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Jakob, Stefan; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 9): Ritualbeschreibungen und Gebete III — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.57035#0084
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Textbearbeitungen: Nr. 33

71

9
10
11
12
Der Palast fro[hlockt
Deine Erscheinung ... [
Ich strahle ... [
••• [
] •••
]
]
]
Rs. III
1’
[ ] . [
]
2’
[ ]Adad(?)vo[r
]
3’
[ die Toch]ter (?) Assurs. die str[ahlend scheint (?)
]
4’
[ ] er bewässert ... [
]
5’
[ ] ... eine duftende Blüte ... [
]
6’
[ die Tochter A]ssurs zu meiner Freude [
]
T
[ v]or dem Herrn der Könige [ ] mein (?) Ertrag.
[ ]
8’
[ ]. der Ströme der Gerechtigkeit schenkt[e
]
9’
Nach deinem Erstgeborenen hast du [
] geboren.
10’
Die Schutzgöttin, die du groß machst [
]
11’
Angemessen wie eine aufgeblühte ///wra-Blume der Steppe, wie die Ähre [
] der Istaf'
12’
zur Reifezeit ist mein Aussehen, es frohlockt [
] ... der Weltregionen.
13’
... (bin) ich. zur Linken ... [ [der Götter, benannt von Assur (?).
14’
... die Tochter Assurs ... preist den ... [
] •••
15’
... die Waffe des Herrn der Könige. I[star (?)
] ... aus Gold.
16’
.... er ist weise. Freu[de (?)
] •••
17’
[ ] deiner Macht. der Gott [
]
Rs. IV
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
o. Rd.
1
[ ] meines Herzens jemand ... [
]
2
[ ] Weingefäß .... das (?) sie zerstreuten ... [
]
3
(leer) nicht (?) [
]
4
5
(leer) 109 Zeilen [
]

Bemerkungen:
Das Fragment VAT 11218 ist VAT 10825 hinsichtlich Duktus und Zeilenhöhe auffallend ähnlich, so dass ein indi-
rekter Join wahrscheinlich ist. Die einzig mögliche Positionierung zueinander ist durch eine Linierung vorgegeben,
die sich auf beiden Fragmenten findet. Aus dieser Situation ergibt sich für die andere Seite von VAT 11218. dass die
obersten erhaltenen Zeichenreste zur ersten Zeile von Vs. II gehören müssen.
Vs. I 5 E. Frahm. KAL 3. 144 schlägt als mögliche Ergänzung [GI6].PÄR.MES-A7 ..deine gzpära-Räume“ oder [SA].PÄR.
MES-Av ..deine Netze” vor. Nach Kollation des Originals scheint mir aber die Lesung NUNDUN.MES-A’z. die auch
dem Kontext sehr gut gerecht wird, zwingend.
Es ist hier der männliche Part des Duetts, der spricht. Es scheint, als würden in der fast vollständig verlorenen Ko-
lumne in persönlicher Anrede die äußeren Vorzüge der betreffenden Göttin angeführt.
6 Mit E. Frahm. KAL 3. 143 wohl zu [ ka]-ra1-si.
Vs. II 2 Wenn man hier, wie im Übrigen auch in der folgenden Zeile annimmt, dass jeweils zwei Sätze gleicher Ordnung
zusammengestellt sind, müsste ri-su als Stativ m. PI. aufgefasst und von riäsu ..jauchzen, frohlocken” abgeleitet
werden (s. E. Frahm. KAL 3. 144). Liegt etwa baltu (< bastu) vor? In diesem Fall wäre noch ein zweites Nomen zu
erwarten.
6 Die Ergänzung zu jar[u-(ttu o. ä.)]. die den Spuren ebenso gut gerecht wird wie der Vorschlag von Frahm. KAL 3.
143. bietet eine Fortsetzung der am Anfang der Zeile beginnenden Reihe: CAD I/J 326jaruttu = a spice orperfume.
8 Innerhalb der göttlichen Sphäre ist das Heiligtum E.SÄR.RA nach Enüma Elis Tafel IV 144f. eine Schöpfung Mar-
duks nach dem Sieg über Tiamat (s. Th. Kämmerer - K. A. Metzler. Ee. 226). Hier muss angesichts der unmittelbar
folgenden Erwähnung der assyrischen Kultmetropole Assur die irdische Verehrungsstätte des Gottes Assur gemeint
sein (s. A. R. George. House Most High. 145). Zumindest für die nA Periode ist bezeugt, dass Assur sich vom 22. bis
26. Tag des Monats Sabätu im Dagan-Tempel aufhält (s. B. Menzel. ATII. Kommentar zu T 58). Das mittelassyri-
sche ..Krönungsritual” (K. F. Müller. MVAeG 41/3. 4ff.) zeigt aber, dass Dagan in Assur auch im 2. Jt. bereits große
Achtung genießt, indem er unter den Göttern, denen Opfer dargebracht werden, an prominenter Stelle neben Enlil
erscheint (Kol. 144). Das blt Dagan war Teil des Alten Palastes von Assur und ist. wohl in räumlicher Nähe zu dem
blt labüni. eine bedeutende Örtlichkeit für Speise- und Trankopfer innerhalb des Staatskults (s. hierzu F. Pedde - S.
Lundström. Der Alte Palast. 187f.).
Die im 1. Jahrtausend sehr gebräuchliche Schreibung BAL.TIL für die Stadt Assur ist mittelassyrisch noch recht sel-
ten. Zu dem bei Kh. Nashef. RGTC 5. 50 gebuchten Beleg ist eine Stelle aus dem Tukulti-Ninurta-Epos zu stellen
(Rs. VI21’; P. Machimst. The Epic of Tukulti-Ninurta I. 130).
 
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