B. Die Mitglieder
fekte Rahmenbedingungen für meine Forschung gefunden. Sodass mich auch ein
Ruf nach Cornell Anfang dieses Jahres nicht aus Mannheim weglocken konnte.
Ich erforsche weiterhin die Wechselwirkungen zwischen Familien und der Ge-
samtwirtschaft. Nach Polygamie und HIV arbeite ich unter anderem an Fer-
tilitätsentscheidungen und der Rolle, die ökonomische Anreize dabei spielen.
Interessanterweise hat sich der negative Zusammenhang zwischen weiblicher
Erwerbsbeteiligung und dem Kinderkriegen in den letzten zwei Jahrzehnten ins
Gegenteil verkehrt. Im OECD Ländervergleich ist die Geburtenrate derzeit gerade
in den Ländern hoch, in denen viele Frauen arbeiten. Neue Fakten benötigen neue
Theorien, daran arbeiten wir momentan. Ganz aktuell erforsche ich außerdem die
Auswirkungen von Covid-19 auf die Geschlechtergerechtigkeit (dazu trug ich ja
bereits auf einer Akademiesitzung vor, vgl. S. 56).
Ein Thema, das mir ganz besonders am Herzen liegt, ist außerdem die Ent-
wicklung von Frauenrechten. In vielen Ländern dieser Welt haben Frauen noch
immer nicht die gleichen Rechte wie Männer. In einer neuen Studie können wir
zeigen, dass die ökonomische Entwicklung einer der wichtigsten Faktoren bei der
Ausbreitung von Frauenrechten ist. Je reicher ein Land, je mehr Frauen arbeiten
und je weniger Kinder sie bekommen, desto höher ist der Nutzen von Frauen-
rechten auch für Männer. Je höher der Nutzen für die Mehrheit der Wähler, desto
eher werden neue Gesetze - in diesem Fall Rechte für Frauen - implementiert.
Je länger ich in der Forschung tätig bin, desto mehr Fragen ergeben sich. Es
gibt noch viel zu tun und ich freue mich auf die nächsten 30 Forschungsjahre.
204
fekte Rahmenbedingungen für meine Forschung gefunden. Sodass mich auch ein
Ruf nach Cornell Anfang dieses Jahres nicht aus Mannheim weglocken konnte.
Ich erforsche weiterhin die Wechselwirkungen zwischen Familien und der Ge-
samtwirtschaft. Nach Polygamie und HIV arbeite ich unter anderem an Fer-
tilitätsentscheidungen und der Rolle, die ökonomische Anreize dabei spielen.
Interessanterweise hat sich der negative Zusammenhang zwischen weiblicher
Erwerbsbeteiligung und dem Kinderkriegen in den letzten zwei Jahrzehnten ins
Gegenteil verkehrt. Im OECD Ländervergleich ist die Geburtenrate derzeit gerade
in den Ländern hoch, in denen viele Frauen arbeiten. Neue Fakten benötigen neue
Theorien, daran arbeiten wir momentan. Ganz aktuell erforsche ich außerdem die
Auswirkungen von Covid-19 auf die Geschlechtergerechtigkeit (dazu trug ich ja
bereits auf einer Akademiesitzung vor, vgl. S. 56).
Ein Thema, das mir ganz besonders am Herzen liegt, ist außerdem die Ent-
wicklung von Frauenrechten. In vielen Ländern dieser Welt haben Frauen noch
immer nicht die gleichen Rechte wie Männer. In einer neuen Studie können wir
zeigen, dass die ökonomische Entwicklung einer der wichtigsten Faktoren bei der
Ausbreitung von Frauenrechten ist. Je reicher ein Land, je mehr Frauen arbeiten
und je weniger Kinder sie bekommen, desto höher ist der Nutzen von Frauen-
rechten auch für Männer. Je höher der Nutzen für die Mehrheit der Wähler, desto
eher werden neue Gesetze - in diesem Fall Rechte für Frauen - implementiert.
Je länger ich in der Forschung tätig bin, desto mehr Fragen ergeben sich. Es
gibt noch viel zu tun und ich freue mich auf die nächsten 30 Forschungsjahre.
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