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Jakob, Stefan; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 9): Ritualbeschreibungen und Gebete III — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.57035#0100
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Textbearbeitungen: Nr. 37

87

26’ Die zugehörigen Handlungen: Woll-Flocken eines männlichen und eines weiblichen Frühjahrslammes
27’ fädelst du auf eine Gazellensehne auf. Männliche und weibliche sw-Muschel, Karneol.
28’ Kauri (?)-Muschel. jäm/w-Muschel. swZm-Muschel (?). z/Z>ftw-Muschel (?).
29’ abasmü-Stem. zaläqu-Stein, Magnetit (?).
30’ kakkusakku-Stein (und) bissür Lw/ü-Muschcl reihst du auf.
31 ’ Kurkuma wickelst du in 7 Umschläge aus roter Wolle.
32’ bindest (es) um seine Hüfte und er wird gesund.

33’
34’
35’
36’
37’
38’
39’
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42’
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44’
45’

[Beschwörung]: Die verhassten [Hex]ereien sind nach draußen weggegangen.
.... Lähmung, zum Innern des Menschen.
Weggezerrt hat es die junge Frau vom Schoße ihres Gatten.
Weggezerrt hat es den jungen Mann vom Schoß der jungen Frau
und die junge Frau vom Schoß des jungen Mannes.
Warum nagst du an dem jungen Mann und der jungen Frau?
Du gingst 1 Meile. 1 Meile gehst du davon.
[Er s]ah. wie der junge Mann gebunde[n ist.]
[ ] er machte sich Sorgen ... [ ]
[was] dem jungen Mann [getan wurde, möge] Ea [lösen!]
[und (womit) die junge Fra]u du gebunden hast, [möge er lösen]!
[Marduk]. der Beschwörer der Götter, [möge lösen!]
[Was den Körper des jungen Mannes] und [der jungen Frau angeht - Ea löst ]

Bemerkungen:
Kol. IV 1’
9’

10’f.

12’

Die Ergänzung sinnt erfolgt nach den anderen Textvertretem aus Assur (B. Böck. Mussu’u, 291). Dagegen bietet
Expl. AIII 20’ ... sä-rkin sin1-nu.
Die Ergänzung am Zeilenbeginn erfolgt nach BAM 124 (j) IV 20 sa-bit sä NENNI A NENNI pu-hur ka-li-sü-nu
SA. GAL. Danach ist der vorliegende Text allerdings ausführlicher, indem er eine Phrase aufnimmt, die sich sicher
in STT 136 (E) IV 13 und wohl auch inBM 45483+ (A) III23’ findet.
Diese Zeilen des vorliegenden Textes wurden bei B. Böck. Mussu’u, 292. 164 nicht in die Partitur aufgenommen.
Bis zum Zeilenende bleibt lediglich Raum für ein weiteres Zeichen. Die Ergänzung von B. Böck zu pu-[us-su-ri]
(Mussuu, 312) setzte somit voraus, dass hier, anders als sonst auf der Tafel, die Kolumnengrenze nicht beachtet
wurde.

13’ B. Böcks Umschrift mMussuu. 312 ignoriert die Zeichenreste vor a-mi-lu-t[i], die keinesfalls zu sä gehören kön-

nen.
21 ’ Das Epitheton ..Herrin der Beschw örung" ist eng mit der Göttin Ningirima verbunden (vgl. RIA. 9. Bd.. 366). Die
hier zu beobachtende Verwendung von EN statt des zu erwartenden NIN bzw. GASAN (vgl. R. Borger. MZL. 285
sub. EN) findet sich sowohl in einem Paralleltext (Expl. MI 4’. Mussu’u VIII 39) als auch etwa inMaqlü VII 47.
Dagegen bietet Expl. A123 be-[le]t EN.
26’ Zu DÜ.DÜ.BI s. S. M. Maul. Orientalia 78. 69-80.
27’-32’ Die Liste der benötigten Steine, darunter wohl eine Reihe von Muschelarten, entspricht der Reihe von Kette 106
bei A. Schuster-Brandis. AOAT 46. 127f. Sie ist hinsichtlich ihres Umfangs die mittlere von drei Ketten, die zur
Bekämpfung der sagallu-Krankheit angewendet wurden.
38’ Vgl. hierzu B. Böck. Mussu’u. 274. Z. 48.
39’ Aufgrund der hier sicheren Lesung ..1 DANNA” wäre die entsprechende Stelle bei B. Böck. Mussu’u. 280. 89 zu
überprüfen, an der ana qin-\ ] gelesen wird. Nach dem Photo von BM 45483 in der ..Collection Database” des Bri-
tish Museum (ID 46394) ist die Lesung 1 DAN[NA] jedenfalls sehr wohl möglich. Vor diesem Hintergrund bietet
sich für die in B. Böck. Mussu’u. 275.49 zweimal auftretende Zeichenfolge a ub bu ein Lösungsvorschlag an. Schon
nach der Autographie Tf. XXXVIIIb kann das mittlere Zeichen ohne Weiteres als KASKAL aufgefasst werden, so
dass man auch hier zu der Lesung DANNA gelangt. Nach dem vorerwähnten Photo aus der ..Collection Database”
ist darüber hinaus statt mit a eher mit dem Zahlzeichen min (= 2) zu rechnen. Die Übersetzung der betreffenden
Zeile ebd.. 300 wäre dann ..Du gehst zwei Meilen fort, ihr geht zwei Meilen fort”.
41 ’ Diese Zeile fehlt in den Paralleltexten. Die Form i-ta-da-ar kann als Pf. 3. Pers. Sg. m. zum Grundstamm von adäru
B ..sich fürchten” (AHw 11; vgl. CAD A/I 103 sub adäru A „to be worried. disturbed. restless”) als nachzeitig zu
dem Präteritum ippalis aufgefasst und demselben Subjekt zugeordnet werden. Für eine alternative Deutung der Zei-
le könnte auf UET 6. 410:28 (s. O. R. Gumey. Iraq 22. 224) verwiesen werden, wo sich i-ta-dar im Kontext einer
Beschwörung unmittelbar auf eine Verhaltensauffälligkeit der sagallu-Sehne bezieht, indem es heißt: summa amtlu
SA.GAL-.sv/ i-ta-dar. Gumey übersetzt „If a man’s ... is agitated”. SA.GAL bezeichnet hier gegen die im Kommen-
tar ebd.. 226 vertretene Ansicht zweifellos einen Teil des Körpers (so auch CAD S 21). Möglicherweise werden an
der vorliegenden Stelle die Symptome präzisiert, die auf das konkrete Leiden des ..jungen Mannes” hinweisen.
42’ Die Ergänzung erfolgt nach den Parallelen (s. Mussu’u VIII 51).
 
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