16 Einleitung
seinem eigenen Rang wahrte Arnold in den Augen des Verfassers der Vita auch
den Rang der Mainzer Kirche in der Universalkirche. Arnold war in der Darstellung
des Verfassers päpstlicher Legat für das Reich nördlich der Alpen – eine
Annahme, die so nicht stimmt, aber möglicherweise die Selbstwahrnehmung
widerspiegelt ⁵¹ . Neben diesen Rechten der päpstlichen Legation definierte ebenso
die Vielzahl der Suffragane den hohen Rang des Mainzer Hirten, wie der Verfasser
der Vita verdeutlicht ⁵² . Auch die für Mainz so wichtigen Weiherechte gegenüber
dem Würzburger Bischof konnte Arnold wahrnehmen ⁵³ .
Darüber hinaus schmückte Arnold in den Worten des Verfassers und ganz im
Sinne der vita activa die Mainzer Kirche durch Kirchenbauten und Güterkäufe.
Er suchte die Ausstattung der Mainzer Kirche wieder herzustellen und zu verteidigen
⁵⁴ . Als vorbildlich habe sich Arnold, so der Verfasser der Vita, auch bei der
inneren Reform der Mainzer Kirche durch Synoden und die Entfernung
unliebsamer Amtsträger erwiesen ⁵⁵ . Gerüstet sei Arnold gegen die böse gesonnenen
Angehörigen der eigenen Kirche vorgegangen ⁵⁶ . Arnold führte gleichsam
einen gerechten Krieg, er „führte die Waffen für das Haus Gottes gegen die Gottlosen,
für das Gesetz seines Gottes gegen die Kirchenschänder, für den Schutz der
Armen und Waisen gegen die Räuber“ ⁵⁷ . Entscheidend sei für ihn die Wahrung
bzw. Wiederherstellung der Rechte und Güter der Mainzer Kirche gewesen ⁵⁸ .
Diese Güter setzte Arnold aber auch anderweitig ein: Wenngleich in der Darstellung
der Vita scheinbar widerwillig, leistete Arnold seinen Kriegsdienst für
Barbarossa ⁵⁹ . Die Vita schildert eindrücklich die Bemühungen Arnolds um eine
gute Ausrüstung, Gottgefälligkeit und strenge Disziplin des Mainzer Kontingents.
Er erweist sich so als vorbildlicher geistlicher Kriegsmann ⁶⁰ . Als Begrün-
51 Vita c. 22: Quanta vero lucta de Maguntine ecclesie nobilitate certarit, ne cuiuspiam vicini peregrina
diffinicio eius libertatem, qualibet potestate nacta, deprimeret, nulla debet temporis
oblivione deleri. Wie die Verleihung der apostolischen Legation an Hillin von Trier in der Umgebung
Arnolds von Selenhofen perzipiert wurde, zeigt die Schilderung des Erfolges Arnolds in
c. 25. Vgl. hierzu die kritische Einordnung der Ereignisse in Vita, Anm. 201.
52 Vita c. 9: Quippe Maguntina sedes et in suffraganeis gloriosa et in principibus est nobilissima et
hominibus et rebus ditissima et in potestate et dicione amplissima. Ei namque obedit Saxonia et
Thuringia, Franconia et Asia, Suevia, Boemia et Moravia.
53 Vita c. 43.
54 Vita c. 12.
55 Vita c. 10.
56 Vita c. 8.
57 Vita c. 13: Hic pro domo Dei contra impios, pro lege Dei sui contra sacrilegos, pro pauperum
pupillorumque tutamine contra predones.
58 Vita c. 9 und c. 11.
59 Vita c. 27.
60 Vita c. 31 und c. 32 schildern Arnold alternierend als fähigen Befehlshaber und treusorgenden
Kirchenmann.
seinem eigenen Rang wahrte Arnold in den Augen des Verfassers der Vita auch
den Rang der Mainzer Kirche in der Universalkirche. Arnold war in der Darstellung
des Verfassers päpstlicher Legat für das Reich nördlich der Alpen – eine
Annahme, die so nicht stimmt, aber möglicherweise die Selbstwahrnehmung
widerspiegelt ⁵¹ . Neben diesen Rechten der päpstlichen Legation definierte ebenso
die Vielzahl der Suffragane den hohen Rang des Mainzer Hirten, wie der Verfasser
der Vita verdeutlicht ⁵² . Auch die für Mainz so wichtigen Weiherechte gegenüber
dem Würzburger Bischof konnte Arnold wahrnehmen ⁵³ .
Darüber hinaus schmückte Arnold in den Worten des Verfassers und ganz im
Sinne der vita activa die Mainzer Kirche durch Kirchenbauten und Güterkäufe.
Er suchte die Ausstattung der Mainzer Kirche wieder herzustellen und zu verteidigen
⁵⁴ . Als vorbildlich habe sich Arnold, so der Verfasser der Vita, auch bei der
inneren Reform der Mainzer Kirche durch Synoden und die Entfernung
unliebsamer Amtsträger erwiesen ⁵⁵ . Gerüstet sei Arnold gegen die böse gesonnenen
Angehörigen der eigenen Kirche vorgegangen ⁵⁶ . Arnold führte gleichsam
einen gerechten Krieg, er „führte die Waffen für das Haus Gottes gegen die Gottlosen,
für das Gesetz seines Gottes gegen die Kirchenschänder, für den Schutz der
Armen und Waisen gegen die Räuber“ ⁵⁷ . Entscheidend sei für ihn die Wahrung
bzw. Wiederherstellung der Rechte und Güter der Mainzer Kirche gewesen ⁵⁸ .
Diese Güter setzte Arnold aber auch anderweitig ein: Wenngleich in der Darstellung
der Vita scheinbar widerwillig, leistete Arnold seinen Kriegsdienst für
Barbarossa ⁵⁹ . Die Vita schildert eindrücklich die Bemühungen Arnolds um eine
gute Ausrüstung, Gottgefälligkeit und strenge Disziplin des Mainzer Kontingents.
Er erweist sich so als vorbildlicher geistlicher Kriegsmann ⁶⁰ . Als Begrün-
51 Vita c. 22: Quanta vero lucta de Maguntine ecclesie nobilitate certarit, ne cuiuspiam vicini peregrina
diffinicio eius libertatem, qualibet potestate nacta, deprimeret, nulla debet temporis
oblivione deleri. Wie die Verleihung der apostolischen Legation an Hillin von Trier in der Umgebung
Arnolds von Selenhofen perzipiert wurde, zeigt die Schilderung des Erfolges Arnolds in
c. 25. Vgl. hierzu die kritische Einordnung der Ereignisse in Vita, Anm. 201.
52 Vita c. 9: Quippe Maguntina sedes et in suffraganeis gloriosa et in principibus est nobilissima et
hominibus et rebus ditissima et in potestate et dicione amplissima. Ei namque obedit Saxonia et
Thuringia, Franconia et Asia, Suevia, Boemia et Moravia.
53 Vita c. 43.
54 Vita c. 12.
55 Vita c. 10.
56 Vita c. 8.
57 Vita c. 13: Hic pro domo Dei contra impios, pro lege Dei sui contra sacrilegos, pro pauperum
pupillorumque tutamine contra predones.
58 Vita c. 9 und c. 11.
59 Vita c. 27.
60 Vita c. 31 und c. 32 schildern Arnold alternierend als fähigen Befehlshaber und treusorgenden
Kirchenmann.