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Burkhardt, Stefan [Hrsg.]
Vita Arnoldi archiepiscopi Moguntinensis: die Lebensbeschreibung des Mainzer Erzbischofs Arnold von Selenhofen; Edition, Übersetzung und Kommentar — Klöster als Innovationslabore, Band 2: Regensburg: Schnell + Steiner, 2014

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Einleitung
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https://doi.org/10.11588/diglit.31469#0032
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6. Quellenwert
stadt ¹⁹⁰ , Kloster Bronnbach ¹⁹¹ , Franken und der Fluss Werra ¹⁹² sowie Seligenstadt
¹⁹³ . Diese Orte der weiteren Umgebung werden jedoch bereits nicht mehr so
detailliert wie Mainz selbst geschildert.
Die zweite Region, die in der Vita ausführliche und recht differenzierte Behandlung
findet, ist Italien: Die Alpenpässe wecken das Interesse des Verfassers ¹⁹⁴ ;
die politische Lage, die durch die Italienpolitik Barbarossas entstand, wird aber
nur kurz erwähnt ¹⁹⁵ , der Verfasser geht auf die klimatischen Bedingungen wie
den kalten Nordwind ein ¹⁹⁶ , die Überfahrt nach Venedig verursacht dem wohl an
die Seefahrt nicht gewöhnten Verfasser Schrecken ¹⁹⁷ , der Papsthof in Narni wird
hingegen nur kurz angedeutet ¹⁹⁸ . Die militärische Lage in der Lombardei und die
Belagerungen von Mailand und vor allem Crema werden durch den Verfasser
spürbar beeindruckt und korrekt geschildert ¹⁹⁹ .
Ereignisse
Verschiedene Ereignisse erweisen sich im Rahmen der Vita vor allem dahin gehend
zentral, dass sie der Verfasser der Vita gebraucht, um Arnold gegen Vorwürfe
bezüglich der Erlangung seines Amtes zu verteidigen bzw. seine Verdienste für
Mainz zu betonen.
Zentral für den Pontifikat und das Ende Arnolds von Selenhofen sollte die Art
werden, auf die der Erzbischof sein Amt erhielt. Der Vorgänger Arnolds, Erzbischof
Heinrich, geriet mit Papsttum und Königtum in Konflikt. Im Juni 1153
wurde Heinrich auf einem Wormser Hoftag durch dort anwesende päpstliche
Legaten ob inulitatem ²⁰⁰ bzw. in den Worten Ottos von Freising pro distractione
aecclesiae suae frequenter correptum nec correctum ²⁰¹ abgesetzt. Die in der Vita
genannten Vorwürfe, Heinrich habe Kirchengut verschleudert ²⁰² , könnten auf
der Vergabe erzbischöflicher Lehen und Güter an die Welfen beruhen ²⁰³ . Die
190 Vgl. Vita c. 65.
191 Vgl. Vita c. 18.
192 Vgl. Vita c. 29.
193 Vgl. Vita c. 43.
194 Vgl. Vita c. 22 zum Großen St. Bernhard.
195 Vgl. Vita c. 22.
196 Vgl. Vita c. 23.
197 Vgl. Vita c. 23–25.
198 Vgl. Vita c. 25.
199 Vgl. Vita c. 31, 32, 51, 52.
200 Annales Palidenses, ad a. 1153, S. 88.
201 Otto von Freising, Gesta Friderici, lib. II, c. 9, S. 110. Vgl. zum Kontext Meyer-Gebel, Bischofsabsetzungen,
insbesondere die Zusammenfassung auf S. 301–308.
202 Vgl. Vita c. 8.
203 Jürgensmeier, Bistum Mainz, S. 89; Haarländer, Mainzer Kirche, S. 323.
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