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Kreative Impulse. Innovations- und Transferleistungen religiöser Gemeinschaften im mittelalterlichen Europa <Veranstaltung, 2019, Heidelberg>; Burkhardt, Julia [Hrsg.]
Kreative Impulse und Innovationsleistungen religiöser Gemeinschaften im mittelalterlichen Europa — Klöster als Innovationslabore, Band 9: Regensburg: Schnell + Steiner, 2021

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https://doi.org/10.11588/diglit.72131#0192
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Zur Montantätigkeit der Walkenrieder Zisterzienser im Westharz 1 191

Seit den 1990er Jahren widmen sich mehrere archäologische Forschungs-
projekte der Erkundung der montangeschichtlichen Überreste des Harzraumes.
Namentlich hat das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege 1992 eine
Arbeitsstelle Montanarchäologie in Goslar eingerichtet.17 Bisher konzentrierten
sich diese Untersuchungen (u. a. Lothar Klappauf, Friedrich Albert Linke) aller-
dings vorwiegend auf den Rammelsberg bei Goslar und auf den Oberharz,18 die
Erkenntnisse, etwa zur Art der geförderten Erze und zum technischen Stand der
Verhüttungsmethoden, können aber, unter Berücksichtigung der besonderen loka-
len Gegebenheiten, auf den Westharz übertragen werden. Die wirtschaftsge-
schichtlich orientierten Montanhistoriker (speziell auch mit Bezug zu Walkenried:
Christoph Bartels, allgemeiner: Karl-Heinrich Kaufhold, Ekkehard Westermann)
17 Gemeinsam mit der TU Clausthal und der Universität Göttingen hat das Niedersächsische
Landesamt für Denkmalpflege zudem ein aus Mitteln der Volkswagen-Stiftung gefördertes
Projekt mit dem Titel „Der Harz als frühmittelalterliche Industrielandschaft" durchgeführt,
in dessen Rahmen ein Teil der im folgenden zitierten Publikationen entstand.
18 Ein Überblick über das archäologische Forschungsprojekt „Der Harz als frühmittelalterli-
che Industrielandschaft" findet sich in Lothar KLAPPAUF/Friedrich Albert Linke, Montan-
archäologie im westlichen Harz, in: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 66 (1997),
Teil 1, S. 21-53; Lothar Klappauf, Der Harz als frühmittelalterliche Industrielandschaft -
aus der Tätigkeit der Arbeitsstelle Montanarchäologie, in: Berichte zur Denkmalpflege in
Niedersachsen 19 (1999), Heft 4, S. 178-180; Zusammenfassung in Lothar Klappauf, Spuren
deuten - frühe Montanwirtschaft im Harz, in: Auf den Spuren einer frühen Industrieland-
schaft. Naturraum - Mensch - Umwelt im Harz, hg. von Christiane Segers-Glocke (Ar-
beitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 21), Hameln 2000, S. 19-27; S. 153-156. Dar-
stellung der Prospektionen im Innerstetal zwischen Lautenthal und Langelsheim sowie beim
Gittelde am Kleinen Uferbach in Klappauf, Montanarchäologie (wie oben), S. 21-46. Die
beispielhafte Grabung beim Johanneser Kurhaus, Clausthal-Zellerfeld, ist dokumentiert in
Alper, Mittelalterliche Blei-/Silberverhüttung (wie Anm. 11), namentlich die im Rahmen
dieser Grabung gewonnenen Erkenntnisse zur Gewinnung von Silber aus Werkblei sind für
den benachbarten zisterziensischen Bergbau relevant (ebd., S. 106-109). Die Untersuchung
eines Walkenrieder Hüttenplatzes im Pandelbachtal ist dokumentiert in Markus Clemens
Blaich, Montanarchäologische Untersuchungen im Pandelbachtal bei Münchehof/Seesen -
durch Zisterzienser geprägte Kulturlandschaft im westlichen Harzvorland, in: Berichte zur
Denkmalpflege in Niedersachsen 25 (2005), Heft 2, S. 49-51. Vor allem in archäologischer
Hinsicht war die systematische Erforschung des mittelalterlichen Bergbaus im Harz lange
ein Desiderat, vgl. Karl-Heinrich Kaufhold, Neue Forschungen zur Montangeschichte des
westlichen Harzes, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 72 (2000), S. 335-
345; Christoph BARTELs/Michael FESSNER/Lothar KLAPPAUF/Friedrich Albert Linke, Me-
tallhütten und Verhüttungsverfahren des Goslarer Montanwesens. Entwicklungen und Ver-
änderungen des Hüttenwesens vom Mittelalter bis zur Schwelle der Industrialisierung nach
Schriftquellen und archäologischen Befunden, in: Europäische Montanregion Harz, hg. von
Hans-Jürgen GERHARD/Karl-Heinrich KAUFHOLD/Ekkehard Westermann (Montanregi-
on Harz 1), Bochum 2001, S. 265-278, S. 272; Bartels, Der Bergbau (wie Anm. 10), S. 21.
Die seit mehr als drei Jahrzehnten für den Landkreis Goslar (Bd. 6) und den Landkreis
Osterode (Bd. 8) vorgesehenen Bände der amtlichen Reihe „Baudenkmale in Niedersachsen"
sind bis heute nicht erschienen.
 
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