116
Ritualbeschreibungen und Gebete I
Rs.
8’ (den Menschen) ist, das Leben unter Fluch zu führen, von den Göttern [dennoch angewiesen],
9’ (und) daß des Gottes Hand (strafend) sich auf den Menschen richte.
10’ Ich, dein Diener (Leerraum für den Namen), beging wahrhaftig einen Frevel,
11 ’ [die Grenjze, die mein Gott (mir setzte), überschritt ich wahrlich!
12’ [(All) das, was mir seit den Tagen] meiner Jugend bewußt und unbewußt,
13’ [vergiß doch und] sei mir [in] deinem Herzen nicht mehr gram!
14’ [Lö]se [meine Sünde], erlasse meine Schuld!
15’ Bringe Licht in [meine Düsternis] und Ordnung in [mein] Durcheinander!
16’ [Die Sünde meines Vaters], meines [Großvaters], meiner Mutter, meiner Großmutter,
17’ [die Sünde meines großen Bruders], meiner großen Schwester,
18’ [die Sünde meiner Familie, meines Geschlechtes und] meiner Sippe,
1 [möge sich mir selbst nicht] nähem und doch bitte an die Seite gehen!
2 [Hat erst] mein Gott [mich Wohlgefallen finden lassen], mache mich wie mit Scheuermittel rein!
3 Übergib mich [den gütigen Händen] meines Gottes und meiner Göttin um des Heils und Lebens willen!
4 [Mit Gebet], Flehen und Anrufung will ich allzeit vor dich treten!
5 [Die sich] mehrenden [Leute], das Land, das sich an seinem rechten Platz befindet, mögen dich rühmen!
6 [Lö]se [meine Sünde], erlasse meine Sünde!
7 [Held] Marduk clitto ditto (d.h. löse meine Sünde, erlasse meine Sünde!)
8 [Herrin] Zarpänltum ditto ditto (d.h. löse meine Sünde, erlasse meine Sünde!)
9 »Guter Name«, Nabü, ditto ditto (d.h. löse meine Sünde, erlasse meine Sünde!)
10 [Gro]ße [Henin] Tasmetum, ditto ditto (d.h. löse meine Sünde, erlasse meine Sünde!)
11 [H]eld Nergal, ditto ditto (d.h. löse meine Sünde, erlasse meine Sünde!)
12 Meine große [Sün]de, die seit den Tagen meiner Jugend ich beging,
13 zerstreue und siebenfach erlasse sie!
14 Dein Herz möge dem eines leiblichen Vaters und dem einer leiblichen Mutter gleich
15 [für mich] an seinen Platz zurückkehren!
16 Held Marduk, erfülle mich mit Leben! [Dann]
17 [will ich] dich lob[preisen].
18 [Das ist der] Wortlaut [der »Handerhebung« (zu richten) an Marduk].
(abgebrochen)
Bemerkungen:
Vs. 1’
2’
6’
7’
8’
10’
14’
16’
17’
Rs. 2
7
8
9
10
12
14f.
18
Zu den im Anfang fehlenden 7 Zeilen siehe L. W. King, BMS 11 und W. R. Mayer, OrNS 73, 20lf.
In der unveröffentlichten, in Istanbul aufbewahrten Tafel aus dem sog. Haus des Beschwörungspriesters A 404,
Vs. 7 findet sich die Variante: DINGIR reme-n[u-u].
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 8: su-ma na-ba-a\t].
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 12: gul-lul-ta a-a ar-si.
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 13: lu-us-te- 5 e-e-ma.
Vgl. A 404, Vs. 14: ina DINGIR-m qä-ba- raf.
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 16: ana-ku NENNI A NENNIIR-ka set-ta lu- rif 'e'-pu-\us\.
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 20: an-ni pu-tur-ma sir-ti pu- rsur'.
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 22: an-ni AD-MU AD AD-MU an-ni AMA-MU AMA AMA-MU.
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 23: [a]n-ni SES-MU GAL-e.
Wörtlich: “mache mich wie mit sassatu-Gras rein!” sassatu-Gras wurde als Reinigungs- und Scheuermittel für für
Töpfe und Geschirr verwendet.
In A 404, Rs. 5 steht statt KI.MIN KI.MIN: an-ni pu-t[ur an-ni pu-sur \.
Im Zeilenanfang ist vor dem Gottesdeterminativ nur für ein weiteres Zeichen Platz. Aus Raumgründen wurde daher
nach Text Nr. 61, Rs. 3’ und nicht nach A 404, Rs. 6 ('sar'-ra-tum dZar-pa-ni-[tum) ergänzt.
sumu täbu Nabü ist in gewisser Weise eine recht genaue Entsprechung zu der sumerischen Namensform des Gottes
Nabü ( dMu-düg-ga-sa4-a; bzw. dMu-zf-ib-ba-sa4-a [Emesal]).
Der Zeilenbeginn ist sehr stark beschädigt. Die erhaltenen Spuren passen wohl zu der von W. R. Mayer in OrNS 73,
214 vorgeschlagenen Lesung [GASAN] 'GAL -tip'.
Vgl. die Variante aus A 404, Rs. 10: an-ni ra-ba-a sd ul-tü u4-u[m.
Die Zeilen 14f. sind den sumerischen er-sä-hun-gä-Gebeten entlehnt, die mit folgender Formel enden: sä-zu sä
ama tu-ud-da-gin7 ki-bi-se ha-ma-gi4-gi4 / ama tu-ud-da a-a tu-ud-da-gin7 ki-bi-se ha-ma-gi4-gi4 (vgl. S. M. Maul,
Herzberuhigungsklagen 24f. und passim).
In VAT 14293 dürfte so wie in dem Duplikat A 404, Rs. 16-19 die Beschreibung der zugehörigen Handlungen
gefolgt sein.
Ritualbeschreibungen und Gebete I
Rs.
8’ (den Menschen) ist, das Leben unter Fluch zu führen, von den Göttern [dennoch angewiesen],
9’ (und) daß des Gottes Hand (strafend) sich auf den Menschen richte.
10’ Ich, dein Diener (Leerraum für den Namen), beging wahrhaftig einen Frevel,
11 ’ [die Grenjze, die mein Gott (mir setzte), überschritt ich wahrlich!
12’ [(All) das, was mir seit den Tagen] meiner Jugend bewußt und unbewußt,
13’ [vergiß doch und] sei mir [in] deinem Herzen nicht mehr gram!
14’ [Lö]se [meine Sünde], erlasse meine Schuld!
15’ Bringe Licht in [meine Düsternis] und Ordnung in [mein] Durcheinander!
16’ [Die Sünde meines Vaters], meines [Großvaters], meiner Mutter, meiner Großmutter,
17’ [die Sünde meines großen Bruders], meiner großen Schwester,
18’ [die Sünde meiner Familie, meines Geschlechtes und] meiner Sippe,
1 [möge sich mir selbst nicht] nähem und doch bitte an die Seite gehen!
2 [Hat erst] mein Gott [mich Wohlgefallen finden lassen], mache mich wie mit Scheuermittel rein!
3 Übergib mich [den gütigen Händen] meines Gottes und meiner Göttin um des Heils und Lebens willen!
4 [Mit Gebet], Flehen und Anrufung will ich allzeit vor dich treten!
5 [Die sich] mehrenden [Leute], das Land, das sich an seinem rechten Platz befindet, mögen dich rühmen!
6 [Lö]se [meine Sünde], erlasse meine Sünde!
7 [Held] Marduk clitto ditto (d.h. löse meine Sünde, erlasse meine Sünde!)
8 [Herrin] Zarpänltum ditto ditto (d.h. löse meine Sünde, erlasse meine Sünde!)
9 »Guter Name«, Nabü, ditto ditto (d.h. löse meine Sünde, erlasse meine Sünde!)
10 [Gro]ße [Henin] Tasmetum, ditto ditto (d.h. löse meine Sünde, erlasse meine Sünde!)
11 [H]eld Nergal, ditto ditto (d.h. löse meine Sünde, erlasse meine Sünde!)
12 Meine große [Sün]de, die seit den Tagen meiner Jugend ich beging,
13 zerstreue und siebenfach erlasse sie!
14 Dein Herz möge dem eines leiblichen Vaters und dem einer leiblichen Mutter gleich
15 [für mich] an seinen Platz zurückkehren!
16 Held Marduk, erfülle mich mit Leben! [Dann]
17 [will ich] dich lob[preisen].
18 [Das ist der] Wortlaut [der »Handerhebung« (zu richten) an Marduk].
(abgebrochen)
Bemerkungen:
Vs. 1’
2’
6’
7’
8’
10’
14’
16’
17’
Rs. 2
7
8
9
10
12
14f.
18
Zu den im Anfang fehlenden 7 Zeilen siehe L. W. King, BMS 11 und W. R. Mayer, OrNS 73, 20lf.
In der unveröffentlichten, in Istanbul aufbewahrten Tafel aus dem sog. Haus des Beschwörungspriesters A 404,
Vs. 7 findet sich die Variante: DINGIR reme-n[u-u].
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 8: su-ma na-ba-a\t].
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 12: gul-lul-ta a-a ar-si.
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 13: lu-us-te- 5 e-e-ma.
Vgl. A 404, Vs. 14: ina DINGIR-m qä-ba- raf.
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 16: ana-ku NENNI A NENNIIR-ka set-ta lu- rif 'e'-pu-\us\.
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 20: an-ni pu-tur-ma sir-ti pu- rsur'.
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 22: an-ni AD-MU AD AD-MU an-ni AMA-MU AMA AMA-MU.
Vgl. die Variante aus A 404, Vs. 23: [a]n-ni SES-MU GAL-e.
Wörtlich: “mache mich wie mit sassatu-Gras rein!” sassatu-Gras wurde als Reinigungs- und Scheuermittel für für
Töpfe und Geschirr verwendet.
In A 404, Rs. 5 steht statt KI.MIN KI.MIN: an-ni pu-t[ur an-ni pu-sur \.
Im Zeilenanfang ist vor dem Gottesdeterminativ nur für ein weiteres Zeichen Platz. Aus Raumgründen wurde daher
nach Text Nr. 61, Rs. 3’ und nicht nach A 404, Rs. 6 ('sar'-ra-tum dZar-pa-ni-[tum) ergänzt.
sumu täbu Nabü ist in gewisser Weise eine recht genaue Entsprechung zu der sumerischen Namensform des Gottes
Nabü ( dMu-düg-ga-sa4-a; bzw. dMu-zf-ib-ba-sa4-a [Emesal]).
Der Zeilenbeginn ist sehr stark beschädigt. Die erhaltenen Spuren passen wohl zu der von W. R. Mayer in OrNS 73,
214 vorgeschlagenen Lesung [GASAN] 'GAL -tip'.
Vgl. die Variante aus A 404, Rs. 10: an-ni ra-ba-a sd ul-tü u4-u[m.
Die Zeilen 14f. sind den sumerischen er-sä-hun-gä-Gebeten entlehnt, die mit folgender Formel enden: sä-zu sä
ama tu-ud-da-gin7 ki-bi-se ha-ma-gi4-gi4 / ama tu-ud-da a-a tu-ud-da-gin7 ki-bi-se ha-ma-gi4-gi4 (vgl. S. M. Maul,
Herzberuhigungsklagen 24f. und passim).
In VAT 14293 dürfte so wie in dem Duplikat A 404, Rs. 16-19 die Beschreibung der zugehörigen Handlungen
gefolgt sein.