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Jakob, Stefan; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 9): Ritualbeschreibungen und Gebete III — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.57035#0071
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58

Ritualbeschreibungen und Gebete III

8’ [
9’ [
10’ [
11’ [

li\q-bi [
] liq-bi [
qi-bi-i\t’-ka [
] x [

(abgebrochen)

Übersetzung:
1’ [
EJnlil (?) [
]
2’ [
] Ekur[
]
3’ [
auf] dein [Befjehlen (?) [
]
4’ [
] des Ekur [
]
5’ [
] Samas. ...
]
6’ [
] ... der Tore [
]
7’ [
] .. [
]
8’ [
m]öge (zu)sprechen [
]
9’ [
].. .möge (zu)sprechen [
]
10’ [
] dein [Befe]hl (?)
]
11’ [
] .. [
]

Bemerkungen:
274’ Der Tempelname E.KUR verbindet sich in Babylonien allein mit dem Gott Enlil und bezeichnet dessen Heiligtum
in Nippur (A. R. George. House Most High. 116). In Z. 1 ’ des vorliegenden Textes ist Enlil wohl auch namentlich
erwähnt. Es lässt sich aber auch nicht ausschließen, dass hier der Tempel des Gottes Assur gemeint ist. So spricht
bereits Salmanassar I. (1263-1234 v. Chr.) im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau des Assur-Heiligtums nach
dem großen Brand von sich als ..Erbauer des Ekur. des Heiligtums der Götter. Wohnsitz des Nunnamnir” (RIMA 1.
A.0.77.2:4f. ... ba-nu E.KUR ki-is-si DINGIR.MES Su-bat ANun-nam-nir ...). Die Dedikation des Tempels an
Nunnamnir (= Enlil) verweist auf die Rolle Assurs als ..assyrischer Enlil”. In Z. 1 ’ wäre dann vielleicht zu [dB] AD
[asswra] zu ergänzen.
3’ Die Ergänzung lässt an eine Zeile in dem Handerhebungsgebet KAR 59 Rs. 8 (E. Ebeling. AGH. 66) denken: ina
qi-bi-ka ana SIG5-ri/w lu-uk-Su-ud ..auf dein Befehlen hin möge ich zu Glück gelangen!”
5 ’ Die Zeichenspuren nach bu- gehören wohl am ehesten zu „mE. Damit verbietet sich eine Ergänzung zu bukrii ..Erst-
geburt” (s. K. Tallqvist. AGE. 67). Wahrscheinlicher ist. hier an bünn ..Gesicht” zu denken (vgl. CAD B 321 c) 1 ’).
8’f. Zu diesen Zeilen sei auf das zweisprachige Gebet OEC VI. 16 (K 5098) 8 verwiesen: ... ik-ri-bi liq-bi-ki ..Möge ...
das Gebet an dich richten!” und 10 ... tes-li-tam liq-bi-ki ..Möge ... das Anliehen an dich richten!” (vgl. auch CAD
Q 30 i). Zu erwähnen ist auch folgender Passus in der Krönungshymne Assurbanipals (SAAIIINr. 11): nsehru liqbi-
ma rabü HSme ''rabü liqbima sehru USme. ..der Kleine soll sprechen und der Große zuhören, der Große soll sprechen
und der Kleine zuhören”. In Surpu IV 90 schließlich ist die Rede von dem unabänderlichen Spruch des Gottes Enlil.
mit dem dieser dem Bedrängten ..Leben zusprechen” soll (... Enlil... inapTSu Sa lä ene balässu liqbi).
10’ Wenn ein Pronominalsufhx der 2. Pers. Sg. m. vorliegt, bestätigt sich die oben zu Z. 274’ geäußerte Vermutung, dass
das vorliegende Fragment Teil des Gebets an eine männliche Gottheit war (s. auch Z. 3 ’).

29) VAT 11696 (Kopie: S. 191)

Gebet (?)

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Braunes, einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte einer wohl einkolumnigen Tontafel; 45 x 46 x 19 nun.
Es haben sich Reste von 10 Zeilen erhalten.
Datierung: mittelassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -

Transliteration:
1’
2’
3’
4’
5’
6’
7’
8’
9’
10’

[ ] IGI .<[«’
[ ] ITI (leer) D[U6.KÜ (?)
] ri1-si-ni Sa [
[ .B] AR'.RA so rdl [
[ ]-ro-Zz/.MES gu-[
[ kib-r]a-te.MES gab-^bi1 [
[ ni]-vgu’-uf’ EZEN1 ki-i x [
[ ]«-[
[ ] rsa1-b[if
[ ]x[
(abgebrochen)

]
]
]
]
]
]
]
]
]
]
 
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