III. Veranstaltungen
Monika Schnitzer
dem Gründer auch „Bell System“ genannt. Es hatte das innovativste Forschungsla-
bor der Welt, das Schlüsseltechnologien für das digitale Zeitalter entwickelte, etwa
bei Halbleitern, und mit neun Nobelpreisen bedacht wurde.
AT&T war „das“ US-Telekommunikationsunternehmen. Es war früh landes-
weiter Monopolist und beherrschte weitgehend den Markt. Das erste Verfahren
wegen dieser Dominanz mündete 1956 in ein Einigungsverfahren: Die Firma
musste ihre Patente lizenzieren. Das zweite Antitrust-Verfahren endete 1982 mit
der strukturellen Auflage der Entflechtung: Die lokalen Telefonunternehmen
wurden abgetrennt und in sieben „Baby Bells“ organisiert. AT&T hatte die an-
deren Telefonanbieter aus dem Markt ausgeschlossen und auch das Angebot für
Telefongeräte monopolisiert.
Nach der Beschreibung ihres Forschungs-Designs betonte Schnitzer, dass die
Zwangslizenzierung von 1956 zwar die Innovation erhöht hat, aber nur außerhalb
der Telekommunikation. Der gewünschte Effekt blieb aus, Bell konnte weiterhin
Wettbewerber ausschließen. Aber die Entflechtung von 1984 hat zu einem starken
Innovationsanstieg im Telekommunikationsbereich geführt. Auch der Ausschluss
von Wettbewerbern wurde beendet. AT&T hat danach zwar weniger patentiert,
aber die Gesamtheit der Aktivitäten stieg so stark an, dass insgesamt mehr und
diverser patentiert wurde als zuvor.
Also waren Verhaltensauflagen und Regulierung nicht so effektiv wie die Ent-
flechtung, um den Wettbewerb zu sichern. Das ist auch relevant für den heutigen
146
Monika Schnitzer
dem Gründer auch „Bell System“ genannt. Es hatte das innovativste Forschungsla-
bor der Welt, das Schlüsseltechnologien für das digitale Zeitalter entwickelte, etwa
bei Halbleitern, und mit neun Nobelpreisen bedacht wurde.
AT&T war „das“ US-Telekommunikationsunternehmen. Es war früh landes-
weiter Monopolist und beherrschte weitgehend den Markt. Das erste Verfahren
wegen dieser Dominanz mündete 1956 in ein Einigungsverfahren: Die Firma
musste ihre Patente lizenzieren. Das zweite Antitrust-Verfahren endete 1982 mit
der strukturellen Auflage der Entflechtung: Die lokalen Telefonunternehmen
wurden abgetrennt und in sieben „Baby Bells“ organisiert. AT&T hatte die an-
deren Telefonanbieter aus dem Markt ausgeschlossen und auch das Angebot für
Telefongeräte monopolisiert.
Nach der Beschreibung ihres Forschungs-Designs betonte Schnitzer, dass die
Zwangslizenzierung von 1956 zwar die Innovation erhöht hat, aber nur außerhalb
der Telekommunikation. Der gewünschte Effekt blieb aus, Bell konnte weiterhin
Wettbewerber ausschließen. Aber die Entflechtung von 1984 hat zu einem starken
Innovationsanstieg im Telekommunikationsbereich geführt. Auch der Ausschluss
von Wettbewerbern wurde beendet. AT&T hat danach zwar weniger patentiert,
aber die Gesamtheit der Aktivitäten stieg so stark an, dass insgesamt mehr und
diverser patentiert wurde als zuvor.
Also waren Verhaltensauflagen und Regulierung nicht so effektiv wie die Ent-
flechtung, um den Wettbewerb zu sichern. Das ist auch relevant für den heutigen
146