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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0318
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Nr. 115-116

305

14’ [.: Der Feind wird deine Stadt i]n der Nacht mit dem Krummholz erobern.

15’ [.: Dei]ne [Waffen] werden dein Feindesland niederwerfen.

16’ [.] ... , schlechte Nachrichten für den Fürsten.

17’ [.] für das Feindesland.

18’ [.eine gu]te [Nachricht] wird für den Fürsten eintreffen, die Köpfe des feindlichen Heeres werden meinem

Heer

19’ [.] ... des Feindes.

20’ [.Verzw]eiflung wird das feindliche Heer befallen.

21’ [., an dem Ta]g, an dem du die Opferschau durchführst, [wirst du] den Fe[ind besiegen].

Bemerkungen:

4’ Die Reste der Verbalform in der Protase (] ru ur) lassen sich nicht sicher ergänzen, da sehr viele der zur Beschreibung des

Opferschau-Befundes verwendeten Verben zu den secundae geminatae R gehören, vgl. beispielsweise haräru, paräru,
saräru, taräru, etc.

5’ Zur Ergänzung siehe die identische Apodose in K 205 (+) Rm2, 101 (Nr. 51) Rs. 10.

7’ Die Zeichen nach dem Bruch, bis der zweite Teil der Apodose einsetzt, haben eine Parallele in VAT 9969 (Nr. 42,

KAR 148) iii 19’, daher ist vielleicht b]u su-hu-ru zu lesen. Es ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden, ob su-hu-ru hier zur
Protase oder zur Apodose zu zählen ist. Aufgrund der Platzaufteilung auf der Tafel sollte es zur Apodose zu stellen sein,
jedoch ist es inhaltlich weit wahrscheinlicher, daß es die Protase abschließt.

8’ In der Apodose wird sal-pu -ti nicht, wie sonst häufig, mit dem Zeichen TÜL, das den Lautwert pü aufweist, geschrieben,

sondern mit dem sehr ähnlichen Zeichen GIGIR. Während das Zeichen TÜL aus dem Zeichen LAGAB mit eingeschriebe-
nen U besteht, ist bei dem Zeichen GIGIR ein BAD in das Zeichen LAGAB eingeschrieben. Der Unterschied besteht also nur
in einem waagerechten Keil.

Die Ähnlichkeit der Zeichen TÜL(LAGABxU) und GIGIR(LAGABxBAD) spielt auch in den hermeneutischen Auslegungen
eines Kommentar aus Uruk zur ersten Tafel der medizinisch-diagnostischen Serie sakikkü eine Rolle, siehe dazu
ausführlich A. R. George, RA 85 (1991) 161.

10’ Vgl. zu dieser Apodose den Text 83-1-18, 443 (unp.) 7’, der nach Starr, SAAB 6 (1992) 52 Anm. 17 vielleicht zur achten
Tafel des Kapitels summa kakku der bärütu-Serie zu stellen ist: ri-is KÜR KÜR ina ME EDIN GAZ-an-ni „Hilfe des Feindes,
der Feind wird mich in einer Feldschlacht besiegen.“

11 ’ Auffällig ist hier und in Z. 21 ’ die logographische Schreibung von tertu „Orakel, Opferschau“ mit einfachem UR5 statt des
zu üblichen UZUUR5 bzw. UR5.ÜS. Für weitere Belege mit derselben Kurzschreibung siehe den schon in CAD T 357b zitier-
ten Text 83-1-18, 410 (CT 31/30-31) Vs. 4 (samt den Duplikaten K 959 [CT 41/9] Vs. 3; K 9166 [CT 28/14] Vs. 4; AO
6468 [TCL 6, Nr. 7] Vs. 5’; das Duplikat K 8044 [CT 30/48] + Sm 1257 [CT 30/32] Vs. 5 schreibt hingegenUR5.ÜS) sowie
VAT 9883 (Nr. 75) 5’.

14’ Zu Parallelen zur Apodose siehe AHw 279a sub „gamluim)“.

15’ Diese Apodose ist auch in U. Koch-Westenholz, BLO 81/4 belegt. Die auffällige Doppelsetzung des letzten Radikals in ü-
sam-qat-tu (für usamqatü) muß wohl als Fehler angesehen werden.

20’ Die Ergänzung vor dem Bruch ist nicht restlos sicher, durch den Vergleich mit Z. 9’ jedoch sehr wahrscheinlich.

116) VAT 13796 (Kopie: S. 465) unklare Opferschau-Omina

Fundnummer: Ass 15301; Fundort: eElOI, 2 Meter unter Hügeloberfläche, Ost; Archivzugehörigkeit: -

Großes, gut erhaltenes Fragment vom rechten Rand einer mit Brennlöchem versehenen, sehr sauber geschriebenen Tafel; 63 x

85 x m34 mm.

Datiemng: mittelassyrisch
Ältere Kopie, Bearbeitung: -

Transliteration:

Vs. 1’ [

2’ [

3’ [

SU]B-di [ ]

] x[ ]

] ZI-bu x [ ]

4’

[

]

ZI.GA

SU-te
 
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