weber ein
„asketisches Instrument“ mit der Folge, dass Arbeit gleichsam veredelt und Klos-
terwirtschaft zu höchster Effizienz geführt worden sei - Nachhaltigkeit im besten
Sinne also.
Nachhaltigkeit ist auch ein Schlagwort unserer Zeit, und immer häufiger
steht es in einem Zusammenhang mit Innovation. Für moderne Unternehmen
stellt Nachhaltigkeit die Herausforderung dar, soziale Verantwortung, wirtschaft-
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und Schreiben, elementare Grammatik- und Lateinkenntnisse sowie Bibelstudien
- all das wurde in Klosterschulen unterrichtet. Außerdem sollten junge Mönche
nicht nur die geistigen Voraussetzungen des religiösen Lebens erfüllen, sondern
auch die Wirtschaftlichkeit des Klosterbetriebes durch betriebswirtschaftliche und
technische Grundlagen (z. B. das Führen eines Rechnungsbuches oder Urbars)
garantieren.
Abbildung: S-Initiale aus dem Güterbuch der Abtei
Tennenbach in der Ortenau (1. Hälfte 14. Jh.),
Generallandesarchiv Karlsruhe 66, Nr. 8553.
Neben diese „Denkarbeit“ stellte die Benediktsregel die Handarbeit als Kern-
prinzip des klösterlichen Alltags: Mönche sollten den Unterhalt des Klosters
selbst erwirtschaften. Dazu waren vielseitige landwirtschaftliche und technische
Fähigkeiten erforderlich (z.B. Wasserbau, Rohstoffgewinnung, Salzabbau etc.).
Um die konventseigenen Ressourcen optimal nutzen zu können, mussten die-
se Fachkenntnisse ständig weiterentwickelt und spezialisiert werden. Kloster und
Wirtschaft - hierin glaubte schon Max Weber (1864—1920) das Innovative des
okzidentalen Mönchtums zu erkennen. Mönche hätten schon frühzeitig darauf
Wert gelegt, dass für Arbeit und Waren ein gerechter Preis gezahlt wird - wenn
auch nicht immer schon im Diesseits. Monastische Arbeit war nach Weber ein
„asketisches Instrument“ mit der Folge, dass Arbeit gleichsam veredelt und Klos-
terwirtschaft zu höchster Effizienz geführt worden sei - Nachhaltigkeit im besten
Sinne also.
Nachhaltigkeit ist auch ein Schlagwort unserer Zeit, und immer häufiger
steht es in einem Zusammenhang mit Innovation. Für moderne Unternehmen
stellt Nachhaltigkeit die Herausforderung dar, soziale Verantwortung, wirtschaft-
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