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Divinatorische Texte II: Opferschau-Omina
22 [Wenn] es oben verdeckt ist: Der Feind wird meine Grenzstadt erobern und meine Hilfstruppen gefangennehmen.
23 [Wenn ... ] ... des Gallenblasenganges unten verdeckt ist: Ich werde die Grenzstadt des Feindes erobern und über
seine Besitztümer die Gewalt ausüben.
24 [Wenn] es oben verdeckt ist: Der Feind wird meine Grenzstadt erobern und über meine Besitztümer die Gewalt
ausüben.
25 [Wenn.] unten verdeckt ist: mp/m-Merkmale des Opferschauers, Fall des Heeres.
26 [Wenn] es oben verdeckt ist: Eine Keule des Aufstands, gegen den König wird in seinem Palast revoltiert werden.
27 [Wenn.] unten verdeckt ist: Das Getreidemaß wird überaus groß sein, das Land wird eine umfangreiche
Handelsaktivität erleben.
28 [Wenn] es oben verdeckt ist: Eine schwere Hungersnot wird es im Land geben, volle Speicher werden leer werden.
29 [Wenn.] unten verdeckt ist: Der Feind wird meine Herden wegführen, aber das Stadttor wird er verschonen.
30 [Wenn] es oben verdeckt ist: Die Herden des Feindes werde ich ergreifen, die Beute des Feindes werde ich nehmen,
aber sein Stadttor wird man ? ihm schonen.
31 [Wenn.] unten verdeckt ist: Flucht des Opferschauers.
32 [Wenn] es oben verdeckt ist: Flucht des Opferschauers des Feindeslandes, gegen den Opferschauer des
Feindeslandes wird eine Belagerung begonnen [werden].
33 [Wenn.] unten verdeckt ist: Verwüstung der Heiligtümer, die Vorratshäuser des Königs werden leer werden.
34 [Wenn] es oben verdeckt ist: [.]., der König wird sterben und dann.[ ... ].
35 [Wenn ... ] ... der Präsenz [.] oben verdeckt ist: Beute des Feindes, das feindliche Heer wird Beute(anteile)
genießen.
36 Summe: 76 Einträge. Zu Ende. Kollationiert. Kopie entsprechend dem zugehörigen Original.
37 Hand des Ubru, des Sohnes des Samas-aha-iddina, des Ober-Opferschauers.
Bemerkungen:
Vs. 0 Die auf dem Rand sonst gleichmäßig verteilten Brennlöcher weisen auf dem oberen, abgeriebenen Rand eine Lücke auf, so
daß hier noch Zeichen gestanden haben müssen. Tatsächlich sind noch schwache Spuren zu erkennen: Ein waagerechter
Keil und das Zeichen NIG. Dies erinnert an den oberen Rand von VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19); dort erscheint
dasselbe Zeichen „SUR“.
1-14 Der Abschnitt ist teilweise parallel zu 83-1-18, 411 (CT 20/50, bearbeitet von U. S. Koch, Secrets, 172-178, Nr. 11) Vs.
10’-20’, einem Manuskript der 12.-13. Tafel des Kapitels summa multäbiltu. Die Fortsetzung von 83-1-81,411 folgt zwar
weiterhin dem gleichen Schema, das „Verdecktsein“ von Teilen der Leber nach „oben“ oder „unten“ zu unterscheiden,
doch die Leberteile duplizieren nicht mehr diejenigen, die in VAT 10114 erscheinen. Auch die Apodosen von VAT 10114
weichen häufiger von denen in 83-1-18,411 ab, sie sind im vorliegenden Text meist ausführlicher als diejenigen im Ninive-
Text.
2 Zum zweiten Teil der Apodose siehe ähnlich VAT 10142 (Nr. 57, KAR 437) Rs. 9. Am Ende der Zeile ist noch der Anfang
eines weiteren, von Ebeling nicht kopierten Zeichens zu sehen.
3 Das abul kutum libbi „Tor der Abdeckung der Eingeweide“ wurde ursprünglich von I. M. Hussey, JCS 2 (1948) 26 als
Peritoneum (siehe zum Peritoneum auch die Anmerkungen zu VAT 9512 [Nr. 8] Vs. 13) gedeutet, bevor R. D. Biggs,
RA 63 (1969) 167 eine Identifizierung mit der caudalen Hohlvene vorgeschlagen hat. Letzterem sind J.-W. Meyer, Unter-
suchungen 67 und 73, U. Jeyes, OBE 75 und U. Koch-Westenholz, BLO 400 Anm. 924 sowie Secrets 75 gefolgt.
6 Das auf dem Rand erscheinende TUS-a/? hat E. Ebeling in KAR 427 nicht kopiert.
10 Vgl. zur Apodose VAT 10156 (Nr. 2) Vs. 9.
15 Der Leberteil „ki 15 ! an“, dessen Lesung und Deutung unklar sind, erscheint auch in VAT 10100 (Nr. 70) Vs. 13 und in
VAT 9488 (Nr. 84, KAR 434) Vs. 18’. Hier ist das Zeichen „15“ exakt so geschrieben, wie E. Ebeling es kopiert hat, also
mit nur drei senkrechten Keilen, einem oben und zwei unten.
In CAD S/III 249a, gefolgt von U. Koch-Westenholz, BLO S. 351, Anm. 872, wird hier siihim(S\L\M-iim) napisti(Z\-ti)
gelesen, doch läßt sich dies nicht mit den erhaltenen Zeichenspuren in Einklang bringen. Zu sehen ist noch der Beginn eines
Winkelhakens. Die Apodosen von Vs. 15-16 sind mangels Parallelen schwer verständlich.
17-24 Zu den tib(Zl) Mn(IM)-Omina siehe F. R. Kraus, JCS 37 (1985) 169 Anm. 95, die hier in einer den mittelbabylonischen
Opferschau-Protokollen ähnlichen Reihenfolge erscheinen, nämlich vor den padänu-Omina.
Divinatorische Texte II: Opferschau-Omina
22 [Wenn] es oben verdeckt ist: Der Feind wird meine Grenzstadt erobern und meine Hilfstruppen gefangennehmen.
23 [Wenn ... ] ... des Gallenblasenganges unten verdeckt ist: Ich werde die Grenzstadt des Feindes erobern und über
seine Besitztümer die Gewalt ausüben.
24 [Wenn] es oben verdeckt ist: Der Feind wird meine Grenzstadt erobern und über meine Besitztümer die Gewalt
ausüben.
25 [Wenn.] unten verdeckt ist: mp/m-Merkmale des Opferschauers, Fall des Heeres.
26 [Wenn] es oben verdeckt ist: Eine Keule des Aufstands, gegen den König wird in seinem Palast revoltiert werden.
27 [Wenn.] unten verdeckt ist: Das Getreidemaß wird überaus groß sein, das Land wird eine umfangreiche
Handelsaktivität erleben.
28 [Wenn] es oben verdeckt ist: Eine schwere Hungersnot wird es im Land geben, volle Speicher werden leer werden.
29 [Wenn.] unten verdeckt ist: Der Feind wird meine Herden wegführen, aber das Stadttor wird er verschonen.
30 [Wenn] es oben verdeckt ist: Die Herden des Feindes werde ich ergreifen, die Beute des Feindes werde ich nehmen,
aber sein Stadttor wird man ? ihm schonen.
31 [Wenn.] unten verdeckt ist: Flucht des Opferschauers.
32 [Wenn] es oben verdeckt ist: Flucht des Opferschauers des Feindeslandes, gegen den Opferschauer des
Feindeslandes wird eine Belagerung begonnen [werden].
33 [Wenn.] unten verdeckt ist: Verwüstung der Heiligtümer, die Vorratshäuser des Königs werden leer werden.
34 [Wenn] es oben verdeckt ist: [.]., der König wird sterben und dann.[ ... ].
35 [Wenn ... ] ... der Präsenz [.] oben verdeckt ist: Beute des Feindes, das feindliche Heer wird Beute(anteile)
genießen.
36 Summe: 76 Einträge. Zu Ende. Kollationiert. Kopie entsprechend dem zugehörigen Original.
37 Hand des Ubru, des Sohnes des Samas-aha-iddina, des Ober-Opferschauers.
Bemerkungen:
Vs. 0 Die auf dem Rand sonst gleichmäßig verteilten Brennlöcher weisen auf dem oberen, abgeriebenen Rand eine Lücke auf, so
daß hier noch Zeichen gestanden haben müssen. Tatsächlich sind noch schwache Spuren zu erkennen: Ein waagerechter
Keil und das Zeichen NIG. Dies erinnert an den oberen Rand von VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19); dort erscheint
dasselbe Zeichen „SUR“.
1-14 Der Abschnitt ist teilweise parallel zu 83-1-18, 411 (CT 20/50, bearbeitet von U. S. Koch, Secrets, 172-178, Nr. 11) Vs.
10’-20’, einem Manuskript der 12.-13. Tafel des Kapitels summa multäbiltu. Die Fortsetzung von 83-1-81,411 folgt zwar
weiterhin dem gleichen Schema, das „Verdecktsein“ von Teilen der Leber nach „oben“ oder „unten“ zu unterscheiden,
doch die Leberteile duplizieren nicht mehr diejenigen, die in VAT 10114 erscheinen. Auch die Apodosen von VAT 10114
weichen häufiger von denen in 83-1-18,411 ab, sie sind im vorliegenden Text meist ausführlicher als diejenigen im Ninive-
Text.
2 Zum zweiten Teil der Apodose siehe ähnlich VAT 10142 (Nr. 57, KAR 437) Rs. 9. Am Ende der Zeile ist noch der Anfang
eines weiteren, von Ebeling nicht kopierten Zeichens zu sehen.
3 Das abul kutum libbi „Tor der Abdeckung der Eingeweide“ wurde ursprünglich von I. M. Hussey, JCS 2 (1948) 26 als
Peritoneum (siehe zum Peritoneum auch die Anmerkungen zu VAT 9512 [Nr. 8] Vs. 13) gedeutet, bevor R. D. Biggs,
RA 63 (1969) 167 eine Identifizierung mit der caudalen Hohlvene vorgeschlagen hat. Letzterem sind J.-W. Meyer, Unter-
suchungen 67 und 73, U. Jeyes, OBE 75 und U. Koch-Westenholz, BLO 400 Anm. 924 sowie Secrets 75 gefolgt.
6 Das auf dem Rand erscheinende TUS-a/? hat E. Ebeling in KAR 427 nicht kopiert.
10 Vgl. zur Apodose VAT 10156 (Nr. 2) Vs. 9.
15 Der Leberteil „ki 15 ! an“, dessen Lesung und Deutung unklar sind, erscheint auch in VAT 10100 (Nr. 70) Vs. 13 und in
VAT 9488 (Nr. 84, KAR 434) Vs. 18’. Hier ist das Zeichen „15“ exakt so geschrieben, wie E. Ebeling es kopiert hat, also
mit nur drei senkrechten Keilen, einem oben und zwei unten.
In CAD S/III 249a, gefolgt von U. Koch-Westenholz, BLO S. 351, Anm. 872, wird hier siihim(S\L\M-iim) napisti(Z\-ti)
gelesen, doch läßt sich dies nicht mit den erhaltenen Zeichenspuren in Einklang bringen. Zu sehen ist noch der Beginn eines
Winkelhakens. Die Apodosen von Vs. 15-16 sind mangels Parallelen schwer verständlich.
17-24 Zu den tib(Zl) Mn(IM)-Omina siehe F. R. Kraus, JCS 37 (1985) 169 Anm. 95, die hier in einer den mittelbabylonischen
Opferschau-Protokollen ähnlichen Reihenfolge erscheinen, nämlich vor den padänu-Omina.