Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2019
— 2020
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https://doi.org/10.11588/diglit.55176#0407
DOI Kapitel:
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
DOI Kapitel:IV. Akademiekonferenzen
DOI Artikel:Starystach, Sebastian: The silence of organizations. How organizations cover up wrongdoings: Akademiekonferenz vom 9. bis 10. Oktober 2019
DOI Artikel:Köhler, Stephan: Wandel und Transformation vormoderner Kreditmärkte: Die Bedeutung von Kleinkrediten: Akademiekonferenz vom 28. bis 30. Oktober 2019
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- Schmutztitel
- Titelblatt
- Inhaltsverzeichnis
-
A. Das akademische Jahr 2019
-
11-48
I. Jahresfeier am 18. Mai 2019
- 11-12 Begrüßung durch den Präsidenten Thomas Holstein
- 13-15 Grußwort des Präsidenten der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Jörg Hacker
- 16-21 Rechenschaftsbericht des Präsidenten
- 22-23 Kurzbericht der Sprecherin des WIN-Kollegs Daniela Mier: „JungeWissenschaft in der Akademie: das WIN-Kolleg“
- 24 Verleihung der Preise
-
49-80
II. Wissenschaftliche Vorträge
- III. Veranstaltungen
-
11-48
I. Jahresfeier am 18. Mai 2019
- B. Die Mitglieder
-
C. Die Forschungsvorhaben
- 223-224 I. Forschungsvorhaben und Arbeitsstellenleiter
-
225-331
II. Tätigkeitsberichte
- 225-228 1. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 229-234 2. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache (DAG)
- 234-240 3. Deutsches Rechtswörterbuch
- 240-242 4. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 242-246 5. Melanchthon-Briefwechsel
- 246-249 6. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch (DEAF)
- 250-255 7. Epigraphische Datenbank römischer Inschriften
- 255-260 8. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 261-267 9. Buddhistische Steininschriften in Nordchina
- 267-274 10. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18.Jahrhundert (Schwetzingen)
- 275-287 11. The Role of Culture in Early Expansions of Humans (Frankfurt/Tübingen)
- 287-293 12. Nietzsche-Kommentar (Freiburg)
- 293-298 13. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle (Heidelberg/Dresden)
- 299-305 14. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 306-310 15. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg)
- 310-314 16. Kommentierung und Gesamtedition der Werke von Karl Jaspers sowie Edition der Briefe und des Nachlasses in Auswahl
- 314-318 17. Historisch-philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas
- 319-325 18. Religions- und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal
- 325-331 19. Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit (1550–1620)
-
332-341
III. Drittmittel-geförderte Projekte
- 332-335 20. Nepal Heritage Documentation Project
- 335-338 21. Ludwik Fleck und seine ‚Denkkollektive‘: Der (Lemberger) Entstehungskontext seiner Ideen vom Denkstil und Denkkollektiv und ihre interdisziplinäre Rezeption
- 338-340 22. Individualisierung und Demokratisierung der Versorgung von Krebspatienten mittels künstlicher Intelligenz: transdisziplinäre Lösungen und normative Überlegungen
- 340-341 23. EUCANCan: a federated network of aligned and interoperable infrastructures for the homogeneous analysis, management and sharing of genomic oncology data for Personalized Medicine
-
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
-
I. Die Preisträger
- 343-344 Akademiepreis
- 345 Karl-Freudenberg-Preis
- 346 Walter-Witzenmann-Preis
- 347-348 Ökologiepreis der Viktor-und-Sigrid-Dulger-Stiftung
-
349-351
Manfred-Fuchs-Preis
- 349-350 Julia Burkhardt: „Von Bienen lernen. Das Bonum universale de apibus des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf (Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar)“
- 350-351 Thomas Böttcher: „Virulenz krankheitserregender Bakterien, die Entwicklung neuer Antibiotika sowie die Untersuchung der chemischen Interaktionen zwischen Mikroorganismen“
-
II. Das WIN-Kolleg
- 352 Aufgaben und Ziele
- 353-354 Verzeichnis der WIN-Kollegiaten
-
355-385
Sechster Forschungsschwerpunkt „Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft“
- 355-357 1. Analyzing, Measuring and Forecasting Financial Risks by means of High-Frequency Data
- 358-363 2. Das menschliche Spiegelneuronensystem: Wie erfassen wir, was wir nicht messen können?
- 363-364 3. Quantifizierung in Politik und Recht am Beispiel von Wirtschaftssanktionen
- 365-368 4. Europäischer Datenschutz und Datenaustausch: interdisziplinäre Bedingungen und internationale Implikationen
- 369-372 5. CAL²Lab – Eine rechtslinguistische Experimentierplattform
- 373-375 6. „Working Numbers“: Science and Contemporary Politics
- 376-379 7. Thermischer Komfort und Schmerz – Untersuchungen zur Dynamik der Schmerz- und Komfortwahrnehmung
- 380-382 8. Charakterisierung von durchströmten Gefäßen und der Hämodynamik mittels modell- und simulationsbasierter Fluss-MRI (CFD-MRI)
- 383-384 9. Zählen und Erzählen. Spielräume und Korrelationen quantitativer und qualitativer Welterschließung
- 385 10. Metaphern und Modelle – Zur Übersetzung von Wissen in Verstehen
-
386-402
Siebter Forschungsschwerpunkt „Wie entscheiden Kollektive?“
- 386-388 11. Heiligenleben: Erzählte Heiligkeit zwischen Individualentscheidung und kollektiver Anerkennung
- 389-392 12. How does group composition influence collective sensing and decision making?
- 393-396 13. Fake News and Collective Decision Making. Rapid Automated Assessment of Media Bias
- 397-399 14. Heterogeneity and Convergence in Shared Data Sources – The Importance of Cognitive Coherence in Collective Decision Making
- 400-402 15. Ein transdisziplinäres Modell zur Struktur- und Musterbildung kollektiven Entscheidens: Synergieeffekte zwischen linguistischen, biologischen und physikalischen Ansätzen
- 403-406 III. Das Akademie-Kolleg
-
IV. Akademiekonferenzen
-
I. Die Preisträger
- 415-440 E. Anhang
- 447-455 Personenregister
2. Die Bedeutung von Kleinkrediten (Akademiekonferenzen)
Darüber hinaus wurde die Rolle organisationalen Schweigens bei der Verde-
ckung sexualisierter Gewalt im Sport und in der Katholischen Kirche durch die
Vorträge von Prof. Ilse Hartmann-Tews (Institut für Soziologie und Geschlechter-
forschung, Deutsche Sporthochschule Köln) und Prof Dieter Dölling (Institut für
Kriminologie, Universität Heidelberg) analysiert. Die sorgfältigen und faktenrei-
chen Analysen klärten einerseits über die organisationalen Ursachen der Verde-
ckungsmechanismen, insbesondere hierarchische Strukturen, auf, und verwiesen
andererseits zugleich auf die Bedeutung gesellschaftlicher Verharmlosung bzw.
Normalisierung, die das Greifen der Mechanismen überhaupt erst ermöglichen.
Insgesamt bot die Konferenz eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze und Per-
spektiven, die einen gewinnbringenden Blick über den nationalen und fachlichen
Tellerrand ermöglichten. Sie zeigte auf, dass es nicht an der Gewinnung von ins-
truktiven Einzelerkenntnissen mangelt, es jedoch an einer interdisziplinären und
theoretischen Integration weiterhin fehlt.
Dr. Sebastian Starystach, Dr. Kristina Höly, Ragna Heyne
2. Wandel und Transformation vormoderner Kreditmärkte:
Die Bedeutung von Kleinkrediten
Akademiekonferenz vom 28. bis 30. Oktober 2019
Veranstalter: Dr. Stephan Köhler1
1 Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte, Universität Mannheim
Ökonomisches Wachstum und die Entwicklung von Finanzinstitutionen und Kre-
ditmärkten, die Kapital gegen Sicherheiten und durchsetzbare Verträge bereitstel-
len, sind eng miteinander verzahnt. Wir wissen allerdings erstaunlich wenig, wie
diese Kreditmärkte funktioniert haben und wie der Zugang zu Kredit, vor allem
für die ärmeren Schichten, also für den Großteil der historischen Bevölkerung
vormoderner europäischer Gesellschaften, ausgesehen hat. Um diese Fragen zu
beantworten wurde an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften eine inter-
disziplinäre Konferenz abgehalten.
Während ökonomische Zugänge bei der Untersuchung der Entstehung neuer
Finanzinstitutionen wie Banken in erster Linie auf Pfadabhängigkeiten (path-de-
pendencies') verweisen, betonen historische Erklärungen zunehmend die Bedeu-
tung informeller Kreditnetzwerke und informeller Finanzdienstleister für diese
Entwicklungen (institutionelle Komplementarität), die möglicherweise die Ent-
stehung von Banken erst durch ihr Vorhandensein ermöglichten. Diese Konferenz
widmete sich daher gleichermaßen der Transformation der Institutionen wie auch
409
Darüber hinaus wurde die Rolle organisationalen Schweigens bei der Verde-
ckung sexualisierter Gewalt im Sport und in der Katholischen Kirche durch die
Vorträge von Prof. Ilse Hartmann-Tews (Institut für Soziologie und Geschlechter-
forschung, Deutsche Sporthochschule Köln) und Prof Dieter Dölling (Institut für
Kriminologie, Universität Heidelberg) analysiert. Die sorgfältigen und faktenrei-
chen Analysen klärten einerseits über die organisationalen Ursachen der Verde-
ckungsmechanismen, insbesondere hierarchische Strukturen, auf, und verwiesen
andererseits zugleich auf die Bedeutung gesellschaftlicher Verharmlosung bzw.
Normalisierung, die das Greifen der Mechanismen überhaupt erst ermöglichen.
Insgesamt bot die Konferenz eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze und Per-
spektiven, die einen gewinnbringenden Blick über den nationalen und fachlichen
Tellerrand ermöglichten. Sie zeigte auf, dass es nicht an der Gewinnung von ins-
truktiven Einzelerkenntnissen mangelt, es jedoch an einer interdisziplinären und
theoretischen Integration weiterhin fehlt.
Dr. Sebastian Starystach, Dr. Kristina Höly, Ragna Heyne
2. Wandel und Transformation vormoderner Kreditmärkte:
Die Bedeutung von Kleinkrediten
Akademiekonferenz vom 28. bis 30. Oktober 2019
Veranstalter: Dr. Stephan Köhler1
1 Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte, Universität Mannheim
Ökonomisches Wachstum und die Entwicklung von Finanzinstitutionen und Kre-
ditmärkten, die Kapital gegen Sicherheiten und durchsetzbare Verträge bereitstel-
len, sind eng miteinander verzahnt. Wir wissen allerdings erstaunlich wenig, wie
diese Kreditmärkte funktioniert haben und wie der Zugang zu Kredit, vor allem
für die ärmeren Schichten, also für den Großteil der historischen Bevölkerung
vormoderner europäischer Gesellschaften, ausgesehen hat. Um diese Fragen zu
beantworten wurde an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften eine inter-
disziplinäre Konferenz abgehalten.
Während ökonomische Zugänge bei der Untersuchung der Entstehung neuer
Finanzinstitutionen wie Banken in erster Linie auf Pfadabhängigkeiten (path-de-
pendencies') verweisen, betonen historische Erklärungen zunehmend die Bedeu-
tung informeller Kreditnetzwerke und informeller Finanzdienstleister für diese
Entwicklungen (institutionelle Komplementarität), die möglicherweise die Ent-
stehung von Banken erst durch ihr Vorhandensein ermöglichten. Diese Konferenz
widmete sich daher gleichermaßen der Transformation der Institutionen wie auch
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