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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2019 — 2020

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B. Die Mitglieder
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I. Antrittsreden
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Ingo Krossing
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B. Die Mitglieder

Ingo Krossing
Antrittsrede vom 20. Juli 2019

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Herren
Sekretäre, liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte
Anwesende,
es ist mir eine große Freude und Ehre Ihnen heu-
te an diesem schönen Samstagvormittag etwas über
mich berichten zu dürfen: was mich bewegt, woher
ich komme und wohin ich noch möchte.
Herkunft: Geboren wurde ich 1968, im Revo-
lutionsjahr, wie es Andreas Marx in seiner Antritts-
rede nannte, in Berlin. Nun, für meine Eltern war
die Zeit sicherlich nicht revolutionär, da mein Vater
in diesem Jahr gerade an seiner Diplomarbeit zum
Abschluss seines Elektrotechnikstudiums an der
TU Berlin arbeitete und meine Mutter als techni-
sche Zeichnerin für den finanziellen Unterhalt der Familie zu sorgen hatte. Je-
doch haben meine Eltern und meine Familie einen echten Ost-West-Hintergrund:
Meine Mutter heiratete kurz vor dem Mauerbau 1960 aus dem Ostteil Berlins
(Berlin Mitte) in den Westteil zu meinem Vater nach Wedding. Daher haben wir
in der Familie immer wieder intensive Diskussionen zu allen Ost-West-Fragen
geführt. Nachdem damals in Berlin Beschäftigung rar war, zog die Familie mit
mir als wenige Wochen altem Säugling nach München. Damit mutierte ich vom
„stolzen Preußen“ zum „Saupreiß“. Schließlich ist man in München auch erst in
der dritten Generation ein echter Münchner... Nichtsdestotrotz ist meine Soziali-
sierung durch Kindergarten und Schule eindeutig bayrisch gewesen.
Schule: Unterbrochen durch einen zweijährigen Aufenthalt in Erlangen, be-
dingt durch eine Versetzung meines Vaters an den Unternehmensbereich Medi-
zintechnik der Firma Siemens, habe ich meine Schulzeitwohlbehütet in München
verbracht. Hier gibt es nicht viel zu berichten, außer dass ich als nicht so fleißi-
ger Schüler, man könnte mich auch faul nennen, natürlich kein Prädikatsabitur
ablegte. Aber es war mir eigentlich immer klar, dass ich im Anschluss studieren
wollte. Und hier gibt es wohl so zwei Typen von Kindern: Die einen folgen in
den Fußstapfen der Eltern, und die anderen machen das Gegenteil. Ich gehöre
zur zweiten Kategorie und so war es klar, dass ich sicher kein Ingenieursstudium
aufnehmen würde. Zu dieser Zeit interessierten mich wirtschaftliche Zusammen-
hänge stark und daher bewarb ich mich für ein Studium der Wirtschaftswissen-
schaften. Augsburg war der Studienort der Wahl, und ich erhielt dort auch einen
der ZVS-verteilten Plätze, den ich aber nicht antreten konnte, da zuvor der Wehr-


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