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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2019 — 2020

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D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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I. Die Preisträger
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Walter-Witzenmann-Preis
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Karoline Reinhardt: „Migration und Weltbürgerrecht. Zur Aktualität eines Theoriestücks der politischen Philosophie Kants“
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https://doi.org/10.11588/diglit.55176#0346
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D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

3. Walter- Witzenmann-Preis

Der Walter-Witzenmann-Preis wurde im Jahr 1997 zur Förderung des kulturwis-
senschaftlichen Nachwuchses im Land Baden-Württemberg gestiftet. Der Preis
wird jährlich verliehen und ist mit 6.000 € dotiert. Prämiert werden wissenschaft-
liche Arbeiten aus dem Bereich der Kulturwissenschaften.


Dr. KaroHne Reinhardt
(Jg. 1986) studierte Philosophie und
Politikwissenschaft in Tübingen und
New York. Nach einer Gastdozentur
an der Ankara Üniversitesi in der Tür-
kei und einem Forschungsaufenthalt an
der London School of Economics and
Political Science (LSE) wurde sie
2017 mit der ausgezeichneten Arbeit
promoviert.

„Migration und Weltbürgerrecht. Zur Aktualität eines Theoriestücks der
politischen Philosophie Kants"
Das Thema Migration wird in Politik, Medien und Öffentlichkeit, aber auch
in der Philosophie kontrovers diskutiert. Die Studie Migration und Weltbürger-
recht geht von der These aus, dass sich Kants Überlegungen zu diesem The-
ma in einer produktiven Disharmonie zu gegenwärtig vertretenen philoso-
phischen wie politischen „Positionen“ in der Migrationsdebatte befinden.
Zur Begründung dieser These wird zunächst die neuere Debatte um Migration
anhand dreier Theoriestränge vorgestellt, die diese maßgeblich strukturieren: der
Kommunitarismus, der egalitaristische Kosmopolitismus und der liberale Nati-
onalismus. Anschließend werden die für die Migrationsdebatte entscheidenden
Theoriegänge in Kants politischer Philosophie erschlossen. Eine zentrale Rolle
nimmt hierbei Kants Theoriestück des Weltbürgerrechts in den Schriften Zum
ewigen Frieden und des zweiten Teils der Metaphysik der Sitten, der Rechtslehre ein. Auf
dieser Grundlage wird schließlich die Produktivität und systematische Relevanz
von Kants Theorie für die Hauptfragen der gegenwärtigen Debatte herausgear-
beitet und eine rechtsmoralische Migrationstheorie entworfen. Es werden dabei
insbesondere die Themengebiete Asyl, legitime und illegitime Abweisungsgründe,
Staatenlosigkeit, der Erwerb der Staatsbürgerschaft, das Recht auf Auswanderung
und individuelle Hilfspflichten sowie die Frage nach der Notwendigkeit einer
„weltbürgerlichen Gesinnung“ diskutiert.

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