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244

Lexikalische Texte I, Teil 1

Bemerkungen:

Vs. I 2-3’

8-9’
10’
12’
L3’-14’
16-20’
21’
24’
25’
32’
33’
Vs. ii r
10’
ir
14-15’
17’
21’
22 -27’
25’
26 -27’
28 -29’
29’
34’

Da die unmittelbar vorausgehenden Zeilen auch bei allen Duplikaten fehlen, ist nicht sicher, auf welchen akkadischen
Eintrag sich KI.MIN bezieht. Die regelmäßige akkadische Entsprechung von gudu4 ist paslsir. siehe CAD P 253
s. N.paslsu lex. sec. Nach der Beschreibung von W. Sallaberger - F. Huber Vulliet. RIA 10. 630 ist gudu4 vor allem
mit Reinigungsriten und mit dem Vorlegen von Speisen den Göttern zu verbinden.
Nach Th. Jacobsen. OIP 58. 294 ist das Wortpasisu wahrscheinlich ein Lehnwort aus dem sumerischen pa4-ses
..älterer Bruder”; so auch Th. Krispijn. HSAO 9. 110.
Nach W. Sallaberger - F. Huber Vulliet. RIA 10. 630 ist nesakku ..im wesentlichen auf das Ekur Enlils in Nippur
beschränkt, wo er dem gudu4-Kultp(riester) anderer Heiligtümer entspricht”. In der späteren, mittelbabylonischen
Zeit wurde nesakku des Enlil nach L. Sassmannshausen. BaF 21.61 der höchste religiöse Würdenträger in Nippur
und wohl im ganzen Kassitenreich.
Die Lesung des sumerischen Eintrags als es-ab-du7 folgt ePSD s. v. es ab du. Nach Ä. Sjöberg. Fs. Limet. 121 sie
„seems to be provedby the variant spelling es-sä-ab-du (es-sä-ab-du) RTC 401 i 16; Af!N 11 p. 30 D 7”. Die
Bedeutung des Ausdrucks in der hier vorliegenden Schreibweise wäre ..der für das Heiligtum geeignet ist”.
Die Ergänzungen hier folgen CAD K 385 kingallu.
NachW. Sallaberger-F. Huber Vulliet. RIA 10.618 bezeichnet der Terminus ramku (..Gebadeter”) ..wohl spezifisch
die religiösen Personen, also die Priester unter dem Personal eines Tempels”.
Die Deutung der Zeile folgt AHw 1441 s. v. uskü II und ePSD. In CAD U-W 301 ist uskü mit ..holder of prior
Claims” übersetzt.
Das Duplikat VAT 9558 Vs. ii 6 (siehe oben: Text 117) bietet den akkadischen Eintrag GIR.SIG5-rfiF (gerseqqütu,
..Stellung des gerseqqü").
In der Übersetzung sind die Deutungen von edammü sowohl von AHw 184 als auch von CAD E 22 angeführt.
Das Duplikat VAT 9558 Vs. ii 14 (siehe oben: Text 117) hat in der sumerischen Spalte den Eintrag sä tüg-tüg lä.
Bei dem vorliegenden Textzeugen ist jedoch der größte Teil der erhaltenen Zeile unbeschriftet, so daß am Anfang
der Zeile wahrscheinlich nicht mehr als ein Zeichen stehen konnte. Deswegen wird hier [tüg?] lä als mögliche
Ergänzung vorgeschlagen.
Nach AHw 1039 handelt es sich bei der mit sigba(r)rü bezeichneten Frisur um ..loses Haar”.
KI.MIN in der rechten Spalte steht für a-si-pu. das inVAT 10386 Vs. ii 1 ’ (siehe unten: Text 119) erhalten ist.
Das Wort lagalarasü ist nur lexikalisch belegt. In CDA wird es als „a royal retainer” gedeutet, aber die Erklärung
des Wortes durch mubarrü Sa Ui in Malku IV 1 deutet die auf eine Funktion im Kult hin. was zu dem Kontext von
Z. 10’ gut paßt. Die Bedeutung von mubarrü ist wenig klar; nach S. Parpola. Fs. von Soden2. 400 war mubarrü
wahrscheinlich ..the Post-Kassite equivalent of the Assyrian palace herald”.
Der akkadische Ausdruck murteddü sarri ist eine Übersetzung des sumerischen Eintrags lugala-räüs-sa. Aufgrund
der Erwähnung des Königs (lugal. sarru) kann man vermuten, daß hier die Bezeichnung eines Würdenträgers am
königlichen Hof vorliegt. In AHw 967 redü(m) Gtn sub 10) wird murteddü sarri als eine Priesterbezeichnung
gedeutet.
In MesZL. Nr. 206 wird der Zeichenkombination MÄ.SIG7 der Lautwert sur10 zugewiesen. Nach N. Veldhuis.
AfO 44/45. 115 handelt es sich um eine Schreibweise von sur9 im ersten Jahrtausend (..the first millennium form
is MA2.KASKAL.SIG7 (with variants). the older form BALAGxUZ3”). aber das vorliegende Manuskript ist
paläographisch in die mittelassyrische Zeit zu datieren.
la-bar ist die Emesal-Form von la gar ..Kultsänger”; siehe M. Schretter. Emesal-Studien. 201.
In MesZL. Nr. 18 ist für ARAD.KU den Lautwert galax verzeichnet.
Zum Kultsänger gala / kalü siehe umfassend D. Shehata. Musiker und ihr vokales Repertoire. 55-93; U. Gabbay.
Pacifying the Hearts of the Gods. 63-79.
hal tus -a oder heißt wörtlich ..der auf dem Schenkel sitzt” und bezeichnet hier den Lehrling. J. Taylor. Or 70. 223
übersetzt es mit „who sits on the croch” und zitiert einen mündlichen Vorschlag von W. Lambert, nach dem „this
may refer to the Situation where the students sit cross-legged on the ground around their teacher”. Siehe auch
Rs. iii 33 (nar hal tus-a) undRs. iv 13 ([hal-la t]us-a. ..Gaukler”).
In CAD A/2 385 ist die Z. 26’ unter dem Lemma äsü sub 3. c) zitiert und mit ..solo (singing kalü-singer)” übersetzt.
Diese Interpretation, ebenso wie die von gala kes-da/ kalü kisri (Z. 27’) als ..choir kalü singer” ist von U. Gabbay.
Pacifying the Hearts of the Gods. 65. Anm. 18 abgelehnt worden, gala ze e und gala kes-da begegnen nur hier.
Zu den musikalischen Instrumenten balag und balag-di siehe den Kommentar zu VAT 10894 Vs. 7’-8’ (siehe
oben: Text 46).
Zum Klagesänger balag-di siehe D. Shehata. Musiker und ihr vokales Repertoire. 97: ..Der balag-di als
Berufsbezeichnung oder Titel ist den altbabylonischen Alltagsdokumenten unbekannt. Er ist einer altsumerischen
und altakkadischen Tradition des Klagegesangs verhaftet, die im Zuge des ausgehenden dritten Jahrtausends einem
Wandel unterlag. Seine Aufgabenbereiche im Vortrag ritueller Klagen zur Besänftigung der Götter gehen auf den
gala über. Innerhalb der Klageliturgie und in lexikalischen Listen bleibt der Ausdruck gleichbedeutend mit gala
bestehen, verweist hier aber auch, neue Bedeutungsfelder annehmend, auf ein Musikinstrument.”
kurgarrü und assinnu (Z. 37’ und Kol. iv 1-10) gehörten zum Kultpersonal von Istar und werden in Texten aus dem
 
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