Stefan Pfänder
2. Koordination
Eines der Felder, für das früh eine kommunikative Bedeutung der Hand- bzw. Fin-
gergesten herausgearbeitet wurde, ist die Deixis, das Zeigen auf Gegenstände oder
Personen im Sichtfeld. Dabei kann ich durch meinen eigenen Blick sicherstellen,
dass meine Gesprächspartnerin oder mein Gesprächspartner sieht, was ich sehe
(Stukenbrock 20 1 82).
Im folgenden Beispiel erzählt der rechts sitzende Mann von einem Woh-
nungsbrand mit starker Rauchentwicklung. Als er mit beiden Händen auf die
Zimmerdecke zeigt, wo der Rauch sich sammelte, schauen die Rezipientin und
der Rezipient den Erzähler an (Abb. la3), erst als er selbst an die Decke schaut,
folgen sie seinem deiktischen Verweis mit den Augen (Abb. 1b).
Neben der Aufmerksamkeitslenkung kann das Blickverhalten auch der Ver-
teilung des Rederechts dienen. So fordert der aktuelle Erzähler (links im Bild,
Abb. 2a) seine Gesprächspartnerin durch die Blickzuwendung auf, das Rederecht
zu übernehmen (Abb. 2b):
Abb. 2a
Abb. 2b
2 Stukenbrock, Anja (2018): Blickpraktiken von Sprecherinnen und Adressatinnen bei der Lo-
kaldeixis: Mobile Eye Tracking-Analysen zur Herstellung von joint attention, in: Gesprächs-
forschung - Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion 19, 132-168.
3 Für die Skizzen der Momentaufnahmen aus den Filmaufnahmen danke ich Daniel Alcon,
Universität Freiburg.
43
2. Koordination
Eines der Felder, für das früh eine kommunikative Bedeutung der Hand- bzw. Fin-
gergesten herausgearbeitet wurde, ist die Deixis, das Zeigen auf Gegenstände oder
Personen im Sichtfeld. Dabei kann ich durch meinen eigenen Blick sicherstellen,
dass meine Gesprächspartnerin oder mein Gesprächspartner sieht, was ich sehe
(Stukenbrock 20 1 82).
Im folgenden Beispiel erzählt der rechts sitzende Mann von einem Woh-
nungsbrand mit starker Rauchentwicklung. Als er mit beiden Händen auf die
Zimmerdecke zeigt, wo der Rauch sich sammelte, schauen die Rezipientin und
der Rezipient den Erzähler an (Abb. la3), erst als er selbst an die Decke schaut,
folgen sie seinem deiktischen Verweis mit den Augen (Abb. 1b).
Neben der Aufmerksamkeitslenkung kann das Blickverhalten auch der Ver-
teilung des Rederechts dienen. So fordert der aktuelle Erzähler (links im Bild,
Abb. 2a) seine Gesprächspartnerin durch die Blickzuwendung auf, das Rederecht
zu übernehmen (Abb. 2b):
Abb. 2a
Abb. 2b
2 Stukenbrock, Anja (2018): Blickpraktiken von Sprecherinnen und Adressatinnen bei der Lo-
kaldeixis: Mobile Eye Tracking-Analysen zur Herstellung von joint attention, in: Gesprächs-
forschung - Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion 19, 132-168.
3 Für die Skizzen der Momentaufnahmen aus den Filmaufnahmen danke ich Daniel Alcon,
Universität Freiburg.
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