6. Quellenwert
Diese Familie gehörte zweifellos zu der dortigen Führungsschicht ¹⁶⁸ . In den erzbischöflichen
Urkunden erscheinen mehrere Zeugen, die mit „aus Selenhofen“
bezeichnet werden. Die genauen Verwandtschaftsverhältnisse dieser Urkundenzeugen
untereinander und zu Arnold von Selenhofen sind jedoch nicht mehr
zu klären.
Sicher scheint nur eine Angabe in der Vita, die von dem Bruder des Erzbischofs,
dem miles Dudo, berichtet. Weitere mögliche Verwandte sind Helferich, der unter
Arnold Vitztum wurde, und Hermann, den wohl Arnold zum Schultheiß ernannte.
Beide waren Söhne des Ernst von Selenhofen. Auch Abt Baldemar von Bleidenstadt
könnte ein Verwandter Arnolds gewesen sein. Er wird im Codex Laureshamensis als
Bruder des Helferich bezeichnet ¹⁶⁹ . Die ministerialische Abstammung Arnolds von
Selenhofen wird durch die Vita geschickt kaschiert: Sie setzt den Seelenadel der
Eltern und des Protagonisten an die Stelle geblütsrechtlicher Nobilität ¹⁷⁰ .
Arnold wurde wahrscheinlich vor 1100 geboren ¹⁷¹ . Über die Kindheit und
Jugend Arnolds ist nichts bekannt; die Vita pflegt hier die Topoi der hagiographischen
Gattung. Möglicherweise studierte Arnold im Ausland, hierfür spricht eine
Stelle der Vita, nach der Arnold aus dem Ausland zurückgerufen wurde ¹⁷² . Es ist
unklar, wann Arnold von Selenhofen zum ersten Mal als Zeuge in Mainzer Bischofsurkunden
erscheint ¹⁷³ . Unter König Konrad III. wurde Arnold zunächst
Kapellar ¹⁷⁴ . In diesem Aufgabenbereichen trat er nicht erkennbar hervor; ebenso
wenig als Leiter des Marienstiftes in Aachen ¹⁷⁵ .
Weitere wichtige Ämter im Bereich des Mainzer Erzstiftes folgten, in den Worten
der Vita wurde er „mit vielen ehrenvollen Propsteien und Kirchen zugleich
ausgestattet“ ¹⁷⁶ . 1139 erscheint Arnold als Mainzer Stadtkämmerer ¹⁷⁷ . Der Stadt-
168 Vgl. etwa die Aufstellung bei Keupp, Dienst, S. 114/63.
169 Vgl. zu Dudo Vita c. 77 und c. 87. Helferich wird in Vita c. 66 genannt. Versuche, Licht ins
Dunkel der Arnoldschen Verwandtschaft zu bringen, unternahmen etwa Hausmann, Reichskanzlei,
S. 123f. und Zilken, Geschichte, S. 107f. Man könnte mit diesen vermuten, dass Arnold
der Sohn des Ernst von Selenhofen und Bruder des Helferich, des Hermann, des Wichnand, des
Werner und Dudos war. Ein weiterer Verwandter Arnolds war wahrscheinlich Abt Baldemar
von Bleidenstadt, ein Bruder von Helferich (Codex Laureshamensis I, Nr. 145, S. 427; vgl. zu
ihm Schmid, St. Alban, S. 70–73). Arnold von Selenhofen ist auch im Nekrolog von Bleidenstadt
verzeichnet (Monumenta blidenstatensisa, S. 40: VIII Kal. Julii ob. Arnoldus archiepiscopus).
Vgl. auch Vita c. 19, Anm. 161 und die Erwähnung von Bleidenstadt in c. 65.
170 Vgl. Vita c. 2.
171 Vgl. Vita c. 63, in der sich Arnold zum Jahr 1160 als älter als 60 Jahre bezeichnet.
172 Vita c. 3 berichtet: E studio […] devocatus ad propria. Vgl. hierzu Baumbach, Arnold, S. 12 mit
Anmerkung 3.
173 Vgl. hierzu Burkhardt, Mit Stab und Schwert, S. 47f.
174 Vgl. hierzu Hausmann, Reichskanzlei und Hofkapelle, S. 93–95.
175 Vgl. Meuthen, Aachener Pröpste, S. 30f.
176 Vgl. Vita c. 95: post multis nobilibus preposituris ecclesiisque simul dotatus.
177 MUB II 12, S. 19.
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Diese Familie gehörte zweifellos zu der dortigen Führungsschicht ¹⁶⁸ . In den erzbischöflichen
Urkunden erscheinen mehrere Zeugen, die mit „aus Selenhofen“
bezeichnet werden. Die genauen Verwandtschaftsverhältnisse dieser Urkundenzeugen
untereinander und zu Arnold von Selenhofen sind jedoch nicht mehr
zu klären.
Sicher scheint nur eine Angabe in der Vita, die von dem Bruder des Erzbischofs,
dem miles Dudo, berichtet. Weitere mögliche Verwandte sind Helferich, der unter
Arnold Vitztum wurde, und Hermann, den wohl Arnold zum Schultheiß ernannte.
Beide waren Söhne des Ernst von Selenhofen. Auch Abt Baldemar von Bleidenstadt
könnte ein Verwandter Arnolds gewesen sein. Er wird im Codex Laureshamensis als
Bruder des Helferich bezeichnet ¹⁶⁹ . Die ministerialische Abstammung Arnolds von
Selenhofen wird durch die Vita geschickt kaschiert: Sie setzt den Seelenadel der
Eltern und des Protagonisten an die Stelle geblütsrechtlicher Nobilität ¹⁷⁰ .
Arnold wurde wahrscheinlich vor 1100 geboren ¹⁷¹ . Über die Kindheit und
Jugend Arnolds ist nichts bekannt; die Vita pflegt hier die Topoi der hagiographischen
Gattung. Möglicherweise studierte Arnold im Ausland, hierfür spricht eine
Stelle der Vita, nach der Arnold aus dem Ausland zurückgerufen wurde ¹⁷² . Es ist
unklar, wann Arnold von Selenhofen zum ersten Mal als Zeuge in Mainzer Bischofsurkunden
erscheint ¹⁷³ . Unter König Konrad III. wurde Arnold zunächst
Kapellar ¹⁷⁴ . In diesem Aufgabenbereichen trat er nicht erkennbar hervor; ebenso
wenig als Leiter des Marienstiftes in Aachen ¹⁷⁵ .
Weitere wichtige Ämter im Bereich des Mainzer Erzstiftes folgten, in den Worten
der Vita wurde er „mit vielen ehrenvollen Propsteien und Kirchen zugleich
ausgestattet“ ¹⁷⁶ . 1139 erscheint Arnold als Mainzer Stadtkämmerer ¹⁷⁷ . Der Stadt-
168 Vgl. etwa die Aufstellung bei Keupp, Dienst, S. 114/63.
169 Vgl. zu Dudo Vita c. 77 und c. 87. Helferich wird in Vita c. 66 genannt. Versuche, Licht ins
Dunkel der Arnoldschen Verwandtschaft zu bringen, unternahmen etwa Hausmann, Reichskanzlei,
S. 123f. und Zilken, Geschichte, S. 107f. Man könnte mit diesen vermuten, dass Arnold
der Sohn des Ernst von Selenhofen und Bruder des Helferich, des Hermann, des Wichnand, des
Werner und Dudos war. Ein weiterer Verwandter Arnolds war wahrscheinlich Abt Baldemar
von Bleidenstadt, ein Bruder von Helferich (Codex Laureshamensis I, Nr. 145, S. 427; vgl. zu
ihm Schmid, St. Alban, S. 70–73). Arnold von Selenhofen ist auch im Nekrolog von Bleidenstadt
verzeichnet (Monumenta blidenstatensisa, S. 40: VIII Kal. Julii ob. Arnoldus archiepiscopus).
Vgl. auch Vita c. 19, Anm. 161 und die Erwähnung von Bleidenstadt in c. 65.
170 Vgl. Vita c. 2.
171 Vgl. Vita c. 63, in der sich Arnold zum Jahr 1160 als älter als 60 Jahre bezeichnet.
172 Vita c. 3 berichtet: E studio […] devocatus ad propria. Vgl. hierzu Baumbach, Arnold, S. 12 mit
Anmerkung 3.
173 Vgl. hierzu Burkhardt, Mit Stab und Schwert, S. 47f.
174 Vgl. hierzu Hausmann, Reichskanzlei und Hofkapelle, S. 93–95.
175 Vgl. Meuthen, Aachener Pröpste, S. 30f.
176 Vgl. Vita c. 95: post multis nobilibus preposituris ecclesiisque simul dotatus.
177 MUB II 12, S. 19.
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