Nr. 87
273
16 [Summ]e: 48 Einträge.
17 Samas-nädin-ahhe hat es geschrieben.
18 .hat es kollationiert.
Bemerkungen:
Vs. 1 // VAT 9934 (Nr. 1) iii 24. Das Omen stimmt mit der Stichzeile von TCL 6, Nr. 4 (Rs. 17) überein, die als 48. Tafel der
bärütu-Serie und damit als neunte Tafel des Kapitels summa martu geführt wird. Der erhaltene Textvertreter der zehnten
Tafel 83-1-18,431 (CT 30/11) + K 6664 + 80-7-19,110 (unp.) weist ähnliche Omina wie VAT 10751, Vs. 1-33 auf, ohne
daß die Texte sich direkt duplizieren.
2-4 Die Omina haben Parallelen in K 3689 + K 3871 + 81-7-27, 133 (CT 30/2-4) Vs. 21,19 und 23. Es ist unklar, ob K 3689+
ein Textvertreter der zehnten Tafel des Kapitels summa martu ist, da er die erhaltenen Teile von 83-1-18, 431+ (siehe zu
Vs. 1) nicht dupliziert.
6 Die Lesung dieser Stelle als ka-as-ka-si la-mi in CAD K 244a kann nicht korrekt sein. Zum einen passen die Zeichen nicht
zu einer solchen Lesung, da das zweite Zeichen nicht „as“ sondern „gir“ ist und das dritte Zeichen kein „ka“ sein kann, zum
anderen paßt kaskasu „Schwertfortsatz des Brustbeins“ wohl kaum in den hier vorliegenden semantischen Kontext der
Leber. Vielmehr ist mit der völlig korrekten Kopie Ebelings KA.GIR GIM SU.GUR la-mi „den Pfad wie ein Ring umgibt“
zu lesen. Vgl. zu ähnlichen Wendungen VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19) Vs. 43. Auffällig ist das altbabylonisch
gebräuchliche Logogramm KA.GIR für padänu „Pfad“, siehe auch Vs. 13. Diese Schreibung paßt auch gut zur Beobachtung
in CAD S 176b, die Tafel sei eine Kopie eines altbabylonischen Originals (siehe zu Vs. 16-17). In Vs. 34ff. wird der „Pfad“
jedoch mit dem zur mittelbabylonischen Zeit üblichen Logogramm GIR geschrieben. Da die Lußmarkierung sich links der
Gallenblase befindet, dürfte sich „Pfad“ hier auf den padän sumel marti „Pfad zur Linken der Gallenblase“ beziehen.
7 Zur Apodose siehe U. Jeyes, OBE 147.
16-17 Die beiden Einträge sind parallel zu K 3689+ (CT 30/2-4) Vs. 16-17. Sie belegen, daßzihhu und die Schreibung DI-hu iden-
tisch sind, siehe dazu bereits J. Nougayrol, RA 40 (1945-46) 81. Die Reste der Apodose lassen sich nicht ergänzen, von
habätu (siehe Vs. 35) ist hier wohl nicht abzuleiten.
Wie schon in CAD S 176b erkannt wurde, handelt es sich bei dem vorliegenden Text wahrscheinlich um eine Kopie eines
altbabylonischen Originals. Dies wird durch die altbabylonische Schreibung zi-hu statt des später üblichen DI(-/w/) deutlich, aber
auch durch das Logogramm KA.GIR für padänu „Pfad“ in Vs. 6 sowie durch die altbabylonische Zeichenform in Rs. 1 und 5.
20 Vgl. die identische Apodose in VAT 11315 (Nr. 105) 9 und die ähnliche Apodose in VAT 9934 (Nr. 1) iv 44.
28 Während in CAD A/I 183b in diesem Omen GIR AS-e (= ahe?) GIR gelesen wird, faßt man in CAD S 86a die Stelle als ina
E GIR-ma auf. Die Zeichen sind eindeutig nicht „as e“ zu lesen, sondem „as e“, da das zweite Zeichen demE in Vs. 23 ent-
spricht. Eine Deutung dieser Stelle bleibt schwierig.
29 Vgl. das ähnliche Omen in dem mittelbabylonischen Opferschau-Protokoll UM 13517, publiziert von H. F. Lutz, JAOS 38
(1918) 82, Vs. 14: i-na GÜB ZE 2 GIR.MES i-na bi-ri-si-na DU8 „zur Linken der Gallenblase (sind) zwei Füße (da und) zwi-
schen ihnen (ist) eine Einkerbung“.
32 Zu ripittu siehe AHw 987a sowie CAD R 365a und die dort erwähnte identische Apodose in YOS 10/44:59. Das Wort ist
von rapädu „umherlaufen“ abzuleiten, doch ist die genaue Bedeutung dieses Nomen actionis nicht eindeutig aus den weni-
gen Textbelegen zu fassen.
34-Rs. 10 Der Abschnitt ist parallel zu K 3689+ (CT 30/2-4) Rs. 20-31, wie schon von J. Denner, WZKM 41 (1934) 188 Anm. 3
gesehen und von E. Weidner, AfO 24 (1973) 142b zitiert.
34 Die Apodose, die auch in Rs. 10 und 15 erscheint, wird in CAD N/II 332a mit der Apodose GIR KÜR.MES-m4 ina KUR
[irrub] in K 2714+ (CT 28/50) Rs. 5 zusammengebracht. Die geringe Größe der Lücke und die Platzaufteilung der Apodose
im vorliegenden Text sprechen jedoch gegen eine solche Ergänzung.
Rs. 1 Die Zeichenform von erin (UNUG) hier und in Z. 5 der Rs. ist altbabylonisch. Zur Ergänzung der Apodose siehe zu Rs. 5.
5 Zur Ergänzung der Apodose vgl. A 73 (Nr. 22) Rs. 22, und siehe die Belege in CAD A/I 253b unten.
8 Der Eintrag wird auch von R. D. Biggs, RA 63 (1969) 163 zitiert. Siehe auch J.-W. Meyer, Untersuchungen 65.
13-14 Die beiden Omina sind parallel zu BLO 73, Rs. 12-13.
16-18 Den Kolophon hat H. Hunger, BAK, Nr. 69 bearbeitet.
87) VAT 10532 (KAR 455) Omina anhand eines Opfervogels
Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Untere linke Ecke einer Tafel. Die Vorder- und Rückseite sind gegenüber der Autographie Ebelings in KAR 455 zu vertau-
schen. Die Zeilen „hängen“ an den Linien; 47 x 60 x m20 mm.
Datiemng: mittelbabylonisch
Kopie: KAR 455; Kollationen: S. 469; ältere Bearbeitung: -
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16 [Summ]e: 48 Einträge.
17 Samas-nädin-ahhe hat es geschrieben.
18 .hat es kollationiert.
Bemerkungen:
Vs. 1 // VAT 9934 (Nr. 1) iii 24. Das Omen stimmt mit der Stichzeile von TCL 6, Nr. 4 (Rs. 17) überein, die als 48. Tafel der
bärütu-Serie und damit als neunte Tafel des Kapitels summa martu geführt wird. Der erhaltene Textvertreter der zehnten
Tafel 83-1-18,431 (CT 30/11) + K 6664 + 80-7-19,110 (unp.) weist ähnliche Omina wie VAT 10751, Vs. 1-33 auf, ohne
daß die Texte sich direkt duplizieren.
2-4 Die Omina haben Parallelen in K 3689 + K 3871 + 81-7-27, 133 (CT 30/2-4) Vs. 21,19 und 23. Es ist unklar, ob K 3689+
ein Textvertreter der zehnten Tafel des Kapitels summa martu ist, da er die erhaltenen Teile von 83-1-18, 431+ (siehe zu
Vs. 1) nicht dupliziert.
6 Die Lesung dieser Stelle als ka-as-ka-si la-mi in CAD K 244a kann nicht korrekt sein. Zum einen passen die Zeichen nicht
zu einer solchen Lesung, da das zweite Zeichen nicht „as“ sondern „gir“ ist und das dritte Zeichen kein „ka“ sein kann, zum
anderen paßt kaskasu „Schwertfortsatz des Brustbeins“ wohl kaum in den hier vorliegenden semantischen Kontext der
Leber. Vielmehr ist mit der völlig korrekten Kopie Ebelings KA.GIR GIM SU.GUR la-mi „den Pfad wie ein Ring umgibt“
zu lesen. Vgl. zu ähnlichen Wendungen VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19) Vs. 43. Auffällig ist das altbabylonisch
gebräuchliche Logogramm KA.GIR für padänu „Pfad“, siehe auch Vs. 13. Diese Schreibung paßt auch gut zur Beobachtung
in CAD S 176b, die Tafel sei eine Kopie eines altbabylonischen Originals (siehe zu Vs. 16-17). In Vs. 34ff. wird der „Pfad“
jedoch mit dem zur mittelbabylonischen Zeit üblichen Logogramm GIR geschrieben. Da die Lußmarkierung sich links der
Gallenblase befindet, dürfte sich „Pfad“ hier auf den padän sumel marti „Pfad zur Linken der Gallenblase“ beziehen.
7 Zur Apodose siehe U. Jeyes, OBE 147.
16-17 Die beiden Einträge sind parallel zu K 3689+ (CT 30/2-4) Vs. 16-17. Sie belegen, daßzihhu und die Schreibung DI-hu iden-
tisch sind, siehe dazu bereits J. Nougayrol, RA 40 (1945-46) 81. Die Reste der Apodose lassen sich nicht ergänzen, von
habätu (siehe Vs. 35) ist hier wohl nicht abzuleiten.
Wie schon in CAD S 176b erkannt wurde, handelt es sich bei dem vorliegenden Text wahrscheinlich um eine Kopie eines
altbabylonischen Originals. Dies wird durch die altbabylonische Schreibung zi-hu statt des später üblichen DI(-/w/) deutlich, aber
auch durch das Logogramm KA.GIR für padänu „Pfad“ in Vs. 6 sowie durch die altbabylonische Zeichenform in Rs. 1 und 5.
20 Vgl. die identische Apodose in VAT 11315 (Nr. 105) 9 und die ähnliche Apodose in VAT 9934 (Nr. 1) iv 44.
28 Während in CAD A/I 183b in diesem Omen GIR AS-e (= ahe?) GIR gelesen wird, faßt man in CAD S 86a die Stelle als ina
E GIR-ma auf. Die Zeichen sind eindeutig nicht „as e“ zu lesen, sondem „as e“, da das zweite Zeichen demE in Vs. 23 ent-
spricht. Eine Deutung dieser Stelle bleibt schwierig.
29 Vgl. das ähnliche Omen in dem mittelbabylonischen Opferschau-Protokoll UM 13517, publiziert von H. F. Lutz, JAOS 38
(1918) 82, Vs. 14: i-na GÜB ZE 2 GIR.MES i-na bi-ri-si-na DU8 „zur Linken der Gallenblase (sind) zwei Füße (da und) zwi-
schen ihnen (ist) eine Einkerbung“.
32 Zu ripittu siehe AHw 987a sowie CAD R 365a und die dort erwähnte identische Apodose in YOS 10/44:59. Das Wort ist
von rapädu „umherlaufen“ abzuleiten, doch ist die genaue Bedeutung dieses Nomen actionis nicht eindeutig aus den weni-
gen Textbelegen zu fassen.
34-Rs. 10 Der Abschnitt ist parallel zu K 3689+ (CT 30/2-4) Rs. 20-31, wie schon von J. Denner, WZKM 41 (1934) 188 Anm. 3
gesehen und von E. Weidner, AfO 24 (1973) 142b zitiert.
34 Die Apodose, die auch in Rs. 10 und 15 erscheint, wird in CAD N/II 332a mit der Apodose GIR KÜR.MES-m4 ina KUR
[irrub] in K 2714+ (CT 28/50) Rs. 5 zusammengebracht. Die geringe Größe der Lücke und die Platzaufteilung der Apodose
im vorliegenden Text sprechen jedoch gegen eine solche Ergänzung.
Rs. 1 Die Zeichenform von erin (UNUG) hier und in Z. 5 der Rs. ist altbabylonisch. Zur Ergänzung der Apodose siehe zu Rs. 5.
5 Zur Ergänzung der Apodose vgl. A 73 (Nr. 22) Rs. 22, und siehe die Belege in CAD A/I 253b unten.
8 Der Eintrag wird auch von R. D. Biggs, RA 63 (1969) 163 zitiert. Siehe auch J.-W. Meyer, Untersuchungen 65.
13-14 Die beiden Omina sind parallel zu BLO 73, Rs. 12-13.
16-18 Den Kolophon hat H. Hunger, BAK, Nr. 69 bearbeitet.
87) VAT 10532 (KAR 455) Omina anhand eines Opfervogels
Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Untere linke Ecke einer Tafel. Die Vorder- und Rückseite sind gegenüber der Autographie Ebelings in KAR 455 zu vertau-
schen. Die Zeilen „hängen“ an den Linien; 47 x 60 x m20 mm.
Datiemng: mittelbabylonisch
Kopie: KAR 455; Kollationen: S. 469; ältere Bearbeitung: -