5. CAL2Lab (WIN-Programm)
5. CAL2Lab - Eine rechtslinguistische Experimentierplattform
Kollegiaten: Dr. Dr. Hanjo Hamann1, Prof. Dr. Friedemann Vogel2
Mitarbeiterin: Isabelle Gauer3
1 Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, Bonn, und Fellow des Jun-
gen ZiF (Zentrum für interdisziplinäre Forschung), Bielefeld
" Lehrstuhl für Germanistik: Sozio- und Diskurslinguistik, Universität Siegen
3 Institut für Medienkulturwissenschaft, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Hintergrund
Das Kollegprojekt „Juristisches Referenzkorpus (JuReko)“ vereint neuere Er-
kenntnisinteressen und Methoden zweier Disziplinen - der Rechts- und Sprach-
wissenschaft -, um Wege zur Entwicklung einer Computer- und korpusgestützten
Rechtslinguistik zu finden und die interdisziplinären Möglichkeiten und Grenzen
einer „Ausmessung“ juristischer Diskurse auszuloten. Die Begegnung einer evi-
denzbasierten Jurisprudenz mit der empirischen Computerlinguistik spürt „Dis-
kurssedimenten“ in großen Textmengen nach und soll dadurch die Entstehung
und Entwicklung dogmatischer Lehren, wissenschaftlicher Schulen und sozialer
Netzwerke untersuchen helfen. Damit schlägt das Projekt Brücken zwischen
neuerer empirischer Rechtsforschung auf der einen und computergestützter und
rechtsmethodisch geschulter Korpuslinguistik auf der anderen Seite. Dieser Brü-
ckenschlag erfolgt zugleich zwischen den Kulturen, indem besonderer Wert auf
die Vernetzung mit international führenden Forschern zum Thema „Sprache und
Recht“ gelegt wird. JuReko und das damit verbundene Kollegprojekt wurde 2017
bis 2019 fortgeführt zur Entwicklung einer „interdisziplinären Forschungs- und
Experimentierplattform zur empirischen Analyse juristischer Begriffssystematik“
(CAL2Lab).
Projektstand
Im fünften Jahr des Kollegprojekts wurde das in den Vorjahresberichten erläu-
terte Referenzkorpus um eine Benutzeroberfläche erweitert, die mittelfristig als
öffentliche Forschungsinfrastruktur für interessierte Rechtslinguist(inn)en zur
Verfügung stehen soll (CAL2Lab). Dazu wurde eine Online-Plattform entwickelt,
die einen selektiven und geschützten Zugriff auf das Referenzkorpus verknüpft
mit dem Angebot umfassender Metriken zur juristischen Sprache und Begriffs-
bildung. Im Fokus steht die kontextuelle Bestimmtheit bzw. Unbestimmtheit
juristischer Ausdrücke sowohl diachron (Begriffswandel über die Zeit) als auch
synchron (Querschnitt durch juristische Schulen, Medien, Textsorten, Rechtsbe-
reiche u. a.).
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5. CAL2Lab - Eine rechtslinguistische Experimentierplattform
Kollegiaten: Dr. Dr. Hanjo Hamann1, Prof. Dr. Friedemann Vogel2
Mitarbeiterin: Isabelle Gauer3
1 Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, Bonn, und Fellow des Jun-
gen ZiF (Zentrum für interdisziplinäre Forschung), Bielefeld
" Lehrstuhl für Germanistik: Sozio- und Diskurslinguistik, Universität Siegen
3 Institut für Medienkulturwissenschaft, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Hintergrund
Das Kollegprojekt „Juristisches Referenzkorpus (JuReko)“ vereint neuere Er-
kenntnisinteressen und Methoden zweier Disziplinen - der Rechts- und Sprach-
wissenschaft -, um Wege zur Entwicklung einer Computer- und korpusgestützten
Rechtslinguistik zu finden und die interdisziplinären Möglichkeiten und Grenzen
einer „Ausmessung“ juristischer Diskurse auszuloten. Die Begegnung einer evi-
denzbasierten Jurisprudenz mit der empirischen Computerlinguistik spürt „Dis-
kurssedimenten“ in großen Textmengen nach und soll dadurch die Entstehung
und Entwicklung dogmatischer Lehren, wissenschaftlicher Schulen und sozialer
Netzwerke untersuchen helfen. Damit schlägt das Projekt Brücken zwischen
neuerer empirischer Rechtsforschung auf der einen und computergestützter und
rechtsmethodisch geschulter Korpuslinguistik auf der anderen Seite. Dieser Brü-
ckenschlag erfolgt zugleich zwischen den Kulturen, indem besonderer Wert auf
die Vernetzung mit international führenden Forschern zum Thema „Sprache und
Recht“ gelegt wird. JuReko und das damit verbundene Kollegprojekt wurde 2017
bis 2019 fortgeführt zur Entwicklung einer „interdisziplinären Forschungs- und
Experimentierplattform zur empirischen Analyse juristischer Begriffssystematik“
(CAL2Lab).
Projektstand
Im fünften Jahr des Kollegprojekts wurde das in den Vorjahresberichten erläu-
terte Referenzkorpus um eine Benutzeroberfläche erweitert, die mittelfristig als
öffentliche Forschungsinfrastruktur für interessierte Rechtslinguist(inn)en zur
Verfügung stehen soll (CAL2Lab). Dazu wurde eine Online-Plattform entwickelt,
die einen selektiven und geschützten Zugriff auf das Referenzkorpus verknüpft
mit dem Angebot umfassender Metriken zur juristischen Sprache und Begriffs-
bildung. Im Fokus steht die kontextuelle Bestimmtheit bzw. Unbestimmtheit
juristischer Ausdrücke sowohl diachron (Begriffswandel über die Zeit) als auch
synchron (Querschnitt durch juristische Schulen, Medien, Textsorten, Rechtsbe-
reiche u. a.).
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