D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
2. Das menschliche Spiegelneuronensystem:
Wie erfassen wir, was wir nicht messen können?
Kollegiaten: Prof. Dr. Daniela Mier1-2, Prof. Dr. Joachim Hass3
Mitarbeiter: Stephanie Schmidt, Sadjad Sadeghi, Christian Sojer
1 Arbeitsgruppe Sozial-Affektive Neurowissenschaften und Experimentelle Psychologie, Abtei-
lung Klinische Psychologie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Universität Heidelberg/
Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheim
2 Lehrstuhl für Klinische Psychologie, Universität Konstanz, Konstanz
3 Fakultät für Angewandte Psychologie, SRH Hochschule Heidelberg und Abteilung Theoreti-
sche Neurowissenschaften, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Universität Heidelberg/
Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheim
Zusam menfassu ng
Das Projekt, das im Rahmen der 6. WIN-Kohorte zwischen 2014 und 2019 durch-
geführt wurde, dient dem besseren Verständnis des menschlichen Spiegelneuro-
nensystems, das als neuronale Grundlage sozialer Kognition angesehen wird. Die
beim Menschen anwendbaren, nicht-invasiven Messmethoden erlauben jedoch
nur einen begrenzten Einblick in die Physiologie und Funktion dieses Systems.
Deshalb wurde in dem Projekt ein multimodaler Erhebungsansatz mit computa-
tional modelling kombiniert, um neue Erkenntnisse über das menschliche Spiegel-
neuronensystem zu gewinnen, die sonst nur mithilfe von invasiven Einzelzell-
ableitungen möglich wären.
Aufgabenstellung und methodischer Ansatz
Seit ihrer Entdeckung im Primaten werden Spiegelneuronen als höchst aus-
sichtsreiche Kandidaten für die neuronale Grundlage unserer sozial-kognitiven
Fertigkeiten gehandelt. Es wird angenommen, dass wir ein direktes Verständnis
von Emotionen, Wünschen, Bedürfnissen und Intentionen anderer Personen da-
durch erlangen, dass wir ihren motorischen Zustand in Spiegelneuronen unseres
eigenen Motorsystems repräsentieren. Trotz des enormen Interesses und einer
Vielzahl von Studien zur Funktion des Spiegelncuronensystems sind viele seiner
grundlegenden physiologischen Eigenschaften noch unbekannt. Gleiches gilt für
die neuronalen Mechanismen, die den Spiegelneuronen ihre Funktion verleihen.
Speziell bei Studien am Menschen besteht die Schwierigkeit, dass in der Regel
keine direkte Messung von Spiegelneuronenaktivität über Einzelzellableitungen
möglich ist, sondern nur nicht-invasive Messmethoden wie die funktionelle Ma-
gnetresonanztomographie (fMRT) oder das Elektroenzephalogramm (EEG) mit
begrenzter räumlicher Auflösung infrage kommen.
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2. Das menschliche Spiegelneuronensystem:
Wie erfassen wir, was wir nicht messen können?
Kollegiaten: Prof. Dr. Daniela Mier1-2, Prof. Dr. Joachim Hass3
Mitarbeiter: Stephanie Schmidt, Sadjad Sadeghi, Christian Sojer
1 Arbeitsgruppe Sozial-Affektive Neurowissenschaften und Experimentelle Psychologie, Abtei-
lung Klinische Psychologie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Universität Heidelberg/
Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheim
2 Lehrstuhl für Klinische Psychologie, Universität Konstanz, Konstanz
3 Fakultät für Angewandte Psychologie, SRH Hochschule Heidelberg und Abteilung Theoreti-
sche Neurowissenschaften, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Universität Heidelberg/
Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheim
Zusam menfassu ng
Das Projekt, das im Rahmen der 6. WIN-Kohorte zwischen 2014 und 2019 durch-
geführt wurde, dient dem besseren Verständnis des menschlichen Spiegelneuro-
nensystems, das als neuronale Grundlage sozialer Kognition angesehen wird. Die
beim Menschen anwendbaren, nicht-invasiven Messmethoden erlauben jedoch
nur einen begrenzten Einblick in die Physiologie und Funktion dieses Systems.
Deshalb wurde in dem Projekt ein multimodaler Erhebungsansatz mit computa-
tional modelling kombiniert, um neue Erkenntnisse über das menschliche Spiegel-
neuronensystem zu gewinnen, die sonst nur mithilfe von invasiven Einzelzell-
ableitungen möglich wären.
Aufgabenstellung und methodischer Ansatz
Seit ihrer Entdeckung im Primaten werden Spiegelneuronen als höchst aus-
sichtsreiche Kandidaten für die neuronale Grundlage unserer sozial-kognitiven
Fertigkeiten gehandelt. Es wird angenommen, dass wir ein direktes Verständnis
von Emotionen, Wünschen, Bedürfnissen und Intentionen anderer Personen da-
durch erlangen, dass wir ihren motorischen Zustand in Spiegelneuronen unseres
eigenen Motorsystems repräsentieren. Trotz des enormen Interesses und einer
Vielzahl von Studien zur Funktion des Spiegelncuronensystems sind viele seiner
grundlegenden physiologischen Eigenschaften noch unbekannt. Gleiches gilt für
die neuronalen Mechanismen, die den Spiegelneuronen ihre Funktion verleihen.
Speziell bei Studien am Menschen besteht die Schwierigkeit, dass in der Regel
keine direkte Messung von Spiegelneuronenaktivität über Einzelzellableitungen
möglich ist, sondern nur nicht-invasive Messmethoden wie die funktionelle Ma-
gnetresonanztomographie (fMRT) oder das Elektroenzephalogramm (EEG) mit
begrenzter räumlicher Auflösung infrage kommen.
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