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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2019 — 2020

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A. Das akademische Jahr 2019
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III. Veranstaltungen
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Mitarbeitervortragsreihe „Wir forschen. Für Sie“
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Becker, Julia: Die Welt neu denken: mittelalterliche Klöster als gesellschaftliche Innovationslabore
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Ramminger, Johann: Words and more? Lateinische Lexikographie von Rom bis München
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https://doi.org/10.11588/diglit.55176#0125
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Mitarbeitervortragsreihe „Wir forschen. Für Sie'

liehe Leistungsfähigkeit und den Schutz der natürlichen Ressourcen bei gleich-
bleibender Produktivität zusammenzuführen. In gewisser Hinsicht galt das auch
für mittelalterliche Klöster - besonders, wenn man auf ihre soziale Verantwortung
blickt. Bereits die Klostergemeinschaft basierte auf dem Prinzip der wechselsei-
tigen Verantwortung: der Einzelne war der Gemeinschaft und die Gemeinschaft
dem Einzelnen verpflichtet. Soziale Verantwortung bestand aber auch zwischen
dem Kloster und seinen weltlichen Förderern: im Bereich der Seelsorge beispiels-
weise und natürlich der Memoria, dem Gebetsandenken. Bis weit über den Tod
eines Menschen hinaus bewahrten die Mönche die Erinnerung an ihn.
Ziel und Referenzpunkt religiöser Gemeinschaften des Mittelalters war das
himmlische Jerusalem, das künftige Gottesreich. Ganz wesentlich prägte die zu-
versichtliche Überzeugung, dass man sich in der Gemeinschaft Gott und seinem
endzeitlichen Reich vorab annähern könne, das klösterliche Leben. Mit dem Über-
wölben von Zeit und Raum wurde eine ganz eigene Form von Nachhaltigkeit
geschaffen. Die Wege dorthin waren freilich mannigfach - und ebenso vielfältig
waren die Facetten klösterlicher Neuerungen und Transferleistungen. Beständig
und dynamisch dachte man in mittelalterlichen Klöstern „die Welt neu“ und schuf
so bleibende Innovationsleistungen.
Dr. Julia Becker studierte Geschichte und Soziologie in Passau und Cassino. Nach der Pro-
motion im Jahr 2005forschte sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DHI Rom sowie an
den Universitäten Heidelberg und Köln. Seit 2017 arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbei-
terin in der Forschungsstelle „Klöster im Hochmittelalter“.
PD Dr. Julia Burkhardt studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Politikwissenschaft
sowie Osteuropäische Geschichte in Heidelberg und Warschau. 2011 wurde sie promoviert
und 2018 erhielt sie nach ihrer Habilitation die Venia Legendi für Mittelalterliche Geschich-
te und Historische Grundwissenschaften an der Philosophischen Fakultät der Universität
Heidelberg. Seit 2011 arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsstelle
„Klöster im Hochmittelalter“.
„Words and more? Lateinische Lexikographie von Rom bis München"
Mitarbeitervortrag von Dr. Johann Ramminger am 24. Juli 2019
Zur Zeitenwende, am Beginn des Römischen Kaiserreichs, konnte Rom auf eine
mehr als 200 Jahre alte literarische Schriftkultur in lateinischer Sprache zurückbli-
cken. Die Erkenntnis, dass man die Feinheiten der älteren Texte nicht mehr ohne
weiteres verstehen konnte, war der Auslöser des ersten von den Römern entwickel-
ten Wörterbuchs: „De verborum significatu“ (,Wörter und ihre Bedeutung“), ver-
fasst von Verrius Flaccus, einem Zeitgenossen des Kaisers Augustus und Erzieher
von dessen Enkeln. Von diesem (noch in der Antike verloren gegangenen) Werk

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