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Textbearbeitungen: Nr. 112 (HgzuHhXIX. XXI); Nr. 113 (Lül)

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4 Der Name k i - e n - g i s a g -6 für Jamutbal ist außerhalb der lexikalischen Texte in einer Inschrift Samsu-Ilünas belegt;
siehe E. Sollberger. RA 63. 35. Z. 105. Die Bedeutung des sumerischen Ausdrucks ..Sumer des Sechsköpfigen''
ist nicht klar. E Hommel. Babyloniaca 2. 60-61 bezieht sag-6 auf das sechsköpfige Wildschaf, das Ninurta in
den Bergen besiegt hat: seg9 sag-6 hur-sag-gä mu-un-ug5 / SU-zzza i-na sä-di-i ta-na-ar ..das sechsköpfige
Wildschaf hast du in den Bergen getötet" (M. Cohen. Canonical Lamentations, 460 : 44).
Nach RGTC 3. 124 gab es zwei verschiedene Gegenden mit dem Namen Jamutbal. Eine von ihnen lag im Norden.
..vielleicht ö[stlich] und n[ördlich] vom Gabal Singär”. Für das andere, südliche Jamutbal sind verschiedene
Lokalisierungen vorgeschlagen worden: bei Der; das Hügelland am Post-Küh; um Larsa.
7 GÄ x KAL. AN ist ohne Parallele, die Bedeutung ist den Bearbeitern unbekannt.
13 Das Land Sühn, das hier mit Aratta gleichgesetzt wird, befand sich nach J. Brinkman. AnOr 43. 183. Anm. 1127 am
mittleren Euphrat zwischen Räpiqu und Hindänu; zu Belegen aus aB und mB Zeit siehe RGTC 3. 210 (Suhüm) und
RGTC 5. 235-236 (Sühum).
14 si-rit ’iB-ri in der dritten Spalte steht für si-it hur-ri ..was aus dem Bergwerk herausgeht”. ..Kupfer”. Magan wird
auch in der /zjwzzr-Litanei als KUR URUDU. ..Kupferberg”, bezeichnet (E. Reiner. JNES 15. 132 : 34) und ist
schon für das dritte Jahrtausend als eine wichtige Quelle des nach Mesopotamien importierten Kupfers belegt. ..Mit
G. Weisgerbers Nachweis von Kupferbergwerken in Oman, die bereits im III. Jt. vor Christus produzierten, wird
nun diese Gleichsetzung [Magan = Oman] unausweichlich” (W. Heimpel. RIA 7. 196).
15-17 In diesen Zeilen werden drei Städte aufgelistet, die alle den Namen Tirqan tragen. „Tirqan vor Gutium” wird als
Luti identifiziert; „Tirqan vor den Bergen” wird als „des Bulala” näher bestimmt; und „Tirqan” wird durch „Püqu.
das vor Suti (liegt)” erklärt. W. Hallo. RIA 3. 718-719 interpretiert lu-ti als .... probably. the city otherwise known
as Lubti. Lubdi. Lumti. or Numti and located south of the Lower Zab”. welches er mit „Tauq on the Tauq Cai. the
ancient Radanu-river” gleichsetzt. In der vorliegenden Bearbeitung wird pu-qn als Ortsname aufgefaßt, auch wenn
das Determinativ uru fehlt. Zu dem mittelbabylonisch bezeugten, nicht lokalisierten Püqu siehe RGTC 5. 219; für
die neuassyrische Zeit listet S. Parpola. AOAT 6. 95 einen Beleg von nmBu-qi auf.
Der Paralleltext K 4312+ iii 5-7 (HgB. MSL 11. 36) gibt in der letzten Spalte abweichende Deutungen:
[t]ir-ga-ankl SU sä äBu-la-la
[t]ir-ga-an igi hur-sagkl SU MIN sä IGI KUR-z är-man : hat-tin
[t]ir-ga-an igi gu-tikl SU MIN sä IGI gu-ti-i har-har
18 Der Name Sirara ist für das dritte Jahrtausend bezeugt (RGTC 1. 145; RGTC 2. 169-170) und bezeichnet den
..Heimatkultort bzw. Tempelname[n] der GöttinNanse in Nigen (NINA)” (F. Huber Vulliet. RIA 12. 552). Die Stadt
Nina, die auch in der altbabylonischen Zeit (RGTC 3. 149-150) begegnet, „war eine küstennahe Stadt im Südosten
des Stadtstaates Girsu-Lagas ... Bezeichnend für seine Lage war das Umgebensein mit Wasser” (D. Edzard.
RIA 9. 322). Der Eintrag in der vierten Spalte ist Me-Turran zu lesen (W. Röllig. RIA 8. 150; vgl. S. Parpola.
AOAT 6. 247) und nach A. Poebel. JNES 1. 263 stelle er eine späte assyrische Bezeichnung der Stadt dar. Nina
wurde von T. Jacobsen. RA 52. 128 mit dem heutigen Surgul identifiziert.
19 Der Paralleltext K 4312+iii 3 (HgB.MSL 11. 36) bietet in der sumerischen Spalte si-mur-rakl.
24 Zur Lokalisierung von Hit und zu dessen Identifizierung mit Tultul in der vorliegenden Gleichung siehe J. Postgate.
RIA 5. 33 s. v. Idu: „Town on the right bank of the Euphrates. to be idcntificd with modern and medieval Hit” und
RGTC 3.105: „Entweder befi nden sich Tuttul und Ida in oder um Hit am Euphrat (die altbabylonischen Texte geben
aber keinen Anhaltspunkt dafür) oder eine der beiden Lokalisierungen ist falsch.”
25 Die Glosse PA in der vierten Spalte scheint auf die Aussprache lippapsi hinzudeuten.
26 Zum Namen „Aratta” (aratta = LAM.SU.RU1'1). der hier für Suruppak steht, vgl. den Eintrag in RGTC 2. 186
(Belege zu Suruppak): „e-sag-te-na-LAM.SU.RUkl YOS 4. 287. 3 (sicher nicht Aratta gemeint)”.

Lü-Listen (Nr. 113-123)

113) VAT 10216 (Kopie S. 531-532)

„kanonisches“ lü = Sa, Tafel I

Fundnummer: Ass 15426 a; Fundort: hClOIV. 1.2 m unter Hügeloberfläche. Westhof parthisches Haus; Archivzugehörigkeit:
N6: 1
Beschreibung: Nahezu vollständig erhaltene zweikolumnige Tafel; m142 x m90 x m23 mm. Die linke obere Ecke mit einem Stück
des linken Seitenrandes ist abgebrochen. Außer an den Seitenrändem ist der rechte und der linke Rand der Subkolumnen
durch je eine senkrechte Linie markiert. Die auf der Vorderseite nahe dem beschädigten linken Seitenrand nicht genau
senkrecht verlaufende Linie läßt sich nicht näher bestimmen. Die Kolumnen sind durch eine weitere senkrechte Linie
voneinander getrennt. Die senkrechten Linien wurden mit einer gedrehten Schnur in den Ton gedrückt. Die vierte
Kolumne ist nur zu einem Drittel beschrieben. Die Tafel weist ..Brennlöcher" auf.
 
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