Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2019
— 2020
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https://doi.org/10.11588/diglit.55176#0350
DOI Kapitel:
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
DOI Kapitel:I. Die Preisträger
DOI Kapitel:Manfred-Fuchs-Preis
DOI Kapitel:Julia Burkhardt: „Von Bienen lernen. Das Bonum universale de apibus des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf (Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar)“
DOI Kapitel:Thomas Böttcher: „Virulenz krankheitserregender Bakterien, die Entwicklung neuer Antibiotika sowie die Untersuchung der chemischen Interaktionen zwischen Mikroorganismen“
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- Schmutztitel
- Titelblatt
- Inhaltsverzeichnis
-
A. Das akademische Jahr 2019
-
11-48
I. Jahresfeier am 18. Mai 2019
- 11-12 Begrüßung durch den Präsidenten Thomas Holstein
- 13-15 Grußwort des Präsidenten der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Jörg Hacker
- 16-21 Rechenschaftsbericht des Präsidenten
- 22-23 Kurzbericht der Sprecherin des WIN-Kollegs Daniela Mier: „JungeWissenschaft in der Akademie: das WIN-Kolleg“
- 24 Verleihung der Preise
-
49-80
II. Wissenschaftliche Vorträge
- III. Veranstaltungen
-
11-48
I. Jahresfeier am 18. Mai 2019
- B. Die Mitglieder
-
C. Die Forschungsvorhaben
- 223-224 I. Forschungsvorhaben und Arbeitsstellenleiter
-
225-331
II. Tätigkeitsberichte
- 225-228 1. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 229-234 2. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache (DAG)
- 234-240 3. Deutsches Rechtswörterbuch
- 240-242 4. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 242-246 5. Melanchthon-Briefwechsel
- 246-249 6. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch (DEAF)
- 250-255 7. Epigraphische Datenbank römischer Inschriften
- 255-260 8. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 261-267 9. Buddhistische Steininschriften in Nordchina
- 267-274 10. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18.Jahrhundert (Schwetzingen)
- 275-287 11. The Role of Culture in Early Expansions of Humans (Frankfurt/Tübingen)
- 287-293 12. Nietzsche-Kommentar (Freiburg)
- 293-298 13. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle (Heidelberg/Dresden)
- 299-305 14. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 306-310 15. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg)
- 310-314 16. Kommentierung und Gesamtedition der Werke von Karl Jaspers sowie Edition der Briefe und des Nachlasses in Auswahl
- 314-318 17. Historisch-philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas
- 319-325 18. Religions- und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal
- 325-331 19. Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit (1550–1620)
-
332-341
III. Drittmittel-geförderte Projekte
- 332-335 20. Nepal Heritage Documentation Project
- 335-338 21. Ludwik Fleck und seine ‚Denkkollektive‘: Der (Lemberger) Entstehungskontext seiner Ideen vom Denkstil und Denkkollektiv und ihre interdisziplinäre Rezeption
- 338-340 22. Individualisierung und Demokratisierung der Versorgung von Krebspatienten mittels künstlicher Intelligenz: transdisziplinäre Lösungen und normative Überlegungen
- 340-341 23. EUCANCan: a federated network of aligned and interoperable infrastructures for the homogeneous analysis, management and sharing of genomic oncology data for Personalized Medicine
-
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
-
I. Die Preisträger
- 343-344 Akademiepreis
- 345 Karl-Freudenberg-Preis
- 346 Walter-Witzenmann-Preis
- 347-348 Ökologiepreis der Viktor-und-Sigrid-Dulger-Stiftung
-
349-351
Manfred-Fuchs-Preis
- 349-350 Julia Burkhardt: „Von Bienen lernen. Das Bonum universale de apibus des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf (Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar)“
- 350-351 Thomas Böttcher: „Virulenz krankheitserregender Bakterien, die Entwicklung neuer Antibiotika sowie die Untersuchung der chemischen Interaktionen zwischen Mikroorganismen“
-
II. Das WIN-Kolleg
- 352 Aufgaben und Ziele
- 353-354 Verzeichnis der WIN-Kollegiaten
-
355-385
Sechster Forschungsschwerpunkt „Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft“
- 355-357 1. Analyzing, Measuring and Forecasting Financial Risks by means of High-Frequency Data
- 358-363 2. Das menschliche Spiegelneuronensystem: Wie erfassen wir, was wir nicht messen können?
- 363-364 3. Quantifizierung in Politik und Recht am Beispiel von Wirtschaftssanktionen
- 365-368 4. Europäischer Datenschutz und Datenaustausch: interdisziplinäre Bedingungen und internationale Implikationen
- 369-372 5. CAL²Lab – Eine rechtslinguistische Experimentierplattform
- 373-375 6. „Working Numbers“: Science and Contemporary Politics
- 376-379 7. Thermischer Komfort und Schmerz – Untersuchungen zur Dynamik der Schmerz- und Komfortwahrnehmung
- 380-382 8. Charakterisierung von durchströmten Gefäßen und der Hämodynamik mittels modell- und simulationsbasierter Fluss-MRI (CFD-MRI)
- 383-384 9. Zählen und Erzählen. Spielräume und Korrelationen quantitativer und qualitativer Welterschließung
- 385 10. Metaphern und Modelle – Zur Übersetzung von Wissen in Verstehen
-
386-402
Siebter Forschungsschwerpunkt „Wie entscheiden Kollektive?“
- 386-388 11. Heiligenleben: Erzählte Heiligkeit zwischen Individualentscheidung und kollektiver Anerkennung
- 389-392 12. How does group composition influence collective sensing and decision making?
- 393-396 13. Fake News and Collective Decision Making. Rapid Automated Assessment of Media Bias
- 397-399 14. Heterogeneity and Convergence in Shared Data Sources – The Importance of Cognitive Coherence in Collective Decision Making
- 400-402 15. Ein transdisziplinäres Modell zur Struktur- und Musterbildung kollektiven Entscheidens: Synergieeffekte zwischen linguistischen, biologischen und physikalischen Ansätzen
- 403-406 III. Das Akademie-Kolleg
-
IV. Akademiekonferenzen
-
I. Die Preisträger
- 415-440 E. Anhang
- 447-455 Personenregister
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
idee des Buches: Thomas von Cantimpre, der auch ein bekannter Naturkundler
war, glaubte, dass menschliche Gemeinschaften „von Bienen lernen“ könnten. Je-
des Kapitel überschrieb er deshalb mit einer Beobachtung zum Gemeinwesen der
Bienen. Bei seinen Lesern fand dieser Ansatz großes Interesse: Das insgesamt rund
500 Seiten starke Buch wurde bis ins 16. Jahrhundert über hundert Mal hand-
schriftlich kopiert. Meine Habilitationsschrift präsentiert das „Bienenbuch“ nun
erstmals in einer kritisch kommentierten Ausgabe mit deutscher Übersetzung so-
wie einer Analyse von Werk und Überlieferungsgeschichte.
Eine zweisprachige Ausgabe und ausführliche Analyse des „Bienenbuchs“ er-
scheint 2020 im Verlag „Schnell & Steiner“ (Regensburg).
Dr. Thomas Böttcher
(Jg. 1982) studierte Chemie und Biochemie in
München, wo er 2009 im Bereich Organische
Chemie promoviert wurde. Von 2011 bis 2014
forschte er als Postdoc an der Harvard Medical School
in Boston. Seit 2014 leitet er eine Emmy-Noether-
Forschungsgruppe an der Universität Konstanz und
hat im Frühjahr 2020 einen Ruf an die Universität
Wien auf die Professur für Microbial Biochemistry
angenommen.
„ Virulenz krankheitserregender Bakterien, die Entwicklung neuer
Antibiotika sowie die Untersuchung der chemischen Interaktionen
zwischen Mikroorganismen"
Der menschliche Körper beherbergt eine Vielzahl von Mikroben, die zum Teil
einen entscheidenden Beitrag zu unserer Gesundheit leisten, zu Teil aber auch
schwere Krankheiten hervorrufen können. In seiner interdisziplinären Emmy-
Noether-Forschungsgruppe untersucht Thomas Böttcher die chemischen Inter-
aktionen dieser Mikroorganismen und wie sie beispielsweise mit Signalstoffen
ihr Verhalten koordinieren oder durch hochspezifische antibakterielle Wirkstoffe
ihre Konkurrenten in Schach halten. Das Ziel ist hierbei ein besseres Verständ-
nis der natürlichen Prozesse und der dabei involvierten mikrobiellen Metaboliten
zu erhalten und neue Strategien zu entwickeln, diese Stoffe und Prozesse für die
Bekämpfung von Krankheiten nutzbar zu machen. Im Fokus der mikrobiellen In-
teraktionen stehen unter anderem Krankheitserreger wie Pseudomonas aeruginosa
und Staphylococcus aureus, die häufig zusammen im menschlichen Körper auf-
treten und beispielsweise bei Patienten mit zystischer Fibrose zu Co-Infektionen
führen. Pseudomonas aeruginosa produziert als Sekundärmetaboliten eine enorme
350
idee des Buches: Thomas von Cantimpre, der auch ein bekannter Naturkundler
war, glaubte, dass menschliche Gemeinschaften „von Bienen lernen“ könnten. Je-
des Kapitel überschrieb er deshalb mit einer Beobachtung zum Gemeinwesen der
Bienen. Bei seinen Lesern fand dieser Ansatz großes Interesse: Das insgesamt rund
500 Seiten starke Buch wurde bis ins 16. Jahrhundert über hundert Mal hand-
schriftlich kopiert. Meine Habilitationsschrift präsentiert das „Bienenbuch“ nun
erstmals in einer kritisch kommentierten Ausgabe mit deutscher Übersetzung so-
wie einer Analyse von Werk und Überlieferungsgeschichte.
Eine zweisprachige Ausgabe und ausführliche Analyse des „Bienenbuchs“ er-
scheint 2020 im Verlag „Schnell & Steiner“ (Regensburg).
Dr. Thomas Böttcher
(Jg. 1982) studierte Chemie und Biochemie in
München, wo er 2009 im Bereich Organische
Chemie promoviert wurde. Von 2011 bis 2014
forschte er als Postdoc an der Harvard Medical School
in Boston. Seit 2014 leitet er eine Emmy-Noether-
Forschungsgruppe an der Universität Konstanz und
hat im Frühjahr 2020 einen Ruf an die Universität
Wien auf die Professur für Microbial Biochemistry
angenommen.
„ Virulenz krankheitserregender Bakterien, die Entwicklung neuer
Antibiotika sowie die Untersuchung der chemischen Interaktionen
zwischen Mikroorganismen"
Der menschliche Körper beherbergt eine Vielzahl von Mikroben, die zum Teil
einen entscheidenden Beitrag zu unserer Gesundheit leisten, zu Teil aber auch
schwere Krankheiten hervorrufen können. In seiner interdisziplinären Emmy-
Noether-Forschungsgruppe untersucht Thomas Böttcher die chemischen Inter-
aktionen dieser Mikroorganismen und wie sie beispielsweise mit Signalstoffen
ihr Verhalten koordinieren oder durch hochspezifische antibakterielle Wirkstoffe
ihre Konkurrenten in Schach halten. Das Ziel ist hierbei ein besseres Verständ-
nis der natürlichen Prozesse und der dabei involvierten mikrobiellen Metaboliten
zu erhalten und neue Strategien zu entwickeln, diese Stoffe und Prozesse für die
Bekämpfung von Krankheiten nutzbar zu machen. Im Fokus der mikrobiellen In-
teraktionen stehen unter anderem Krankheitserreger wie Pseudomonas aeruginosa
und Staphylococcus aureus, die häufig zusammen im menschlichen Körper auf-
treten und beispielsweise bei Patienten mit zystischer Fibrose zu Co-Infektionen
führen. Pseudomonas aeruginosa produziert als Sekundärmetaboliten eine enorme
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